(franz., spr. kracklé), gerissen, geborsten,
Bezeichnung von Thongefäßen, auf welchen dadurch zahllose feine
Haarrisse entstanden sind, daß die
Glasur schneller kalt geworden ist als der darunter befindliche
Thon. In
China
[* 3] und
Japan und jetzt auch in vielen europäischen
Fabriken werden diese
Risse, um eine dekorative
Wirkung hervorzubringen, künstlich hergestellt, indem das noch heiße
Gefäß
[* 4] in kaltesWasser getaucht wird. Durch die
Glasurrisse wird die dunklere Färbung der
Masse sichtbar, und
bisweilen reibt man auch in die
Risse einen
Farbstoff ein. Ganz feines Craquelé mit braun oder rötlich gefärbten
Rissen nennt man
Forellenporzellan.
Glas
[* 5] mit krakelierter Oberfläche heißt
Eisglas (s.
Glas).
L.
(Dickblatt),
Gattung aus der
Familie der
Krassulaceen,
Kräuter und
Sträucher vom
Vorgebirge der
Guten Hoffnung,
mit gegen- oder kreuzständigen, oft verwachsenen, sehr verschieden gestalteten Blättern, weißen und
rosenroten, selten gelben, schönen
Blumen in achselständigen
Trugdolden oder
Rispen und mit mehrsamigen Balgkapseln. Von den
zahlreichen
Arten werden einige als
Zierpflanzen in den
Gewächshäusern erzogen, so Crassula arborescensJacq., strauchartig, mit
entgegengesetzten, rundlichen, stachelspitzigen, fleischigen, flachen, graugrünen,
oben punktierten, glatten Blättern und
ziemlich großen, erst weißen, dann rosenroten
Blumen; Crassula coccineaL. (s. Tafel
»Kakteen«),
[* 6]
ein 60-120
cm hoher Zierstrauch mit flachen, glatten, eirunden, spitzlichen, knorpelrandig gewimperten, entgegengesetzten, am
Stengel
[* 7] vier
Reihen bildenden Blättern und wohlriechenden, scharlachroten, großen, in große, flache Endbüschel gesammelten
Blumen;
Beiname einer
Familie des alten plebejischen
Geschlechts der Licinier. Merkwürdig sind in dieser
Familie:
1) PubliusLiciniusGajusDives, geboren um 254
v. Chr., wurde 212 zum Oberpriester gewählt, war 211
Ädil, 210
Magister equitum
und
Zensor, 208
Praetor peregrinus und 205 mit dem ältern
ScipioAfricanusKonsul. In diesem und dem folgenden
Jahr (204) führte er in Unteritalien den
Krieg gegen
Hannibal (s. d.), ohne aber etwas Bedeutendes auszurichten. Er war ein
gewandter Redner, besonders aber ein erfahrener Rechtsgelehrter. Er starb 183. Bei ihm findet sich zuerst der Beiname
Dives,
welcher später diesem
Zweig der
Familie verblieben ist.
Als Prätor besiegte er 71 den
Spartacus, den Anführer der empörten Sklaven, in
Lukanien und erhielt
dafür die
Ovation. Im J. 70 war er mit
PompejusKonsul und unterstützte diesen in seinen
Anordnungen zur Wiederherstellung
des Volkstribunats, während er selbst durch reiche Spenden das
Volk für sich gewann, welches
er an 10,000Tischen
bewirtete. 65 war er
Zensor mit
QuintusLutatiusCatulus.
SeinVerhältnis zu
Pompejus, dessen größere
Gunst beim
Volk von jeher
seinen
Neid erregt hatte, wurde gespannter, je mehr das Ansehen desselben durch die
Führung des
Kriegs gegen die Seeräuber
und des
Kriegs mit
Mithridates stieg. Er näherte sich daher dem
Cäsar, für den er sich schon bei seinem
Abgang nach
Spanien verbürgt hatte.
Cäsar brachte eine
Versöhnung mit
Pompejus zu stande, und alle drei errichteten 60 das erste
Triumvirat. Im J. 55 ward Crassus durch
Cäsars Unterstützung mit
PompejusKonsul und erhielt dann die
ProvinzSyrien auf fünf Jahre mit dem
Recht,
Krieg zu führen und
Frieden zu schließen. Diese Befugnis benutzte er, obgleich die
Stimmung in
Rom dem Unternehmen nicht günstig
war, zu einem
Kriege gegen die
Parther. Er verachtete den noch wenig bekannten Feind und hoffte durch den
Krieg große
Schätze
zu gewinnen. Nachdem er unter anderm auch den
Tempel
[* 12] zu
Jerusalem
[* 13] geplündert, überschritt er 53 mit einem
großen
Heer den
Euphrat, ließ sich aber durch einen verräterischen arabischen Häuptling auf einem öden, wasserlosen Weg
durch die
Wüste führen, wo er von den
Parthern umringt wurde. Als sein tapferer Sohn Publius getötet worden war, trat
er denRückzug nach Carrä an; aufs neue angegriffen, ließ er sich in
¶
mehr
Unterhandlungen mit dem parthischen Feldherrn ein und wurde bei der Unterredung hinterlistig ermordet (9. Juni 53). SeinKopf soll
auf Befehl des Königs Orodes mit Gold
[* 15] ausgegossen worden sein.