Die gleichnamige Hauptstadt liegt auf einer
Halbinsel an der
Bai (ria) von Coruña, an der Galicischen
Eisenbahn und ist einer der
ersten Handelsplätze
Spaniens, mit prachtvollem, völlig gesichertem
Hafen, der von Granitfelsen umschlossen und durch fünf
Forts stark befestigt ist. Die Stadt zerfällt in die
Alt- oder Oberstadt, auf dem östlichen Teil der
Halbinsel, und in die neue Unterstadt, Pescaderia genannt, auf dem schmalen
Isthmus. Sie hat 6
Kirchen, ein
Bagno (ehemaliges
Kloster), eine nautische
Schule, eine
Kunstschule, mehrere wissenschaftliche und gemeinnützige
Vereine und zählt (1884) 34,027
Einw. An industriellen Etablissements besitzt Coruña eine große
Zigarrenfabrik (mit 2000 Arbeiterinnen), eine Glasfabrik, Schiffswerfte, Konservenfabriken, Baumwollweberei u. a.
Vom
Hafen von Coruña liefen 1880: 1319
Schiffe
[* 2] mit 270,000
Ton. aus und ebenso viele daselbst ein.
Die Ausfuhr (darunter
Rindvieh,
Sardinen,
Konserven,
Schokolade,
Glas)
[* 3] hatte einen Wert von 23,5, die Einfuhr (darunter
Getreide,
[* 4] Mehl,
[* 5]
Branntwein, Baumwolle
[* 6] und
Gewebe)
[* 7] einen solchen von 33,5 Mill.
Pesetas. Coruña ist Sitz des
Gouverneurs,
eines Appellationsgerichts und mehrerer auswärtiger
Konsulate (darunter eines deutschen). Am Nordufer der
Halbinsel, 2 km
von der Stadt, steht der unter Trajan restaurierte, wie man vermutet, von den Phönikern oder Karthagern erbaute, 30 m hohe
Herkulesturm, der als
Leuchtturm dient. - Coruña soll von den Phönikern gegründet worden sein.
Unter der römischen Herrschaft hieß der im Gebiet der Artabrer gelegene
Ort Caronium, ebenso im
Mittelalter, später La Corogna. 1598 ward
es von den Engländern erobert und verbrannt, später befestigt. Am schlugen die
Engländer bei
Coruña die spanisch-französische
Flotte. Als sich Ende 1808 der
GeneralMoore mit dem englischen Hilfskorps, das in
Spanien
[* 8] hatte
eindringen wollen, vor den
Franzosen nach Coruña zurückzog, wurde er noch vor vollendeter Einschiffung von
Soult angegriffen
und fiel im
Kampf; Coruña mußte sich 19. Jan. denFranzosen ergeben. Am wurde zu Coruña vom
Volk und von
den
Truppen die
Konstitution proklamiert; doch eroberte
General Bourck die
Höhenvor der Stadt, worauf diese 13. Aug. kapitulierte.
Bezeichnung für Metallarbeiten,
welche mit eingelegter
Perlmutter,
Steinen,
Schildpatt oder
andern
Metallen verziert sind und nach einem von O. v. Corvin erfundenen
Verfahren auf galvanoplastischem Weg dargestellt werden.
Die einzulegenden
Stücke werden, der
Zeichnung entsprechend, auf einem
Modell des darzustellenden
Stücks mit
Firnis befestigt,
wobei die Seite, welche später die Oberfläche bildet, dem
Modell zugekehrt, also aufgeklebt wird.
Hierauf macht man das Ganze mit der Graphitbürste leitend, bringt es in eine Metallsalzlösung und schaltet
es in den galvanischen
Strom ein. Das aus der
Lösung sich abscheidende
Metall schlägt sich sogleich auf die freie
Fläche des
Modells nieder und hüllt allmählich die angeklebten
Stücke vollständig ein, so daß sie auf das innigste
in das
Metall eingefügt sind.
Hat der galvanische
Niederschlag die gewünschte
Stärke
[* 13] erlangt, so löst man ihn ab und sieht
nun auf der dem
Modell zugekehrten Seite die eingelegten
Stücke in der saubersten
Weise in
Metall eingebettet. Man reinigt dann
die Oberfläche und verziert sie durch
Vergolden,
Versilbern, Gravieren etc. Man fertigt nach diesem
VerfahrenSchalen mit ornamentiertem flachen
Rand und Mittelstück, Tischplatten, Präsentierteller, Möbeleinlagen, Buchdeckel und
Platten
zur
Verzierung von allerlei Gegenständen.
Jakob,
Pseudonym des Schriftstellers
WilhelmRaabe (s. d.). ^[= 1) Wilhelm, namhafter Romanschriftsteller, der zuerst unter dem Namen Jakob auftrat, ...]
Nach der
Übergabe derselben standrechtlich zum
Tod verurteilt, wurde er zu sechsjähriger
Einzelhaft begnadigt und verbüßte
diese im Zellengefängnis zu
Bruchsal. Nach seiner Entlassung
(Oktober 1855) ging er nach
London,
[* 24] wo er
seine litterarischen Beschäftigungen wieder aufnahm. Während des nordamerikanischen
Bürgerkriegs war er als Spezialkorrespondent
der
Augsburger »Allgemeinen
Zeitung«, ebenso 1870/71 als
Korrespondent der
»NeuenFreienPresse«
[* 25] auf dem Kriegsschauplatz thätig.
Seit 1874 lebte er zu
Wertheim in
Baden, von wo er später nach
Leipzig übersiedelte. Er erfand das
Corviniello
(s. d.). Von seinen
Schriften sind als die bedeutenden anzuführen: »Abriß der Geschichte der
Niederlande
[* 26] bis auf
Philipp II.«
(Leipz. 1841);
»Historische Denkmale des christlichen
Fanatismus« (das. 1845, 2 Bde.; 5. Aufl.
u. d. T.: »Pfaffenspiegel«, Rudolst.
1888);