Nachdem er 1856 nach
Bonn zurückgekehrt war, wurde er 1858 daselbst auf
Grund einer
Dissertation:
»De mutatione
libertatis germanicae quoad fundandam principum superioritatem in territoriis regni teutonici«, zum
Doktor beider
Rechte promoviert.
Er trat nun in den diplomatischen
Staatsdienst seines Vaterlandes, war
Attaché in
Brüssel
[* 22] und
Petersburg,
[* 23] erhielt 1866 eine
Anstellung am Oberrechnungshof, wurde 1869 zum Subdirektor im
auswärtigen
Ministerium und 1880 unterFreycinet
zum
Direktor der Abteilung der politischen Angelegenheiten ernannt, auch ward er Mitglied des
Staatsrats. Nach dem Rücktritt
Saint-Valliers wurde Courcel im
Dezember 1881 zum
Botschafter in
Berlin ernannt.
(spr. kurssäl-ss'nöj),JeanGustave, franz. Nationalökonom, geb. zu Seneuil
(Dordogne), widmete sich anfänglich dem praktischen Handelsberuf, ging aber zur volkswirtschaftlichen
Schriftstellerei über und ward Mitarbeiter an zahlreichen
Zeitschriften, besonders auch an Pagnerres
»Dictionnaire politique«. 1848 ward
ihm eine amtliche
Mission nach
Englandübertragen. 1853-63 war er als
Professor der
Nationalökonomie zu
Santiago in
Chile
[* 26] thätig.
Von seinen Werken sind hervorzuheben: »Traité théorique et pratique des opérations de banque« (Par.
1852, 6. Aufl. 1876);
»Traité des entreprises industrielles, commerciales et agricoles« (1854; später als
»Manuel des affaires«, 4. Aufl.
1883, herausgegeben; deutsch, Stuttg. 1868);
deMéré (spr. kūrjē),PaulLouis, franz. Schriftsteller, geb. zu
Paris, trat 1792 in die
Armee ein,
focht mit Auszeichnung in den italienischen
Feldzügen (1792-97 und 1805), nahm aber nach der
Schlacht bei
Wagram
[* 27] 1809 seinen
Abschied und ging nach
Italien,
[* 28] um seine philologischen Forschungen, die er auch während seiner militärischen
Laufbahn nicht aufgegeben, fortzusetzen. Er entdeckte in
Florenz
[* 29] ein vollständiges
Exemplar des
Romans
»Daphnis und
Chloe« von
Longos, das er herausgab (1810). 1812 kehrte er nach
Frankreich zurück, zog auf sein
Landgut unweit
Tours,
[* 30] immer philologisch
thätig, zugleich wegen seiner politischen
Flugschriften, in welchen er mit kaustischem
Witz den
Adel und
die katholische
Geistlichkeit bekämpfte, gefürchtet. Er fiel in der
Nähe seines Wohnorts durch
Meuchelmord eines
seiner
Diener. Unter den mehrfachen
Ausgaben seiner Werke sind besonders die von 1830 (4 Bde.,
mit
Einleitung von
ArmandCarrel) und von 1837 (4 Bde., neue Ausg.
1865) hervorzuheben.