Als die letzte
Person, welche das
Cornisch verstand und sprach, wird eine Fischersfrau, Dolli Pentraeth, genannt, die 1768 starb.
In diesem
Dialekt sind einige
Mysterien aus dem 14. Jahrh. auf uns gekommen. Die
Bevölkerung,
[* 2] die sich fast nur in der
Nähe
der
Bergwerke und in den zahlreichen kleinen Seestädten findet, ist ein wohlgebildeter und munterer
Menschenschlag.
Bodmin ist Hauptstadt. Im frühen
Mittelalter bildete das Bergland von Cornwall mit dem benachbarten
Devon,
[* 3]
Somerset
und Westwales das britische
Königreich Damnonia. Die Unterwerfung der
Kelten durch die englische
Krone fällt für Cornwall in das 10. Jahrh.
Seit
Eduard III. (1330) führt der Thronerbe von
England den
Titel eines
»Herzogs von Cornwall«.
Vgl. Boafe, Bibliotheca
cornubiensis (Lond. 1874-78, 2 Bde.).
Ausfuhr im Küstenhandel 3,675,012
Fr. Coro wurde bereits 1527 gegründet und war ehemals als Sitz der spanischen
Regierung blühend, bis diese 1578 nach
Caracas verlegt wurde.
Indianerstamm im Innern
Brasiliens, der teils noch wild in
Horden lebt und
in früherer Zeit den deutschen
Kolonisten durch seine Raubzüge viel zu schaffen machte, teils aber auch in den
ProvinzenParana, Matogrosso und
Rio Grande do Sul
[* 15] in Dörfern angesiedelt ist.
Nach
Martius gehören die Coroados zu den
Cren und sind Stammesgenossen
der
Botokuden (s. d.).
(lat.), bei den
Römern ein aus einem Kränzchen (corolla) bestehendes
Geschenk, das gute
Schauspieler,
Virtuosen etc. noch außer der Bezahlung erhielten (vgl.
Corona), daher überhaupt s. v. w.
Geschenk, freiwillige
Zugabe;
in der
Logik ein
Lehrsatz, der aus dem vorhergehenden unmittelbar folgt und deshalb keines weitern
Beweises bedarf.
(lat.),
Kranz,
Krone, bei den Alten ein häufig vorkommendes
Schmuck- und
Ehrenzeichen. Bei den Griechen war
der
Kranz ein
Amtszeichen, Zeichen der Unverletzlichkeit, wie der Myrtenkranz der
Archonten, Ratsherren und Redner, solange
sie sprachen; der Opfernde bekränzte sein
Haupt mit dem der betreffenden
Gottheit besonders angenehmen
Laub und stellte sich
damit unter den
Schutz derselben. Als
Siegeszeichen ward der
Kranz bei den
Spielen verliehen und endlich
als
Ehrenzeichen für verdiente
Bürger.
Die anfangs gebräuchlichen Ehrenkränze aus
Zweigen des
Ölbaums kamen später vor den goldenen in Mißachtung. Die Bekränzung
konnte sowohl vom
Volk oder vom
Rat als auch von
Korporationen, wie den
Phylen und den
Demen, später auch von gewissen Kollegien
oder endlich auch von auswärtigenStaaten zuerkannt werden. Verlieh
Volk oder
Rat den
Kranz, so ward es
nach altem
Gesetz in der
Ekklesia und im Buleuterion verkündigt; im
Theater
[* 19] durfte dies nur durch besondern Volksbeschluß
geschehen.
Die Bekränzung von seiten auswärtiger
Staaten galt nicht nur einzelnen
Bürgern, sondern auch ganzen Gemeinwesen; ja, auch
im ersternFall sollte der
Kranz selbst nicht dem Bekränzten, sondern dem
Staat anheimfallen. Ihrem Wert
nach waren die
Kränze, die am
Reif innen mit
Inschriften versehen waren, sehr verschieden; denn es finden sich Wertangaben
zu 3600, 1000 und 500
Drachmen. Bei den
Römern war die Corona eine ehrenvolle Auszeichnung. Die Corona obsidionalis
(Belagerungskranz,
[* 1]
Fig. 1) war das höchste und nur
¶
mehr
selten verliehene militärische Ehrenzeichen für den Führer, der eine eingeschlossene Stadt oder einen umzingelten Heerhaufen
befreit hatte; sie wurde aus Gras, welches man dem betreffenden Ort entnahm, geflochten, daher sie auch Corona graminea (Graskrone)
hieß. Die Corona muralis (Mauerkrone,
[* 17]
Fig. 2), gewöhnlich von Gold,
[* 21] mit zinnenartigen Verzierungen, war für den
bestimmt, welcher im Sturm zuerst die Mauern einer Stadt erstieg. Die Corona navalis, auch classica oder rostrata (Schiffskrone,
[* 17]
Fig. 3) genannt, war aus Schiffsschnabelfiguren zusammengesetzt, ebenfalls von Gold und ward dem Feldherrn zuteil, der zuerst
an Bord eines feindlichen Schiffs sprang.
Die Corona vallaris oder castrensis (Lagerkrone,
[* 17]
Fig. 4), einen Ring von Schanzpfählen darstellend, auch von
Gold, erhielt der, welcher zuerst in den feindlichen Lagerwall eindrang. Die Corona triumphalis
[* 17]
(Fig.
5), einen Lorbeerkranz, trug der triumphierende Imperator; die Corona ovalis, von Myrtenzweigen, wurde beim kleinen Triumph (s.
Ovation) vom Feldherrn getragen. Die Corona civica (Bürgerkrone,
[* 17]
Fig. 6), aus Eichenlaub, erhielt derjenige,
welcher in einer Schlacht einem Bürger das Leben gerettet hatte; daher trug sie die Aufschrift »Ob civem servatum«.
Sie gewährte besondere Ehrenrechte und dem Empfänger wie seinem Vater und Großvater Freiheit von Abgaben. Augustus hatte eine
Corona civica auf dem Giebel seines Hauses, die ihm vom Senat überreicht war. Auch außerdem wurden tapfere
Waffenthaten durch goldene Kränze geehrt, womit gewöhnlich die Erlaubnis verbunden war, dergleichen Ehrenzeichen lebenslänglich
und besonders bei feierlichen Gelegenheiten zu tragen. Die Corollae waren Kränze, welche verdienten Schauspielern erteilt
wurden; anfangs wand man dieselben aus Blumen und befestigte sie mit Bändern am Haupt, in der Folge aus
vergoldetem Kupferblech, Crassus zuerst aus Gold und Silber. Der Freude gewidmet waren die Corona convivalis (Schmauskranz), aus Zweigen
und Blumen, später künstlich aus Gold gefertigt und bei Gastmählern getragen, die Corona natalicia (Geburtstagskranz) u. a.
In übertragenem Sinn bedeutet Corona einen umgebenden Kreis
[* 22] von Zuhörern etc.; den bei der Tonsur stehen bleibenden
Kranz von Haaren; ferner s. v. w. Heiligenschein, die Umzingelung eines belagerten Orts. Endlich heißt Corona auch die äußerste
atmosphärische Hülle der Sonne,
[* 23] wie sie bei Sonnenfinsternissen hervortritt (s. Sonne).