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Kaulbach und Eberle, Zimmermann und Foltz, Anschütz und Hiltensperger, Stürmer, Stilke, Hermann, Gasser, Schorn, Röckel und der Kunsthistoriker E. Förster. Indessen hat die von ihm begründete Schule keine festen Wurzeln fassen und er selbst hat keinen nachhaltigen Einfluß auf die Weiterentwickelung der deutschen Kunst gewinnen können, welche sich von seinen Idealen völlig entfernt hat.
Vgl. E. Förster, P. v. Cornelius. Ein Gedenkbuch (Berl. 1874, 2 Bde.; Hauptquelle);
Riegel, Cornelius, der Meister deutscher Malerei (2. Ausg., Hannov. 1870);
Derselbe, P. Cornelius, Festschrift zu des großen Künstlers hundertstem Geburtstag (Berl. 1884);
A. v. Wolzogen, Peter v. Cornelius (das. 1867).
2) Karl Adolf, deutscher Geschichtsforscher, geb. zu Würzburg, [* 2] Sohn des Schauspielers Karl Cornelius, studierte in Bonn [* 3] und Berlin [* 4] Philologie und Geschichte, ward 1843 Gymnasiallehrer in Emmerich, [* 5] dann in Koblenz, [* 6] war 1846-49 Lehrer der Geschichte am Lyceum Hosianum in Braunsberg [* 7] und 1848-49 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, habilitierte sich 1852 als Dozent der Geschichte in Breslau, [* 8] wurde 1854 Professor in Bonn und 1856 in München, [* 9] wo er außerdem Mitglied der Historischen Kommission und der Akademie ist;
1870 schloß er sich der altkatholischen Partei an. Er schrieb: »Die Münsterschen Humanisten und ihr Verhältnis zur Reformation« (Münst. 1851);
»Der Anteil Ostfrieslands an der Reformation« (das. 1852);
»Geschichte des Münsterschen Aufruhrs der Wiedertäufer« (Leipz. 1855-60, 2 Bde.),
sein durch gründliche Forschung und unparteiische Darstellung ausgezeichnetes Hauptwerk;
»Studien zur Geschichte des Bauernkriegs« (Münch. 1861);
»Kurfürst Moritz von Sachsen [* 10] gegenüber der Fürstenverschwörung 1550-51« (das. 1867);
»Die niederländischen Wiedertäufer während der Belagerung Münsters 1534-35« (das. 1869) u. a. In den »Geschichtsquellen des Bistums Münster« [* 11] gab er »Berichte der Augenzeugen über das Münstersche Wiedertäuferreich« (1853) heraus.
3) Karl Sebastian, Physiker, geb. zu Ronshausen in Niederhessen, studierte zu Göttingen [* 12] und Marburg [* 13] Mathematik und Naturwissenschaft und habilitierte sich 1851 als Privatdozent in Halle. [* 14] Er schrieb: »Versuch einer theoretischen Ableitung der elektrischen und magnetischen Erscheinungen« (Leipz. 1855);
»Bildung der Materie aus ihren einfachen Elementen« (das. 1856);
»Theorie des Sehens und räumlichen Vorstellens« (Halle 1861);
»Meteorologie« (das. 1863);
»Zur Theorie des Sehens« (das. 1864);
»Grundzüge einer Molekularphysik« (das. 1866);
»Zur Molekularphysik« (das. 1875);
»Bedeutung des Kausalprinzips in der Naturwissenschaft« (das. 1867);
»Über die Entstehung der Welt mit besonderer Rücksicht auf die Frage: ob unserm Sonnensystem, namentlich der Erde und ihren Bewohnern, ein zeitlicher Anfang zugeschrieben werden muß« (das. 1870);
»Wechselwirkung zwischen Leib und Seele« (2. Aufl. 1875);
»Grundriß der physikalischen Geographie« (5. Aufl., das. 1877);
»Zur Theorie der Wechselwirkung zwischen Leib und Seele« (das. 1880).
4) Peter, Komponist und Dichter, Neffe von Cornelius 1), geb. zu Mainz [* 15] als Sohn des Schauspielers und Lustspieldichters A. Cornelius, ward ebenfalls für die Bühne bestimmt, entschied sich aber bald für das Studium der Musik, dem er unter Dehn in Berlin oblag, ging 1853 nach Weimar, [* 16] wo er bis 1860 lebte und 1859 seine komische Oper »Der Barbier von Bagdad« zur Aufführung brachte. Im J. 1860 siedelte er nach Wien, [* 17] 1864 nach München über, wo er als Professor der Harmonielehre an der königlichen Musikschule wirkte. Er starb in seiner Vaterstadt Mainz.
Durch umfassende künstlerische und philologische Bildung ausgezeichnet, in allen seinen Schöpfungen von innigster Gemütstiefe und höchstem Kunsternst, fand Cornelius gegen das Ende seines Lebens immer wachsende Anerkennung. Unter seinen Kompositionen sind die Lieder hervorzuheben, namentlich die Cyklen: »Trauer und Trost« (Op. 3),
»Weihnachtslieder« (Op. 8);
die großartigen »Trauerchöre für Männerstimmen« (Op. 9);
»Chorgesänge« (Op. 11);
»Vier italienische Chorlieder« (Op. 20).
Seine zweite Oper: »Der Cid«, ward gleichfalls in Weimar aufgeführt;
eine dritte, »Gunlöd«, blieb unvollendet.
Als Dichter veröffentlichte Cornelius:. »Zwölf Sonette an Rosa v. Milde« (Weim. 1859);
eine deutsche Übertragung der »Sonette« von Mickiewicz u. a. Auch übersetzte er F. Liszts Buch »Die Zigeuner und ihre Musik in Ungarn« [* 18] (Pest 1861).
Vgl. Kretzschmar, Peter Cornelius (Leipz. 1880).