»Wörtliche
Bilder zu bildlichen
Worten« (das. 1883) und das
Lustspiel
»Wie d' Warret würkt« (das. 1884).
Er gab auch
»Shakespeare. Lebensweisheit, aus seinen Werken gesammelt« (Winterth. 1863)
heraus, übersetzte R.
Burns'
Lieder ins Schweizerdeutsch (Winterth. 1870) und veröffentlichte
»RobertBurns und
PeterHebel,
[* 5] eine litterarhistorische
Parallele«
[* 6] (Berl. 1873) sowie auf dem Gebiet der
Zeichenkunst
[* 7]
»Studien zur Pflanzenornamentik«
(Leipz. 1876) u. a.
3)
Hermann, schweizer.
Maler, Sohn von Corrodi 1), geb. 1844 zu
Rom,
[* 8] bildete sich daselbst und in
Paris
[* 9] und machte längere Studienreisen
nach dem
Orient.
Breite,
[* 10] kräftige Pinselführung und frisches
Kolorit, solide
Technik und die dem eigenartigen
Charakter jeder Gegend vortrefflich angepaßte effektvolle
Stimmung sind Hauptvorzüge von Corrodis Gemälden. Das
Monumentale
sagt seinem
Talent besonders zu, und er liebt die breite, mehr dekorative Behandlung im guten
Sinn des
Worts. 1878 erntete er
mit der
Ausstellung eines
Cyklus von Bildern aus
Cypern
[* 11] zu
London
[* 12] großen Beifall; verschiedene davon wurden
von der
Prinzessin von
Wales erworben, andre gingen in englische Privatsammlungen über, wie denn Corrodi überhaupt bei der englischen
Aristokratie in hohem Ansehen steht. Zu seinen bekanntesten Bildern gehören der zu
Wien
[* 13] 1874 mit einer
Medaille ausgezeichnete
Pinienwald,
Sturm auf der
Insel St.-Honoré
(PariserSalon 1878) und die
Prozession in
Sorrento. Corrodi besitzt
und benutzt abwechselnd drei
Ateliers: in
Rom,
Baden-Baden
[* 14] und
London.
Stadt im nordamerikan.
StaatPennsylvanien, 15 km südöstlich von
Erie, verdankt sein Bestehen
den Petroleumquellen und hatte 1880: 5277 Einw. (1870: 6809).
(spr. korssol),Ort im franz.
DepartementCôtes du Nord,
ArrondissementDinan, an der Westbahn,
liegt auf den seit 1802 aufgegrabenen
Ruinen des Hauptorts der alten Curiosolitä. In seiner Umgebung sind
römische Münzen,
Gerätschaften, Trümmer eines Marstempels etc. gefunden worden.
[* 1] (franz. la Corse),
Insel im
Mittelmeer, seit 1768 zu
Frankreich gehörend und gegenwärtig einDepartement
der
Republik bildend, erstreckt sich nördlich von der
InselSardinien
[* 24] von 41° 21' bis 43° nördl.
Br. und von 8° 32' bis
9° 31' östl. L. v. Gr., wird von dieser
Insel durch die 11 km breite
Straße von
Bonifacio getrennt, ist von
Livorno,
[* 25] dem nächsten
italienischen
Hafen, 84 km und von dem nächsten französischen
Hafen,
Antibes, 172 km entfernt (s.
Karte).
Sie hat von N. nach
S. eine
Länge von 183 km und eine größte
Breite von 85 km, eine Küstenentwickelung von 700 km, einen
Flächenraum von 8747 qkm (148,8 QM.). Ganz Corsica besteht
aus einer einzigen Bergmasse, der nur an der Ostseite eine schmale, aus jüngern und jüngsten
Bildungen
bestehende
Ebene angelagert ist. Die
Insel ist deutlich als ein abgelöstes
Stück von
Sardinien zu erkennen, beide
Inseln stimmen
ihrem innern
Bau
nach überein, und das jetzt französische Corsica ist auch in dieser Hinsicht, wie seiner geographischen Lage, seinem Klima
[* 27] und
seinen Produkten, der Sprache
[* 28] und Geschichte seiner Bewohner nach, ein italienisches Land: mit Italien
[* 29] verknüpft es ein unterseeischer,
wohl nirgends unter 100 Faden
[* 30] sinkender Rücken, auf welchem sich ihm die toscanischen Inseln entgegenstrecken,
während es von der Provence durch Tiefen von 1000 Faden getrennt ist. Eigentümlich aber ist es, daß gerade die Ostküste
flach, von Lagunen begleitet, fieberschwanger, unnahbar ist und nur im äußersten Süden und Norden
[* 31] sich gute Häfen, der von
Malaria heimgesuchte von Porto Vecchio und Bastia, finden, letzterer der bei weitem wichtigste, das Organ,
durch welches Corsica von jeher den lebhaftesten Verkehr mit Italien (Genua
[* 32] und Livorno) unterhalten hat.
Bei Bastia setzt sich an den Rumpf der Insel die gebirgige, 38 km lange Halbinsel von Kap Corso, so nach der Nordspitze benannt,
an, die an ihrer westlichen Basis den Hafen von San Fiorenzo hat. Sehr viel reicher gegliedert, reicher
an Buchten und malerischen, steilen Vorgebirgen ist die Westseite der Insel; es folgen aufeinander die Buchten von Calvi, Porto,
Sagona, Ajaccio und Valinco, alle wiederum mit kleinern Buchten, denen freilich meist eine anschließende Ebene fehlt.
Nur bei Ajaccio ist eine kleine Küstenebene vorhanden, mit RechtCampo dell' Oro, das Goldfeld, genannt,
welche im Verein mit dem dort mündenden Gravone, der einen Weg ins Innere bot, der Stadt besondere Bedeutung verliehen hat.
Auf steilem Felsen, einen kleinen Hafen zur Seite, erhebt sich das Emporium der MeerengeBonifacio. Das Innere der
Insel ist von rauhen Bergen
[* 33] erfüllt, welche deutlich eine Hauptkette mit Meridianrichtung, eine Fortsetzung derjenigen von
Sardinien, erkennen lassen, aber in der Weise, daß die schwer zu übersteigende Wasserscheide im nördlichen Teil der Insel
sich nahe der Nordwestküste, im südlichen näher der Ostküste hält.
Dadurch zerfällt die Insel in zwei Teile, die Ostseite, eine sanfte und regelmäßige Abdachung, mit Heiden
und Sümpfen bedeckt, weithin unbewohnt, außer im N. ohne entwickeltere Thäler, die Westseite, eine fortgesetzte Bildung von
tief eingeschnittenen Parallelthälern und bis zum Meere reichenden Bergrücken. Die Scheidung Corsicas in das Land diesseit
und jenseit der Berge ist uralt historisch, auch der Charakter der Bewohner beider Landeshälften ist verschieden:
jenseits herrscht mehr Wildheit, diesseits mehr Kultur, geistige und materielle.
Die ganze Ostseite, bis wo am Golf von Porto Vecchio reichere Gliederung beginnt, besteht aus Kreidegesteinen, meist Kalk, an der
Küste auch aus tertiären und quartären Bildungen, während der bei weitem größte Teil der Insel westlich
einer Linie, welche etwas westlich von Corte in nordwestlicher Richtung gegen Belgodere verläuft, aus altkristallinischem Gestein,
vorzugsweise Granit, besteht. Hier liegen denn auch die mächtigsten Erhebungen, rauhe Granitspitzen, den größten Teil des
Jahrs von Schnee
[* 34] bedeckt, der zentrale Monte Rotondo 2625 m, der noch höhere, nördlichere MonteCento 2710 m,
der südlichere Monte d'Oro 2391 m und der südlichste, treffend nach seiner Gestalt benannt, Incudine (»Amboß«) 2136 m. Dies
sind die Ursprungsstätten der zahlreichen kleinen, im Sommer meist trocknen Flüsse.
[* 35]
Die größten sind der Golo und der Tavignano, die zur Ostküste, der Taravo, Gravone und Liamone, die
zur Westküste gehen. Das Innere der Insel ist ein Gewirr von Bergen, nur steile Pfade, oft Treppen,
[* 36] führen von Dorf zu
Dorf,
selbst die Straße an der Westküste entlang besteht nur aus steilen Auf- und Abstiegen; die Hauptstraße von Ajaccio nach
Bastia durch das Innere der Insel hat im Paß
[* 37] von Vizzavona eine Höhe von 1145 m, ja der Weg aus dem bis
nahe an die Westküste heranreichenden Golothal nach dem Golf von Porto hat im Paß von Vengio sogar 1532 m zu übersteigen.
Diese Zahlen zeugen von der Wildheit des Landes und den Wirkungen, die es notwendig auf die Bewohner haben
muß, von der Schwierigkeit des Verkehrs; sie erklären, daß Corsica noch keine Eisenbahn hat und, obwohl eine solche von Bastia
nach San Fiorenzo und nach Porto Vecchio projektiert ist, noch für längere Zeit keine haben wird. Sie erklären namentlich
auch den Gegensatz zwischen Ost- und Westseite.
Das Klima der Insel ist, von der Ostküste abgesehen, ein herrliches, die Mitteltemperatur des Jahrs beträgt an der Küste 17,7°
C., im Sommer 24,5, im Winter 11,2° C., und wenn auch Temperaturen unter Null vorkommen, so dauern sie doch nicht an, und Schnee
fällt selten. Wohl aber sind die Berge die Hälfte des Jahrs mit Schnee bedeckt. Es regnet reichlich genug, 630 mm
im Jahr, und nur der Sommer ist regenarm. So können hier alle Gewächse der südlichen Mittelmeerländer gedeihen, Agrumen,
Opuntien, Agaven, ja selbst Dattelpalmen; Agrumenkultur ist sogar in einzelnen Gegenden, z. B. bei Ajaccio und in den Thälern
von Kap Corso, von Wichtigkeit.
Der Charakterbaum Corsicas ist aber der Ölbaum, der in einzelnen Gegenden, wie in der Balagna, ganze Wälder bildet und bis 700 m
hoch steigt; gegen 12,000 Hektar sind seiner Kultur gewidmet, die bis 300,000 hlOliven, resp. 400,000 kg Öl liefert. Höher hinauf
steigen die Edelkastanien, welche noch ungeheure Wälder bilden (zusammen 27,000 Hektar) und so reich tragen,
daß sich die Bevölkerung
[* 38] wesentlich davon nährt und dadurch von einer intensivern Bodenkultur zurückgehalten wird.
Sonst sind aber die Urwälder, welche ehemals die Insel so dicht bedeckten, daß sie Ansiedelungsversuche der Römer
[* 39] gänzlich
vereitelten, bedeutend gelichtet worden, namentlich durch die Hirten, welche Feuer anlegen, um im Frühjahr
frische Weide
[* 40] zu haben. Noch gibt es einzelne dichte Wälder von herrlichen Laricio-Kiefern, wohl auch von Lärchen, Eichen und
Buchen; aber sie schwinden jetzt rasch dahin, und von den offiziellen 125,000 HektarWald besteht der größte Teil aus Buschwald
und Gestrüppe, in der Küstenzone meist aus immergrünen Sträuchern gebildet, die sogen.
Macchien, der sicherste Zufluchtsort der corsischen Banditen. Über der Zone der Wälder breiten sich die Alpenwiesen aus, auf
denen im Sommer die Schafe
[* 41] und Ziegen weiden, wo auch noch der Muflon vorkommt. In dieser Region fehlt es auch im Sommer
nicht an rieselnden Bächen und Quellen.
Corsica hat eine Bevölkerung von (1881) 272,639 Seelen. Die Insel ist also schwach bevölkert (31 Bewohner pro QKilometer), doch
ist in diesem Jahrhundert die Zunahme eine bedeutende. Die Bewohner Corsicas sind, von einer im 17. Jahrh.
eingewanderten griechischen Kolonie und von einigen TausendFranzosen in den Städten abgesehen, als Italiener
anzusehen; namentlich in den Küstenstädten tragen sie auch physisch den italienischen Typus, während man im Innern breitere,
fleischigere Köpfe, kleine Nasen, lichtere Gesichtsfarbe und öfter braune als schwarze Haare
[* 42] bei kräftig gedrungenem Körper
findet. Ob sie von Ligurern oder Iberern stammen, ist schwer zu entscheiden; jedenfalls haben sie sich
in verschiedenen Perioden mit Griechen,
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