Lorenzo di, ital.
Maler, geb. 1459 zu
Florenz,
[* 2] lernte als MitschülerL. da
Vincis bei
Verrocchio und gewann dessen
volle Zuneigung, so daß dieser ihn bei seinem
Tod 1488 zu seinem
Testamentsvollstrecker ernannte und ihm den Vorrat seiner
Werkstatt und sein Hausgerät zu
Florenz und
Venedig
[* 3] vermachte. Credi gewann bald eine sehr geachtete
Stellung
in seiner Vaterstadt. 1531 zog er sich ins
Hospital zu
Santa Maria Nuova zurück und starb Credi bewegte sich in einem
beschränkten
Kreis,
[* 4] indem er mit Vorliebe heilige
Familien malte; um so sorgfältiger und selbst emailartig führte er seine
Bilder aus, so daß
Vasari sogar das Zuviel tadeln konnte. In früherer Zeit etwas herb und scharf in der
Modellierung, milderte sich sein
Stil immer mehr, ohne freilich zu dem großartigen
Charakter und der Weichheit eines
Leonardo
sich aufschwingen zu können, dessen Kunstweise ihn übrigens beeinflußte. Die sorgfältige, fast peinliche Ausführung
und die eng begrenzte Erfindungskraft des
Meisters erklären es, daß er durchaus Staffeleimaler blieb.
SchöneBilder von ihm findet
man inPistoja,
Paris,
[* 5]
Mainz,
[* 6]
Berlin,
[* 7]
Dresden
[* 8] u. a. O.; sein Hauptwerk ist die
Anbetung der
Hirten in
Florenz
(Akademie der
Künste), die sich zugleich durch eine bei ihm ungewohnte
Dimension
[* 9] auszeichnet.
An den deutschen
Börsen bezeichnete man mit dem
Ausdruck
(abgekürzt und verdorben »Mobel«) sonst die große österreichische Mobiliarbank,
die
»Kreditanstalt«.
Stadt in
Devonshire
(England), nordwestlich bei
Exeter, am Creedy (Nebenfluß des
Ex), mit (1881) 4541 Einw.,
hatte früher bedeutende Tuchfabrikation, jetzt fabrikmäßigen Betrieb der Schuhmacherei.
Crediton, früher
Kirton genannt, ist
Geburtsort des heil.
Bonifacius und war bis 1409 Bischofsitz.
»Zur Geschichte des
Kanons«
(Halle 1847) und die »Geschichte des neutestamentlichen
Kanons« (hrsg. von
Volkmar, Berl. 1860).
Ein Mann von sittlicher
Kraft,
[* 14] mußte er schließlich gehässigen
Angriffen von seiten der
Orthodoxie in zahlreichen Streitschriften entgegentreten.
Wesentlich hat er auch zur
Lösung der Glazialfrage beigetragen. Erwähnenswert sind: »Geognostische
Beschreibung
des Bergwerksdistrikts
Andreasberg« (Berl. 1865);
»Die vorsilurischen Gebilde der obern
Halbinsel von
Michigan« (1869);
In seinen
»Elementen der
Geologie« (5.
Aufl., Leipz. 1883) versuchte er die
Erde als ein in lebendiger Fortentwickelung begriffenes, kosmisches
Individuum darzustellen.
quia absurdum est (lat., »ich glaube,
weil es unvernünftig ist«),
Maxime einiger
Kirchenväter, z. B. des Tertullian (s. d.),
die aber auch von
Augustinus (s. d.) aufgestellt worden ist und aus der Geringschätzung der
menschlichen und jeder endlichen
Vernunft gegenüber und im
Vergleich mit der göttlichen als der unendlichen
Weisheit entspringt.
Dieselbe begnügt sich nicht, einzuräumen, daß, was der beschränkten
Vernunft des
Menschen entgegen,
d. h. vor dieser undenkbar sei, deshalb noch nicht der
Vernunftan sich entgegen und vor einer solchen undenkbar sei, sondern
behauptet, daß, was
vor der letztern denkbar sei,
vor der erstern undenkbar sein müsse.
in Bezug auf die
Kunde des rabbinischen
Judentums von Bedeutung,
und seine »32 Thesen über den
Talmud« (das. 1831),
welche denselben als ein Werk ohne innere
Notwendigkeit¶
mehr
und ohne sanktionierte Geltung darstellen, fanden nur in engern Kreisen Anklang. Mit Jost begründete er eine Zeitschrift in
hebräischer Sprache: »Zion« (Frankf. 1841-42), für die ungarischen und polnischen Juden. Er starb
2) Theodor, Dichter und publizistischer Schriftsteller, Sohn des vorigen, geb. zu
Mainz, ward Lehrer am israelitischen Philanthropin zu Frankfurt a. M. und einer der Hauptgründer des Frankfurter
jüdischen Reformvereins, trat aber 1854 zum Christentum über und wurde 1859 zum Lehrer an der höhern Bürgerschule zu Frankfurt, 1863 zum
Professor der Geschichte und Litteratur am Gymnasium daselbst ernannt. Litterarisch machte er sich bekannt durch seine
»Dichtungen« (Frankf. 1839),