selten verliehene militärische
Ehrenzeichen für den
Führer, der eine eingeschlossene Stadt oder einen umzingelten Heerhaufen
befreit hatte; sie wurde aus
Gras, welches man dem betreffenden
Ort entnahm, geflochten, daher sie auch Corona graminea (Graskrone)
hieß. Die Corona muralis
(Mauerkrone,
[* 1]
Fig. 2), gewöhnlich von
Gold,
[* 2] mit zinnenartigen
Verzierungen, war für den
bestimmt, welcher im
Sturm zuerst die
Mauern einer Stadt erstieg. Die Corona navalis, auch classica oder rostrata (Schiffskrone,
[* 1]
Fig. 3) genannt, war aus Schiffsschnabelfiguren zusammengesetzt, ebenfalls von
Gold und ward dem
Feldherrn zuteil, der zuerst
an
Bord eines feindlichen
Schiffs sprang.
Die Corona vallaris oder castrensis (Lagerkrone,
[* 1]
Fig. 4), einen
Ring von
Schanzpfählen darstellend, auch von
Gold, erhielt der, welcher zuerst in den feindlichen Lagerwall eindrang. Die Corona triumphalis
[* 1]
(Fig.
5), einen Lorbeerkranz, trug der triumphierende
Imperator; die Corona ovalis, von Myrtenzweigen, wurde beim kleinen
Triumph (s.
Ovation) vom
Feldherrn getragen. Die Corona civica
(Bürgerkrone,
[* 1]
Fig. 6), aus Eichenlaub, erhielt derjenige,
welcher in einer
Schlacht einem
Bürger das
Leben gerettet hatte; daher trug sie die
Aufschrift »Ob civem servatum«.
Sie gewährte besondere
Ehrenrechte und dem Empfänger wie seinem
Vater und Großvater
Freiheit von
Abgaben.
Augustus hatte eine
Corona civica auf dem
Giebel seines
Hauses, die ihm vom
Senat überreicht war. Auch außerdem wurden tapfere
Waffenthaten durch goldene
Kränze geehrt, womit gewöhnlich die Erlaubnis verbunden war, dergleichen
Ehrenzeichen lebenslänglich
und besonders bei feierlichen Gelegenheiten zu tragen. Die
Corollae waren
Kränze, welche verdienten Schauspielern erteilt
wurden; anfangs wand man dieselben aus
Blumen und befestigte sie mit
Bändern am
Haupt, in derFolge aus
vergoldetem
Kupferblech,
Crassus zuerst aus
Gold und
Silber. Der
Freude gewidmet waren die Corona convivalis (Schmauskranz), aus
Zweigen
und
Blumen, später künstlich aus
Gold gefertigt und bei Gastmählern getragen, die Corona natalicia (Geburtstagskranz) u. a.
In übertragenem
Sinn bedeutet Corona einen umgebenden
Kreis
[* 3] von Zuhörern etc.; den bei derTonsur stehen bleibenden
Kranz von
Haaren; ferner s. v. w.
Heiligenschein, die Umzingelung eines belagerten
Orts.
Endlich heißt Corona auch die äußerste
atmosphärische
Hülle der
Sonne,
[* 4] wie sie bei Sonnenfinsternissen hervortritt (s.
Sonne).
Carolina, span. Dichterin, geb. 1823 zu Almendralejo
(ProvinzBadajoz), erregte schon im 14. Jahr durch eine
Ode:
»A la palma«, bedeutendes Aufsehen und kam 1848 nach
Madrid,
[* 5] wo sie sich mit dem
Sekretär
[* 6] der nordamerikanischen Gesandtschaft,
HoratiusPerry, vermählte.
Ihre Werke bestehen in lyrischen
Poesien, die sich durch
Wohllaut und Gemütstiefe
auszeichnen, und von denen bereits 1843 eine Sammlung im
Druck erschien; ferner in dramatischen
Arbeiten, von denen die
Komödie
»El cuadro de la esperanza« und das historische
Drama »Alfonso IV de
Aragon« Auszeichnung verdienen. Auch veröffentlichte
sie
Romane und
Novellen, wie: »Paquita«, »La luz del
Tajo«, »Adoracion« (zusammen 1851),
Hafenstadt in der
ProvinzConcepcion
(Chile),
[* 8] an der Araucobai, mit Kohlengruben (Ausfuhr jährlich 115,000
Ton.) und (1875) 5658 Einw. Coronel ist Sitz eines deutschen
Konsuls;
1883 verkehrten hier 409 Seeschiffe, davon 46 deutsche.
Marco Vincentio, ital. Geschichtschreiber und Geograph, geb. 1650 zu
Venedig,
[* 9] wurde 1702 Minoritengeneral, folgte dann einem
Ruf nach
Frankreich, wo er für
Ludwig XIV. große
Himmels- und Erdgloben verfertigte (jetzt auf der Nationalbibliothek), und starb 1718 als
Professor der
Geographie in
Venedig.
Er war
Stifter der
Akademie der
Argonauten daselbst und hinterließ an 400
Karten (mit erklärendem
Text). Von seinen sonstigen
Werken sind zu erwähnen: »Storia veneta dall'anno 421 al 1504« (3 Bde.);
»Roma
[* 10] antica e moderna« (1716) und das encyklopädische Werk »Bibliotheca
universalis sacro-profana« (28 Bde., wovon jedoch nur 7
Bände im
Buchhandel erschienen).
die nötigen Recherchen vorzunehmen, auch die Untersuchung bei Schiffbruch zu führen und die Bergung der auf den Wracken befindlichen
Gegenstände zu überwachen hat.