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der Taur in den Knockaduanbergen 405 m, der Caherbarnagh 682 m und der Hungry Hill in den Cahabergen an der Bantrybai bis zu 686 m sich erheben, letzterer mit einem Bergsee, aus welchem einer der schönsten Wasserfälle hervorstürzt. Die Flüsse [* 2] Blackwater, Lee und Bandon durchfließen die Grafschaft von W. nach O., sind aber wegen ihres reißenden Laufs nur in der Nähe der Mündung schiffbar. Die Bevölkerung [* 3] zählte 1881: 495,607 Einw., wovon 93,3 Proz. katholisch.
Von der gesamten Oberfläche bestehen 23 Proz. aus Ackerland, 53 Proz. aus Weide [* 4] und etwa 2 Proz. aus Wald. Angebaut werden namentlich: Klee, Gerste, [* 5] Hafer, [* 6] Weizen, Kartoffeln, Rüben, dann Flachs, Waid, Kohl und Obst. Die Viehzucht [* 7] bringt Butter und Käse in den Handel, und der Viehstand beträgt 54,435 Pferde, [* 8] 386,205 Rinder, [* 9] 264,165 Schafe [* 10] und 144,856 Schweine. [* 11] An den Küsten wird lebhafte Fischerei [* 12] betrieben. Kupfer [* 13] und Steinkohlen werden ausgebeutet, auch Eisenerze kommen vor.
Die nicht gerade bedeutende Industrie beschäftigt sich mit Leinweberei, Schiffbau, Maschinenbau, Whiskeybrennerei, Brauerei, Wollspinnerei, Lederbereitung u. a. -
Cork, die Hauptstadt der gleichnamigen Grafschaft, nach Größe und Bevölkerung die dritte Stadt Irlands, liegt in tiefer, von ansehnlichen Hügeln umgebener Schlucht, auf beiden Seiten und auf einer Insel des Lee, 7 km oberhalb dessen Mündung in den schönen Cork-Hafen (Cork Harbour). Die neuern Straßen sind breit, mit schönen Häusern; in den Vorstädten aber sind die Gassen teilweise noch eng und vernachlässigt. Über den Fluß, den schöne Kais einfassen, führen neun meist elegante Brücken, [* 14] welche die Verbindung mit den hoch gelegenen Vorstädten vermitteln.
Auf der Insel befinden sich der Gerichtshof, ein klassischer Bau (1835 errichtet), das Theater, [* 15] das Zollhaus, die Börse und die Mehrzahl der dem Handel gewidmeten Gebäude. Am nördlichen Ufer stehen die Kasernen, das städtische Gefängnis und die katholische Kathedrale, am südlichen Ufer die protestantische Kathedrale (St. Fionn Bar's), das Grafschaftsgefängnis, die meisten Bildungsanstalten, die Kornbörse, das Irrenhaus und ein öffentlicher Park. Die Bevölkerung zählte 1881: 80,124 Einw. (gegen 85,732 im Jahr 1851). Cork ist Hauptstapelplatz für die landwirtschaftlichen Produkte der Gegend, namentlich Butter, Pökelfleisch, Eier [* 16] und Schlachtvieh; es hat Flachs-, Woll- und Baumwollspinnereien, Brennereien, Brauereien, Tabak- und Lederfabriken und liefert vorzügliche lederne Handschuhe.
Schiffe [* 17] von 600 Tonnen können an seinen Kais anlegen, größere Schiffe aber bleiben in Queenstown (s. d.), dem Vorhafen der Stadt. Zum Hafen gehörten 1884: 273 Schiffe von 40,751 Tonnen Gehalt und 2260 Fischerboote. Im J. 1884 liefen 3054 Schiffe von 753,510 T. ein. Die Einfuhr vom Ausland belief sich auf 1,134,492 Pfd. Sterl., die Ausfuhr auf 1994 Pfd. Sterl. Unter ersterer waren namentlich: Getreide [* 18] und Mehl, [* 19] Wein, Branntwein, Zucker, [* 20] Holz, [* 21] Tabak [* 22] und Kartoffeln. Zur Ausfuhr kamen: Eisenwaren, Butter und Schießpulver. [* 23] Sehr beträchtlich ist der Handel mit England. Unter den wissenschaftlichen Anstalten sind zu nennen: das Queen's College (eine konfessionslose Universität), das katholische St. Fionn Bar's College, die Cork Institution mit Museum und Bibliothek, eine Kunstschule und landwirtschaftliche Schule. Cork ist Sitz eines deutschen Konsuls. - Cork, dessen keltischer Name Corrochs »Sumpf« bedeutet, entstand im 7. Jahrh. bei einem vom heil. Fionn Bar gegründeten Kloster. Im 9. Jahrh. wurde die Stadt von den Dänen erobert und befestigt; seit 1172 gehört sie England.