sein bestes Werk; seine drei nächsten
Dramen: »Xerxès« (1714),
»Sémiramis« (1717) und »Pyrrhus« (1726),
wurden kalt aufgenommen. Der Mißerfolg dieser
Stücke, seine ewigen Geldverlegenheiten und andre ungünstige Umstände hatten
ihn entmutigt und menschenscheu gemacht; er zog sich aufs Land zurück, verkehrte nur mit seinem Sohn, seinen
Hunden und
Katzen
[* 2] und war fast vergessen, als ihn 1731 die
Akademie unter ihre Mitglieder aufnahm, der König ihn 1735 zum
Zensor ernannte
und die
Marquise von
Pompadour ihm aus
Neid und Ranküne gegen
Voltaire eine
Pension und die
Anstellung an der königlichen
Bibliothek
verschaffte.
Sie vermochte ihn auch, seinen
»Catilina« zu vollenden, der aber neben
Voltaires gleichnamigem
Stück vollständig
verblaßte, obwohl
Voltaires Feinde einen ersten großen Erfolg in
Szene gesetzt hatten. Auch seine letzte
Tragödie: »Le
[* 3]
Triumvirat«
(1754),
errang nur einen Achtungserfolg. Er starb Crébillon sucht besonders durch Ausmalen der schaudervollsten
Verbrechen zu wirken (daher »le terrible« genannt);
daneben ist sein
Ausdruck gespreizt und fade, seine
Verse meist nachlässig.
Nur einmal traf er das
Natürliche und war pathetisch
und groß, wenn auch schrecklich groß, in seinem »Rhadamiste«; aber auch
da
ist er kein
Corneille. Eine Prachtausgabe seiner Werke veranstaltete die königliche Druckerei (Par. 1750, 2 Bde.);
andre gute
Ausgaben sind die von
Didot dem ältern (das. 1812, 2 Bde.),
von
Renouard (das. 1818, 2 Bde.)
und von Vitu (das. 1885).
2)
ClaudeProsper Jolyot de, der jüngere, franz. Romanschriftsteller, Sohn des vorigen,
geb. zu
Paris,
[* 4] war ein heiterer, liebenswürdiger
Gesellschafter, dessen
Sitten in gerademWiderspruch
mit denen standen, die er in seinen
Romanen schilderte;
starb 1777. Die bekanntesten seiner Werke sind: »Lettres de la marquise
de *** au comte
de ***« (1732, 2 Bde.);
»Tanzaï et Néardarmé« (1734, 2 Bde.),
wegen dessen er infolge einiger
Anspielungen auf die
BulleUnigenitus eine Zeitlang im Gefängnis sitzen
mußte;
»Les égarements du coeur et de l'esprit« (1736),
unvollendet, aber wohl das beste, und »Le sopha, conte moral« (1745, 2 Bde.),
das schlüpfrigste seiner Werke.
Eine Gesamtausgabe derselben erschien zu
Paris 1779, 7 Bde. (deutsch in Auswahl, Berl.
1782-86, 3 Bde.). Crébillons
Romane schildern die Genußsucht und Liederlichkeit der damaligen
Gesellschaft;
die
Situationen sind mäßig erfunden, die Charakterzeichnung ist schablonenhaft, der
Stil geziert und phrasenhaft bis zum
Unverständlichen.
Ihren großen Erfolg verdanken
sie der schamlosen, raffinierten
Sinnlichkeit, die in sophistischer
Weise als
etwas Selbstverständliches, Natürliches hingestellt wird.
Die
Engländer, welche in einem
Wald standen, zählten kaum 20,000 Mann. Neben dem König befehligte das zweite
Treffen der
16jährige
Prinz von Wales. Die
Franzosen,
unter König
Philipp VI.,
Johann vonBöhmen
[* 6] und seinem Sohn
Karl,
König
Jakob II. von
Mallorca u. a., griffen, auf einen neuen
Sieg von
Bouvines hoffend, die
Engländer ungestüm, aber ordnungslos
an; die durch
Regen erschlafften Bogensehnen der Genuesen versagten jedoch den
Dienst, und als
Eduard auf die
Fliehenden einzuhauen befahl, warfen sich dieselben auf die französische
Kavallerie und erdolchten die
Reiter, während den
englischen
Bogenschützen in dem dichten
Haufen kein
Pfeil verloren ging.