und ohne sanktionierte Geltung darstellen, fanden nur in engern
Kreisen Anklang. Mit
Jost begründete er eine
Zeitschrift in
hebräischer
Sprache:
[* 2]
»Zion« (Frankf. 1841-42), für die ungarischen und polnischen
Juden. Er starb
Auguste, verwitwete
Stich, geborne Düring, berühmte Schauspielerin, geb. zu
Berlin,
[* 7] debütierte 1812 in
Ifflands
»Hagestolzen« als
Margarete und heiratete 1817 den
SchauspielerStich, nach dessen
Tod (1824)
sie sich mit dem Sohn des
Bankiers Crelinger in
Berlin verband.
Ihre Lieblingsrollen in ihrer besten Zeit waren hochtragischer
Natur,
wie
Sappho,
Phädra, Gräfin Orsina, Gräfin Terzky,Maria Stuart,
Adelheid in
»Götz von Berlichingen«,
LadyMacbeth und vor allen Iphigenia; doch war sie auch im
Schau- und
Lustspiel ausgezeichnet. Eine schöne Gestalt, ein klangvolles
Organ, ausdrucksvolle
Mimik
[* 8] und echt künstlerisches
Studium waren die vornehmsten
Eigenschaften dieser geradezu vollendeten
Schauspielerin. Nachdem sie 1862 ihr 50jähriges
Jubiläum an derBerliner
[* 9] Hofbühne gefeiert, zog sie
sich von derselben zurück und starb -
Ihre Töchter debütierten 1834 auf dem Königsstädtischen
Theater in
[* 10]
Berlin
und gehörten dann gleichzeitig bis 1842 dem Hoftheater an.
BerthaStich, geb. kam 1842 nach
Hamburg,
[* 11] wo sie die
Bühne verließ, als sie sich mit
Dr. Miehe verheiratete, und starb dort die zweite Tochter,
Klara
Stich, geb. kehrte nach einjährigem
Engagement in
Schwerin
[* 12] 1843 an das
Berliner Hoftheater zurück, verheiratete
sich 1848 mit dem
SchauspielerFranzHoppé (gest. 1849) und 1860 mit dem Hofschauspieler Liedtke und starb Sie
zeichnete sich besonders in naiv-sentimentalen
Rollen
[* 13] aus.
Trotz der
Aufmerksamkeit seiner
Wächter war es dem Gefangenen gelungen, seinen
Freunden eine
Instruktion
zukommen zu lassen, nach welcher seine
Gattin beim
Reichskammergericht in
Speier
[* 19] eine
Beschwerde wegen verzögerten Rechtsganges
einreichte, worauf diese Behörde wiederholte
Mandate zu Crells gunsten erließ. Allein die sächsische
Regierung bestritt
die
Kompetenz des
Reichsgerichts, sie erreichte ein kaiserliches Reskript vom durch welches
der
Prozeß den kursächsischen
Gerichten überwiesen wurde, und trug unter dem Vorwand, nicht Kläger und
Richter in einer
Person sein zu wollen, das
Urteil der böhmischen Appellationskammer zu
Prag
[* 20] auf. Auf deren Spruch fällte der
Administrator
das Todesurteil über Crell, und wurde dieses zu
Dresden vollstreckt.
AugustLeopold,
Mathematiker und
Baumeister, geb. zu Eichwerder bei
Wriezen, bildete sich fast einzig
durch Selbststudium, bekleidete bei dem preußischen Staatsbauwesen zuerst mehrere untergeordnete
Stellungen
und ward später
Geheimer Oberbaurat und Mitglied der Oberbaudirektion. Die meisten von 1816 bis 1820 im preußischen
Staat
ausgeführten
Kunststraßen wurden unter seiner Leitung, die
Berlin-PotsdamerEisenbahn nach seinem
Entwurf gebaut.
Seit 1824 vom preußischen Unterrichtsministerium ausschließlich mit mathematischen
Arbeiten beschäftigt, trat er 1849 aus
dem
Staatsdienst und starb in
Berlin. Er schrieb: »Versuch über die Rechnung mit veränderlichen
Größen«
(Götting. 1811);
»Sammlung mathematischer
Aufsätze und Bemerkungen« (Berl. 1820-1822, 2 Bde.);
»Rechentafeln« (das. 1822) etc.
Auch gab er das
»Journal für reine und angewandte
Mathematik« (Berl. 1826-55, 50 Bde.)
und das
»Journal der
Baukunst«
[* 21] (das. 1828-51, 30 Bde.)
heraus.
Kreishauptstadt in der ital.
ProvinzCremona, am Serio und an derEisenbahn von
Treviglio nach
Cremona, in trefflich kultivierter Gegend; hat eine
Kathedrale (1341 vollendet), Reste eines alten
Kastells, ein
Gymnasium, eine
technische
Schule, ein
Seminar, 2
Theater und (1881) 8251 Einw., welche
Flachs-,
Reis- und Seidenkultur, Flachsspinnerei und Glockengießerei
sowie lebhaften Marktverkehr betreiben. 1 km außerhalb der Stadt liegt die schöne Rundkirche
Santa Maria
della Croce (1500 vollendet). Crema ist Bischofsitz. - Crema soll um 570 von Flüchtlingen gegründet sein,
die der Grausamkeit des Langobardenkönigs
Alboin auswichen.
Friedrich I. zerstörte 1160 nach siebenmonatlicher Belagerung
die Stadt als
¶
mehr
hartnäckige Gegnerin der Ghibellinen, doch ward sie schon 1185 wieder aufgebaut. Eine Zeitlang Freistaat, kam Crema 1191 an die
Signorie der Benzoni und nach dem Erlöschen der Visconti 1454 an Venedig.
[* 23]