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Charlotte Corday d'Armans (Par. 1838); Vatel, Charl. Corday d'Armans et les Girondins (das. 1872, 3 Bde.).
Charlotte Corday d'Armans (Par. 1838); Vatel, Charl. Corday d'Armans et les Girondins (das. 1872, 3 Bde.).
1) João Ricardo, portug. Theaterdichter, geb. wurde nach zurückgelegten Studien Professor an der königlichen Militärschule, ward dann als Generalsekretär der Zivilverwaltung von Villa Real angestellt, 1863 zum Sekretär [* 2] der Wohlthätigkeitsbehörde und 1877 zum Rat im Ministerium des Innern ernannt, als welcher er starb. Außer auf seinem Berufsfeld war er auch als beliebter Feuilletonist schriftstellerisch thätig; am bekanntesten wurde er durch seine Theaterstücke.
Seine erste Bühnenarbeit war das vieraktige Drama »Fernando« (1857),
dem »Amor e arte« (1860),
»A sociedade elegante« (1862),
»A familia« (1869),
»Um cura d'almas« (1870),
»Os paraizos conjugaes« (1874) u. a. folgten. Seine Stücke zeichnen sich durch glänzende und reine Sprache [* 3] aus, die ihn auch zu einem der besten portugiesischen Übersetzer stempelte. Als solcher hat er namentlich Scribe, Hugo, Musset, Feuillet und Legouvé für die Bühne seiner Heimat bearbeitet. Er starb
2) Luciano, einer der vielseitigsten Schriftsteller Portugals, geb. zu Mirandella (Traz os Montes), war erst in der portugiesischen Marine thätig, verließ diese dann, um sich dem Journalismus zu widmen, und wurde später Mitbegründer der Geographischen Gesellschaft zu Lissabon [* 4] (deren Sekretär er gegenwärtig ist) sowie Professor der Philosophie am Militärkolleg. Er machte dabei Reisen durch ganz Europa, [* 5] die ihm Stoff zu nationalökonomischen und andern wissenschaftlichen Arbeiten lieferten, und redigierte 1879-80 den »Commercio de Lisboa«, sodann den »Diario de Lisboa«, nachdem er früher bereits an verschiedenen Zeitschriften als Redakteur oder Mitarbeiter thätig gewesen.
Außer Schriften über die Bankfrage und seinen Reiseberichten (»Viagens«, 1874-75, 2 Bde.) veröffentlichte er »Livro de critica«, eine Sammlung geistvoller ästhetisch-kritischer Essays (1869-71, 2 Bde.),
und die französisch geschriebenen Werke: »De la part prise par les Portugals dans la découverte de l'Amérique« (1875) und »L'hydrographie africaine« (1879). Im J. 1879 weilte Cordeiro in Rio de Janeiro [* 6] im Interesse seines Landes bei der dortigen Ausstellung.
(franz., spr. kord'ljeh, »Strickträger«),
in Frankreich die regulierten Franziskaner, so genannt nach ihrer Tracht; während der französischen Revolution Name eines politischen Klubs, welcher 1790 als eine Sektion des Jakobinerklubs gegründet wurde und an dessen Sitzungen und Beschlüssen teilnahm, aber radikaler war und sich auf die untersten Volksmassen stützte. Die Cordeliers hielten ihre Versammlungen in einem Franziskanerkloster ab. Ihre Führer waren Danton, Desmoulins, Marat, Hébert und Chaumette. Sie betrieben besonders den Sturz des Königtums und die Errichtung der Republik, teilten sich während des Konvents mit den Jakobinern in die Herrschaft, indem sie mit diesen die Partei des Bergs bildeten, wurden aber 1794 von Robespierre gestürzt und ihre Häupter 24. März und 5. April hingerichtet.
(spr. kord), Stadt im franz. Departement Tarn, Arrondissement Gaillac, am Cérou, mit (1876) 2115 Einw., welche sich vorzugsweise mit Leinwandfabrikation beschäftigen, eine derjenigen Städte Frankreichs, welche mit den Resten alter Befestigungswerke und ihren Häuserfassaden am meisten ihr mittelalterliches Aussehen bewahrt haben.
(spr. kordewole), Fluß in der ital. Provinz Belluno, entspringt in den Tiroler Dolomitalpen nördlich von der Marmolata, durchfließt den kleinen Alleghesee und das Agordothal und mündet nach 78 km langem Lauf bei Mel in den Piave, der erst seit dem Mittelalter, durch Felsstürze aus seinem alten Laufe von Capo di Ponte bis Serravalle verdrängt, das Bett [* 7] des Cordevole zu dem seinigen gemacht hat.
Cordia
Plum. (Kordie, Brustbeerbaum),
Gattung aus der
Familie der
Asperifoliaceen,
Bäume, und
Sträucher mit gestielten,
einfachen, lederartigen, abwechselnden Blättern, endständigen
Doldentrauben,
Trugdolden oder
Rispen und
vom stehen bleibenden
Kelch umhüllten
Steinfrüchten. Etwa 180
Arten in wärmern Klimaten, besonders in
Südamerika
[* 8] und auf
den westindischen
Inseln. Cordia
Myza
L. (Cordia
officinalis
Lam.), mit rundlichen, zugespitzten, ganzrandigen Blättern und kleinen,
weißen, wohlriechenden
Blüten in doldentraubigen
Rispen, ist ein 6-9 m hoher
Baum in
Ostindien,
[* 9]
Arabien
und
Ägypten.
[* 10]
Die eiförmigen, 2,6
cm langen, dunkelgrünen, nach dem
Trocknen fast schwarzen
Früchte (Sebestenae, Myxae,
Jujubae nigrae,
Sebesten, schwarze
Brustbeeren) haben ein weiches, süßes, schleimiges und angenehm schmeckendes
Fleisch und kamen sonst getrocknet
nach
Europa, indem sie gegen
Husten,
Heiserkeit und Brustbeschwerden im
Gebrauch waren. In ihrer
Heimat benutzt
man sie als
Obst. Die
Wurzel
[* 11] dient in
Ostindien als gelindes
Purgiermittel, die adstringierende
Rinde zu
Gurgelwassern, und das
Holz
[* 12]
(Rosenholz), woraus Mumienbehälter der alten Ägypter verfertigt worden sein sollen, eignet sich am besten zum Feuermachen
durch
Reibung.
[* 13] Auch von Cordia
crenata
Del., in
Ägypten und
Abessinien, und von Cordia
grandiflora R. et
Sch., in
Südamerika, werden die
Früchte gegessen.
Cordia
latifolia
Roxb., in
Indien, wird der genießbaren
Früchte halber kultiviert; aus
jungen
Pflanzen erhält man einen blaßbräunlichen, glanzlosen, ungemein festen
Bast,
[* 14] welcher als solcher benutzt wird und
durch fortgesetzte Röstung die
Narawali fibre liefert, die zu groben
Geweben,
Seilen,
Tauen,
Netzen verwendet
wird. Eine sehr ähnliche
Faser, Gundui fibre, erhält man aus Cordia
angustifolia
Roxb. und aus der ihr nahestehenden Cordia
Rothii
R. et
Sch. Cordia
Sebestena
L., ein in
Westindien
[* 15] heimischer, immergrüner
Baum mit länglich-eirunden, spitzigen, rauhen Blättern,
großen, roten
Blüten und süßen, birnförmigen, schleimigen, genießbaren
Früchten, liefert
Rosenholz;
ebenso Cordia
scabra
Desf., auf
Martinique. Cordia Gerascanthus
L., ein 9 m hoher
Baum in Bergwäldern
Westindiens und
Brasiliens, mit
weißlichen, geruchlosen
Blüten, liefert das
Bois de Cypre.
Bois de Rhodes,
Spanish
Elm,
Rosenholz.
(lat.), Verehrer des Herzens Jesu, eine jesuitische Brüderschaft von Männern und Frauen, zuerst im 17. und 18. Jahrh. in Frankreich und neuerdings auch in Bayern [* 16] verbreitet.
(spr. -djeh), Charles Henri Joseph, franz. Bildhauer, geb. zu Cambrai, trat 1846 in die École des beaux-arts zu Paris, [* 17] wo er unter Fauginet und Rude sich bildete. Da er frühzeitig Vorliebe und Geschick zur Darstellung der verschiedenen Menschenrassen [* 18] zeigte, sandte ihn die französische Regierung nach Afrika. [* 19] Er führte seitdem eine große Anzahl orientalischer Statuen und namentlich Büsten aus. 1851 sah man von ihm einen Neger von Timbuktu, 1852 die Büste einer »afrikanischen Venus« und die Gruppe eines chinesischen Ehepaars. In den Bronzebüsten eines Mongolen und einer Mongolin (1853) versuchte er eine reichere Farbenwirkung zu erzielen, welcher Richtung ¶
er seitdem treu geblieben ist. Im Salon 1857 erschienen zwölf afrikanische Büsten, zumeist von Bronze. [* 21] Das malerische Prinzip, das sich in allen diesen Werken aussprach, suchte Cordier häufig durch die Zusammenfügung verschiedener Stoffe und durch Übersilberung noch zu verstärken; so schuf er viele Werke, die aus Bronze und Marmor zusammengesetzt waren, ging aber noch weiter und sandte in den Salon 1863 die Büste einer algierischen Jüdin aus emaillierter Bronze, Onyx und Porphyr, 1864 eine junge Mulattin aus Bronze, Email und Onyx, 1866 die lebensgroße Statue einer Araberin aus Bronze, Email und Onyx, 1867 die Büste eines Fellahs aus Bronze, Gold, [* 22] Silber, Türkisen und Porphyr. Cordier hat ferner das Standbild des Marschalls Gérard (1856 in Verdun), [* 23] den Triumph der Amphitrite (1861), Johannes den Täufer für den Turm [* 24] St.-Jacques la Boucherie in Paris, die Statuen der Harmonie und Poesie für die Neue Pariser Oper u. a. geschaffen. Cordier ist ein Realist von geringer Phantasie, zeigt aber eine scharfe Beobachtungsgabe.