mehr
welche der Gründer der Stadt Venedig hinterlassen hat, und die sich jetzt in Fondaco dei Turchi am Canale Grande daselbst befindet.
welche der Gründer der Stadt Venedig hinterlassen hat, und die sich jetzt in Fondaco dei Turchi am Canale Grande daselbst befindet.
(ital., »Berichtiger«),
ehemals in Venedig fünf Richter, die nach dem Tod jedes Dogen untersuchten, ob das öffentliche Betragen desselben den Gesetzen gemäß gewesen sei;
für gefundene Fehler mußten die Erben Geldstrafen erlegen.
Zugleich hatten sie zu prüfen, ob etwas an den Gesetzen zu andern, ob sich Mißbräuche eingeschlichen etc.
(lat.), ein Mitschuldiger;
Corrëus debendi, Mitschuldner;
Corrëus credendi, Mitgläubiger. Vgl. Korrealobligation.
(spr. -rähs'), Fluß im südwestlichen Frankreich, entspringt in den Bergen von Monédières und mündet nach einem Laufe von 85 km unterhalb Brives in die Vézère (Nebenfluß der Dordogne). Das nach ihm benannte Departement wird nördlich vom Departement Creuse, östlich von Puy de Dôme und Cantal, südlich von Lot, südwestlich von Dordogne, nordwestlich von Vienne begrenzt und umfaßt ein Areal von 5866 qkm (106,5 QM.). Das Land, das ehedem einen Teil der Provinz Limousin (s. d.) bildete, ist ein Bergland, das von der Dordogne mit der Diège, Luzège, Doustre und der Vézère mit der Corrèze bewässert wird. Am gebirgigsten ist der Teil im Osten der Corrèze, La Montagne genannt, welcher fast nur unfruchtbare Heiden bietet, und der Nordosten, wo ein Ausläufer des Auvergnegebirges als Scheide zwischen den Flußgebieten der Garonne und Loire steht und das Plateau Millevache bildet, aus dem sich der Mont Odouze bis zu 954 m erhebt.
Der westlich gelegene Teil, das Unterland, ist mit Ackerland und Weinbergen reichlich bedeckt und auch stärker bevölkert. Das Klima ist je nach der Bodenerhebung verschieden, im allgemeinen aber sehr gesund. Die Zahl der Einwohner beträgt (1881) 317,066. Vom Areal kommen 194,326 Hektar auf Ackerland, 73,047 Hektar auf Wiesen, 41,029 Hektar auf Wald und Busch und 16,652 Hektar auf Weinland; das übrige Land sind meist treffliche Weiden. Außer Wein (Rotwein, in den tiefen und milden Thälern der Dordogne, der Corrèze und der Vézère), Getreide und Kartoffeln werden besonders Nüsse und gute Kastanien, dann Flachs und Hanf gebaut.
Beträchtlich ist die Zucht des Rindviehs, der Schafe, Schweine und Ziegen. Corrèze liefert Tausende von Rindern nach Paris, gepökeltes Schweinefleisch nach Bordeaux und Nußöl nach andern Provinzen. Die sonst so vortreffliche Limousinpferderasse ist durch Vernachlässigung entartet. Sehr beträchtlich ist die Bienenzucht. Ausgebeutet werden Eisen, Steinkohlen, Schiefer, Antimon. Die Industrie, obschon in letzter Zeit fortgeschritten, leistet noch wenig; am bedeutendsten ist die Waffenfabrikation zu Tulle; außerdem gibt es einige Papierfabriken, Töpfereien, Gerbereien etc. Der Handel hat vorzugsweise Getreide, Kastanien, Öl, Pferde, Maultiere und Rindvieh, Eisen, Kupfer, Papier, Spitzen etc. zum Gegenstand. Das Land ist in drei Arrondissements geteilt: Brive, Tulle, Ussel. Hauptstadt ist Tulle. Am gleichnamigen Fluß, im Arrondissement Tulle, liegt das Städtchen Corrèze mit 520 Einw.
(Lough Corrib), einer der größten Binnenseen Irlands, zwischen den Grafschaften Galway und Mayo, 40 km lang und bis zu 12 km breit, fließt durch einen breiten Fluß bei Galway ins Meer ab und ist wichtig für Schiffahrt und Fischerei.
Ein Kanal verbindet ihn mit Lough Mask.
eine Provinz der Argentinischen Republik, liegt zwischen den Flüssen Parana und Uruguay und grenzt südlich an Entre Rios, nordöstlich an das Territorium der Missionen und ist 58,022 qkm (1053,9 QM.) groß. Der größte Teil der Provinz ist ein Flachland, mit zahleichen ^[richtig: zahlreichen] Seen und Schilfsümpfen bedeckt, und nur am Parana und im O. kommen wellenförmige Landrücken vor. Weite Strecken sind mit einer Art Bambus, dem Tacuarà der Guarani-Indianer, bewachsen, und auf den klaren Wasserflächen schwimmt die prachtvolle Victoria regia. Waldungen kommen nur im N. vor. Corriéntes ist reich an jagdbarem Wild. Strauße sind häufig in den Ebenen, Kaimans und der sogen. Tiger (Felis onca) in den Sumpfdickichten. Das Klima ist warm und feucht. Die Zahl der Einwohner betrug 1882: 204,000, deren Hauptbeschäftigung Viehzucht und Ackerbau bilden. 1884 zählte man 1,769,000 Rinder, 160,000 Pferde und 480,000 Schafe;
16,720 Hektar waren angebaut (mit Mais, Mandioka, Tabak und Zucker). - Die Hauptstadt Corriéntes (San Juan de Vera de las Siete Corriéntes) liegt 23 km unterhalb der Vereinigung des Parana mit dem Paraguay, dicht unterhalb der übrigens der Schiffahrt nicht hinderlichen Stromschnellen, denen sie ihren Namen verdankt, fast in Orangenwaldungen versteckt. Corriéntes hat 4 Kirchen, ein Regierungsgebäude (ehemals Jesuitenkloster), eine Bibliothek, ein Museum (1854 von Bonpland gegründet), lebhaften Handel mit Holz und Viehzuchtprodukten und (1882) 20,000 Einw. Sie wurde 1588 von Torres de Vera y Aragon gegründet.
(lat., »das zu Verbessernde«),
Druckfehler- (Schreibfehler-) Verzeichnis.
la fortune (franz.),
dem Glück nachhelfen, d. h. falsch spielen (ein Ausdruck Riccauts in Lessings »Minna von Barnhelm«, Akt 4, Szene 2).
(lat.), Stärkungsmittel.
(Corrosiva, lat.), Ätzmittel.
1) Salomon, schweizer. Maler, geb. 1810 zu Zürich, ging im Alter von 20 Jahren nach Rom, der Heimat seiner Eltern, und bildete sich daselbst im Anschluß an die Landschaftsmaler der historischen Schule, Koch, Reinhart, Catel etc., in der Aquarellmalerei aus. Er erreicht in derselben eine Kraft und Tiefe der Farbe, die der Wirkung der Ölmalerei gleichkommen. Seine Motive wählt er hauptsächlich aus Venedig und der Umgebung Roms, wo er noch thätig ist. Zu seinen hervorragendsten Arbeiten gehören: der Comersee, die Villa Madama, eine Sammlung von Aquarellen für die Königin von England und eine Reihe venezianischer Ansichten.
2) August, schweizer. Dichter und Schriftsteller, geb. zu Zürich, war anfangs für das Studium der Theologie bestimmt, widmete sich dann (1847-51) auf der Kunstakademie zu München der Malerei und wurde 1862 Zeichenlehrer an den höhern Stadtschulen zu Winterthur. Im J. 1881 legte er diese Stelle nieder und lebte seitdem in Zürich, wo er starb. Seine. »Gedichte« (Kassel 1853) zeichnen sich durch sprachlichen Wohllaut, Humor und Gefühl für die Schönheit der Natur aus, die mit dem Auge des Künstlers aufgefaßt erscheint. Noch bedeutender sind seine im Schweizerdialekt abgefaßten epischen Gedichte: »De Herr Professor, Idyll usem Züripiet« (Winterth. 1858, 2. Aufl. 1872);
»De Herr Vikari, Winteridyll usem Züripiet« (das. 1858) und »De Herr Doktor. Herbstidyll usem Züripiet« (das. 1860, dramatisiert 1872).
Auch auf dem Gebiet der Novellistik versuchte sich Corrodi mit »Ein Buch ohne Titel« (St. Gallen 1855),
»Dur und Moll« (das. 1855),
»Waldleben« (das. 1856, mit anmutigen Märchen),
»Ernste Absichten«, ein Frühlingsbuch
(das. 1860),
und »Blühendes Leben« (Roman, Bern 1870). Seine spätern Publikationen sind, abgesehen von zahlreichen Jugendschriften, die Lustspiele: »De Ritchnecht« (Zürich 1873) und »De Maler« (das. 1875);
»Immergrün in Gedichten und Geschichten« (Leipz. 1874);
»Eine Pfarrwahl«, Zeitbild in 5 Akten (Aarau 1877);
»D' Bademerfahrt«, Lustspiel in Züricher Mundart (Zürich 1879);
»Geschichten« (das. 1881, Bd. 1);
»Der Sang vom Ärger« (das. 1881);
»Wörtliche Bilder zu bildlichen Worten« (das. 1883) und das Lustspiel »Wie d' Warret würkt« (das. 1884).
Er gab auch »Shakespeare. Lebensweisheit, aus seinen Werken gesammelt« (Winterth. 1863) heraus, übersetzte R. Burns' Lieder ins Schweizerdeutsch (Winterth. 1870) und veröffentlichte »Robert Burns und Peter Hebel, eine litterarhistorische Parallele« (Berl. 1873) sowie auf dem Gebiet der Zeichenkunst »Studien zur Pflanzenornamentik« (Leipz. 1876) u. a.
3) Hermann, schweizer. Maler, Sohn von Corrodi 1), geb. 1844 zu Rom, bildete sich daselbst und in Paris und machte längere Studienreisen nach dem Orient. Breite, kräftige Pinselführung und frisches Kolorit, solide Technik und die dem eigenartigen Charakter jeder Gegend vortrefflich angepaßte effektvolle Stimmung sind Hauptvorzüge von Corrodis Gemälden. Das Monumentale sagt seinem Talent besonders zu, und er liebt die breite, mehr dekorative Behandlung im guten Sinn des Worts. 1878 erntete er mit der Ausstellung eines Cyklus von Bildern aus Cypern zu London großen Beifall; verschiedene davon wurden von der Prinzessin von Wales erworben, andre gingen in englische Privatsammlungen über, wie denn Corrodi überhaupt bei der englischen Aristokratie in hohem Ansehen steht. Zu seinen bekanntesten Bildern gehören der zu Wien 1874 mit einer Medaille ausgezeichnete Pinienwald, Sturm auf der Insel St.-Honoré (Pariser Salon 1878) und die Prozession in Sorrento. Corrodi besitzt und benutzt abwechselnd drei Ateliers: in Rom, Baden-Baden und London.
4) Arnold, Maler, Bruder des vorigen, geb. 1846 zu Rom, widmete sich anfangs der Genremalerei und malte anmutige Kostümstücke mit Figuren aus dem 17. Jahrh. und dem modernen Volksleben, von denen die Balkonszene aus Venedig, die Gondelfahrt eines Liebespaars (Museum zu Basel), die Liebeserklärung (Museum zu Zürich) und die Liebeserklärung am Comersee zu nennen sind. Nach einem Aufenthalt in Paris und Deutschland fing er an, historische Genre- und Historienbilder zu malen, welche großen Beifall fanden, starb aber schon 1874 in Rom, bevor sich sein Talent völlig entfaltet hatte. Unter seinen letzten Arbeiten sind die hervorragendsten: Paulus vor dem Landpfleger Felix (1870), Einzug des Titus in Rom (1871), Belisar, die Verschwörung des Catilina, Marino Falieros Verurteilung und Kompositionen zu Dantes »Hölle«.