trichterglockenförmigen
Blüten und kugeliger, zweifächeriger, viersamiger
Kapsel. Etwa 150
Arten in den gemäßigten und
subtropischen Klimaten, meist in den östlichen Mittelmeerländern. Convolvulus arvensisL.
(Acker-,
Feld-, Kornwinde), ausdauernd,
mit windendem
Stengel,
[* 2] pfeilförmigen Blättern, weißen oder roten
Blumen, wächst auf
Feldern und
Weinbergen, oft als lästiges
Unkraut durch ganz
Europa.
[* 3] Die
Wurzel
[* 4] enthält ein scharfes
Harz, welches heftige
Leibschmerzen verursacht.
Convolvulus SepiumL.
(Calystegia SepiumR. Br., Zaunwinde, deutsche Skammonie, deutsche Purgierwinde), mit großen, weißen
Blüten,
ausdauernd an
Hecken und Gesträuch, an Flußufern und feuchten
Stellen durch ganz
Europa, ist ebenfalls oft ein lästiges Unkraut.
VonConvolvulus scopariusL.
(Besenwinde), einem fast mannshohenStrauch mit schmalen Blättern
und weißen
Blüten in lockern, endständigen
Rispen, zwei- bis dreiblütigen Stielen, auf den
Kanarischen Inseln, leitet man
das
Rosenholz
(LignumRhodium) ab, welches nach
De Candolle aber auch von Convolvulus floridusL., einem zierlichenStrauch, ebenfalls
auf den Kanaren, gewonnen wird.
(spr. konnuäh), alte Stadt in
Carnarvonshire
(Wales), 2 km oberhalb der Mündung des Conway, über den
Telfords
merkwürdige
Kettenbrücke und
StephensonsEisenbahnbrücke führen, mit (1881) 3179 Einw. Conway ist
von dicken Ringmauern umgeben, und sein 1284 von
Eduard I. erbautes
Schloß (jetzt
Ruine) gehörte zu den
großartigsten Bauwerken dieser Art in
England.
»Abhandlungen für die Geschichte und das Eigentümliche der
spätern stoischen
Philosophie«
(Tübing. 1794) und besonders die
»Kleinern prosaischen
Schriften« (das. 1821-22, 2
Tle.; neue
Sammlung,
Ulm 1825) zeugen von umfassenden Kenntnissen. Auch seine »Nachrichten von
WeckherlinsLeben« (Ludwigsb. 1802) und die
Schrift
»NikodemusFrischlin« (Frankf. 1792) sind verdienstlich. Als Übersetzer versuchte
er sich am
Äschylos,
Aristophanes und an den griechischen
Lyrikern.
(Mount Cook, spr. maunt kuck), höchster
Berg der südlichen
Alpen
[* 29] auf der Südinsel der Neuseelandgruppe, unter 43°
36' südl.
Br. und 170° 12' östl. L. v. Gr., 4023 m hoch,
mit ewigem
Schnee
[* 30] und
Eis
[* 31] und zahlreichen
Gletschern. Er wurde zuerst 1882 von dem
EngländerGreen mit zwei
TirolerFührern erklommen.
¶
(spr. kuck), 1) James, berühmter Weltumsegler, geb. zu Marton in Yorkshire. Von seinem Vater, einem
unbemittelten Landmann, in seinem 13. Jahr einem Kaufmann zu Staiths zur Lehre
[* 33] übergeben, verließ er denselben bald wieder
und diente auf einem Kohlenschiff sieben Jahre. Er machte hierauf mehrere größere Seereisen, nahm 1759 auf
der FlotteDienste
[* 34] und wurde Unterleutnant auf dem zur Belagerung von Quebec bestimmten Mercury. Hier machte er im Angesicht
der Franzosen wichtige Tiefenmessungen des St. Lorenzstroms, die später durch eine Karte veröffentlicht wurden. Im Herbst 1762 entwarf
er von dem Hafen von Placentia in Neufundland einen so gelungenen Plan, daß er im Frühling des folgenden
Jahrs nach Neufundland gesendet wurde, um auch die Küsten dieser Insel aufzunehmen, von denen er acht Blätter Spezialkarten
herausgab.
Nach Erledigung dieses Auftrags und genauer Aufnahme der umliegenden Inseln, welchen er zu Ehren der KöniglichenGesellschaft
der Wissenschaften zu London
[* 41] den Namen der Gesellschaftsinseln gab, ging Cook nach Süden, entdeckte Rurutu
(Oteroah), das erste Inselchen der kleinen Tubuaigruppe, und drang bis 40° 22' südl. Br. (1. Sept.) vor. Darauf steuerte er auf
Neuseeland zu, welches seit AbelTasmans Zeit als der Rand des unbekannten Australlandes betrachtet wurde. Diese Ansicht beseitigte
Cook durch vollständige Umschiffung beider Teile dieser Doppelinsel, von der er gleichfalls eine
in den Hauptzügen korrekte Karte lieferte. Von Neuseeland aus erreichte Cook die australische Ostküste unter 37°
58' südl. Br. und fand, an derselben nordwärts segelnd, 28. April den Einschnitt, dem er nach der Fülle hier gefundener neuer
Pflanzen den NamenBotanybai gab, sah und benannte Port Jackson und verfolgte darauf, sich zwischen der Küste
und dem GroßenBarrierriff haltend, einen nördlichen Kurs, bis ihn ein an diesem gefährlichen Riff erhaltenes Leck nötigte, 17. Juni zur
Ausbesserung desselben in die Mündung eines Flusses einzulaufen, der von seinem Schiff Endeavour den Namen empfing. Cook segelte
sodann durch eine Passage des Riffs in den offenen Ozean, passierte im August den südlichen, nun Endeavourstraße
genannten Teil der Torresstraße und beseitigte damit alle noch bestehenden Zweifel an der Trennung des Australkontinents und
Neuguineas. Er setzte seine Fahrt darauf nach Batavia
[* 42] fort und kehrte um das Kap der Guten Hoffnung
in die Heimat zurück. Hier rüstete er sich sofort zu einer zweiten Reise, die er bereits antrat. Man übertrug
ihm den Befehl über die Resolution, die er selbst, und die Adventure, welche Fourneaux führte. Als wissenschaftliche Beobachter
begleiteten ihn die beiden DeutschenJohannReinholdForster und GeorgForster. Cook beschloß auf dieser Reise
zum erstenmal, von W. nach O. und gegen die Passate um die Erde zu segeln. Es sollte dabei entschieden werden, ob sich
auf
der südlichen Halbkugel außer Australien
[* 43] noch ein andrer Weltteil befinde oder nicht. Von der Kapstadt
[* 44] aus segelnd, überschritt
Cook den südlichen Polarkreis, gelangte bis 67° 5' südl. Br. und bewies, daß der vermutete südliche Kontinent
nicht vorhanden sei. Nach kurzer Rast auf Neuseeland begann er seine zweite Polarfahrt, wobei er die größte Polhöhe
von 71° 10' unter 106° 54' westl. L. v. Gr. erreichte.
Auf seiner Heimfahrt nach Europa, die er von Neuseeland in östlicher Richtung antrat, entdeckte er im
südlichsten Atlantischen Ozean unter 59° 13' südl. Br. die rauhe Sandwichgruppe und traf wieder in England ein.
CooksFahrt war eine große seemännische That, denn seit AbelTasman hatte sich kein Fahrzeug in größern
Küstenabständen dem 50. Breitengrad zu nähern gewagt, und seit jener Zeit erst durchziehen europäische Segel die südaustralischen
Meere.
Der König erhob ihn zum wirklichen Schiffskapitän und gab ihm eine Stelle am Hospital zu Greenwich; die Royal Society ernannte
ihn zu ihrem Mitglied. Als eine Parlamentsakte demjenigen, der eine Durchfahrt aus dem Atlantischen Meer
in den GroßenOzean finden würde, eine Belohnung von 20,000 Pfd. Sterl. versprach, erbot sich Cook, Chef der Expedition zu werden.
Zwei Schiffe,
[* 45] die Resolution unter Cook und die Discovery unter Clerke, verließen den Hafen von
Plymouth, gingen über das Kap der Guten Hoffnung, Kerguelenland, Tasmania, Neuseeland nach Tahiti und kamen, nachdem eine Reihe
kleinerer Inseln entdeckt war, im Januar 1778 zu einem Archipel, den Cook »Sandwichinseln« nannte. Er schob aber dessen nähere
Untersuchung auf und erreichte 7. März die Küste von Nordamerika
[* 46] unter 44° 30', von der man keineswegs vermutet
hatte, daß sie sich so weit nach NW. erstrecke. Er verfolgte dieselbe nach N., durchfuhr die Beringsstraße und kehrte, von
Eismassen am weitern Vordringen gehindert, nach Unalaschka und von da nach den Sandwichinseln zurück. Am warf er in
der Karakakuabai auf Hawai
[* 47] Anker
[* 48] und trat mit den Eingebornen in den freundschaftlichsten Verkehr, geriet
dann aber wegen eines ihm entwendeten Boots mit ihnen in einen Streit, der nicht ohne Verschulden seiner Leute zu einem Kampfe
führte, in welchem Cook mit einigen Matrosen getötet wurde Seine erst nach längern Verhandlungen von
den Eingebornen zurückgegebenen Gebeine wurden in der Bai feierlich bestattet.
Den Oberbefehl der Expedition übernahm Clerke und nach dessen TodGore. Cook steht als Seefahrer ebenbürtig neben Kolumbus, Magelhaens
und Tasman da. Seine Fahrten entschieden die uralte Streitfrage zwischen der Homerischen und Hipparchischen Schule, ob die trockne
Erdoberfläche der nassen räumlich überlegen sei, zu gunsten der letztern. Das Journal von Cooks erster
Reise gab Hawkesworth (1773) heraus; Suard besorgte eine französische Übersetzung (1774) und J. F. ^[JohannFriedrich] Schiller
eine deutsche (1775). Die Beschreibung der zweiten Reise veröffentlichte Cook selbst unter dem Titel: »A voyage towards the south
pole and round the world, performed in His Majesty's ships the Resolution and Adventure, in the years 1772,
1773, 1774 and 1775« (1777, 3. Ausg. 1779; franz. von Suard). Eine Ergänzung dazu ist »A voyage round the world etc.
by GeorgeForster« (1777). Das Tagebuch von Cooks dritter Reise, nach seinem Tod von King fortgesetzt, erschien 1784 (franz.
1785). Der Royal Society überreichte Cook mehrere
¶