»Protestantism contrasted with
Romanism« (1852, 2 Bde.);
»Musical recollections of the last half century« (1872)
und verschiedenes über das Freimaurertum, z. B. »The
old constitutions of the order« (1870).
Auch edierte er die Werke
Cranmers (für die
Parker Society) u. a.
3)
GeorgeWilliam,
Sir, engl. Schriftsteller, geb. 1827 zu
Rugby, studierte am
TrinityCollege zu
Oxford
[* 2]
Theologie,
ward 1850 als
Magister of arts graduiert, bekleidete dann bis 1857 Pfarrstellen an verschiedenen
OrtenEnglands und übernahm 1861 eine
Professur am
CheltenhamCollege. Nach dem
Tod seines Oheims,
SirEdmund Cox, 1877 erbte er dessen Baronetschaft. Litterarisch trat
Cox zuerst mit »Poems, legendary and historical« (1850)
hervor, denen ein »Life of St. Boniface« (1853) folgte.
Nachmals hat er sich besonders durch
Schriften über
Mythologie, in denen
er den kosmischen
Vorstellungen den Vorrang einräumte,
bekannt gemacht. Hierher gehören außer seinen »Tales from Greek mythology«
(1861),
»Tales of the gods and heroes« (1862) und »Tales
of Thebes and
Argos« (1863); das
»Manual of mythology in the form of question and answer« (1867); die »Mythology
of the
Arian nations« (1870, 2 Bde.; 3. Aufl.
1882),
sein Hauptwerk, durch übersichtliche und fesselnde
Darstellung ausgezeichnet, und die »Introduction to mythology and
folklore« (2. Aufl. 1883). Außerdem schrieb er: »Tales of ancient Greece« (3. Aufl.
1877);
»Latin and Teutonic christendom« (1870);
»History of Greece« (3. Aufl. 1878) u.
»A general history of Greece« (neue Ausg. 1883);
»The Greeks and the Persians« (1876);
»The Athenian empire« (1876) u. a.
Mit
Brande gab er auch ein »Dictionary of science, art and literature«
(1865-67, 3 Bde.; 2. Aufl.
1875) heraus.
(spr. kocks), 1)
William, engl. Reiseschriftsteller und
Historiker, geb. zu
London,
[* 3] ward
Geistlicher, begleitete
den jungen
Grafen von
Pembroke 1775-79 auf einer
Reise durch den größten Teil
Europas, trat 1784 als
Führer des
nachmaligen Parlamentsredners Whitbread eine zweite
Reise durch
Europa
[* 4] an, ward 1805
Archidiakonus in
Wiltshire und starb in
Bemerton, einige Jahre zuvor erblindet. Von seinen Reisewerken nennen wir nur die »Travels
in Switzerland« (Lond. 1789, 3 Bde.; 4. Aufl.
1801) und »Travels in Poland, Russia, Sweden andDenmark« (das. 1784 bis 1790, 5 Bde.; 6. Aufl.,
das. 1803, 3 Bde.; deutsch, Zür.
1785-95). Als
Historiker trat er zuerst auf mit den nach Familienpapieren bearbeiteten wertvollen »Memoirs
of Horatio
LordWalpole« (Lond. 1802);
später folgten: »History of the
house ofAustria« (das. 1807, 3 Bde.,
u. öfter; deutsch, Leipz. 1817, 4 Bde.);
»Memoirs of the kings of Spain of the
house ofBourbon« (Lond. 1813, 3 Bde.);
»Memoirs of
JohnDuke ofMarlborough« (das. 1817 bis 1819, 3 Bde.;
neue Ausg. 1847; deutsch,
Wien
[* 5] 1820, 6 Bde.);
»Correspondence of the
Duke ofShrewsbury« (Lond. 1821) und die nach seinem
Tod erschienenen »Memoirs of the
Pelham administration« (das. 1829, 2 Bde.).
2)
HenryOctavius, engl. Gelehrter, geb. 1811, besuchte die Westminsterschule
und das
WorcesterCollege in
Oxford und ward 1860 an
Stelle Bandinels zum Oberbibliothekar der Bodleyanischen
Bibliothek daselbst
ernannt. Er starb Coxe gab für dieEnglische
[* 6]
HistorischeGesellschaft »The chronicles of
Roger
of Wendover« (Lond. 1841-1844) sowie für den
Roxburghe-Klub »The black prince, an historical poem, written in French by
Chandos Herald«, mit Übersetzung und
Noten (1842),
(spr. koksje,Cocxie, Coxcyen), Michiel van, niederländ.
Maler, geb. 1499 zu
Mecheln,
[* 7] lernte
bei B. van
Orley, hielt sich dann drei Jahre in
Italien
[* 8] auf und kehrte 1539 nach
Mecheln zurück, wo er in die Malergilde eintrat.
Er wurde Hofmaler König
Philipps II. von
Spanien,
[* 9] nachdem er das berühmte Altarwerk der Gebrüder van
Eyck inGent:
[* 10] die
Anbetung des
Lammes, für denselben kopiert hatte;
Dieselbe
ist mit großem Verständnis ausgeführt, und der
Charakter des
Originals hat sich trotz der etwas breitern und modernern Behandlung
nicht verwischt. Ein
Fall von der
Treppe
[* 13] des
Antwerpener Stadthauses, wo er mit
Wandmalereien beschäftigt
war, verursachte seinen
Tod, der in
Mecheln erfolgte. Coxie hatte sich nach der Raffaelschen
Schule gebildet, konnte
jedoch den Niederländer in seinem
Kolorit und der Formenbildung nicht verleugnen. Der Bildersturm hat arg unter seinen Werken
aufgeräumt; doch findet man noch Werke von ihm zu
Mecheln,
Antwerpen,
[* 14]
Brüssel,
[* 15]
Rom,
[* 16]
Madrid
[* 17] u. a. O.
Vasari
schreibt dem Coxie die 32
Zeichnungen zu der
Fabel der
Psyche zu, die
Agostino Veneziano gestochen hat. Auch sonst sind einige
Blätter
nach ihm gestochen worden, darunter mehrere, die mit seinem
Monogramm versehen sind. -
Michiels Sohn
Raphael, geb. 1540 zu
Mecheln,
seit 1585 Mitglied der
AntwerpenerGilde, war ebenfalls ein guter
Maler, ohne aber den
Vater zu erreichen.
Im
GenterMuseum befindet sich von ihm ein
Jüngstes Gericht. Er starb 1616.
Henry Tracey, Luftschiffer, geb. zu Wouldham bei
RochesterCastle, widmete sich dem Militärdienst,
wurde aber später Zahnarzt in
London.
Schon in der
Jugend hegte er lebhaftes
Interesse für
Luftschiffahrt
[* 18] und hatte viele Luftreisen mit andern unternommen, bevor er selbst einen
Ballon
[* 19] besaß. Im J. 1844 begann er sich ganz der
Aeronautik zu widmen, und 1845 begründete er das »Aerostatic
Magazine«. Seitdem
ist er wohl gegen 700mal aufgestiegen
und hat die
Luftschiffahrt mit vielen
Erfahrungen bereichert. Im J. 1862 erreichte er mit
Glaisher eine
Höhe von 11,000
m und
rettete nur durch große
Energie sein und seines
GefährtenLeben.
(spr. koapell), 1)
Noël, franz.
Maler, geb. zuParis,
[* 20] lernte bei
Poncet in
Orléans
[* 21] und bei N. Quillerier in
Paris und wurde dann von
Ch. Errard bei seinen
Malereien im
Louvre beschäftigt. Der König wandte ihm
seine
Gunst zu, und Coypel
¶
2) Antoine, Sohn des vorigen, geb. zu Paris, begleitete seinen Vater als elfjähriger Knabe nach
Rom, bildete sich hier nach den Werken der großen Italiener und besonders nach den venezianischen Koloristen, kehrte aber
zu früh nach Frankreich zurück und verfiel in alleAusschweifungen der Manier. Dennoch wußte er durch den Reichtum der Phantasie
und sein liebliches Kolorit, dem es nur an Tiefe fehlte, das Publikum zu fesseln. Einen nachteiligen Einfluß
übte auf ihn das Drama aus, das ihn zu theatralischen Stellungen und Übertreibung im Ausdruck verleitete.
Den Geschmack seines Zeitalters bezeichnen die Coypel zu teil gewordenen Ehren: er ward nicht nur geadelt, sondern auch 1714 zum
Direktor der Akademie und 1716 an MignardsStelle zum ersten Maler des Königs ernannt. Er starb in
Paris. Das Louvre besitzt vier seiner Bilder: die Vertreibung der Athalia aus dem Tempel,
[* 25] Susanna von den Greisen angeklagt, Esther
vor Ahasver, Rebekka und Elieser. Er veröffentlichte: »Discours prononcés dans les conférences de l'Académie
de la peinture« (Par. 1721) und eine poetische Epistel an seinen Sohn. Außerdem hatte er großen Anteil an der »Histoire du
roi Louis le Grand par les médailles, etc.« (Par. 1691) und an dem Werk
»Médailles sur les principaux événements du règne de Louis le Grand« (das. 1702). Nach Coypel stachen die
besten Kupferstecher seiner Zeit.