Auch ließ die
Republik seine Rückkehr aus jenem
Krieg von
Paul Veronese auf öffentliche
Kosten malen.
Niccolò Contarini,
Doge
1630-31, verfaßte mehrere
Schriften, von welchen die sehr ausführliche »Istoria veneziana«,
welche die Jahre 1597-1628 umfaßt, noch handschriftlich vorhanden ist; gedruckt ist: »De rerum perfectione libri VI« (Vened.
1576),
ferner
»Modo della elezione del serenissimo principe di Venezia«
(Rom
[* 17] 1630). Carlo Contarini war
Doge 1655-56. Unter seiner
Regierung schlug der venezianische
Admiral Mocenigo die türkische
Flotte unter den
Kanonen der
Dardanellen.
Domenico Contarini H. war
Doge von 1659 bis 1674. In seine
Regierung fiel der verheerende
Krieg gegen die
Türken um
Kandia von 1663 bis 1666.
Andre
Mitglieder der
Familie waren:
Die christlichen
Glaubenslehren in der Tiefe erfassend, drang er über den äußern Werkdienst und das
Zeremoniell hinweg auf
Heiligung und
Veredelung der
Seelen und näherte sich in der Rechtfertigungslehre den deutschen
Reformatoren.
Wiederholt stellte er
Paul III. die
Notwendigkeit einer durchgreifenden Kirchenverbesserung vor (so in dem
»Consilium de emendanda
ecclesia« von 1537) und ward von demselben in eine zu diesem
Zweck niedergesetzte
Kommission erwählt,
in der er namentlich das
Leben der
Geistlichen moralisch zu bessern suchte.
Wegen seiner diplomatischen Geschicklichkeit erhielt er als päpstlicher
Bevollmächtigter beim
Reichstag in
Regensburg
[* 22] 1541 noch
den besondern Auftrag, die Vereinigung der
Protestanten mit der katholischen
Kirche anzustreben, und machte
auch verhältnismäßig weit gehende
Konzessionen, fand aber bei seiner Rückkehr wenig Dank für seine übrigens erfolglos
gebliebenen
Verhandlungen. Nichtsdestoweniger vom
Papst zum
Legaten in
Bologna ernannt, starb er hier 1542. Contarini war von höchst
achtungswertem
Charakter, im
Leben tadellos, duldsam und in den verschiedensten Gebieten der
Wissenschaft bewandert. Seine frühern
Werke sind meist philosophischen
Inhalts, die spätern ausschließlich theologisch. Seine bekannteste
Schrift ist
»De magistratibus
et republica veneta« (Par. 1543; ital., Vened.
1591).
(spr. kongte),NicolasJacques, franz.
Mechaniker und
Maler, geb. zu St.-Cenery
bei
Seez, machte unter anderm 1792 den
Vorschlag, sich zur
Beobachtung des Feindes des
Luftballons zu bedienen, was auch in den
Niederlanden, den Österreichern unter dem
Prinzen von
Koburg
[* 25] gegenüber, geschah. Conté erhielt darauf das
Direktorium des aerostatischen
Instituts und den
Rang eines Brigadechefs der Aeronauten bei der
Armee. Er ist auch Erfinder einer hydraulischen
Presse
[* 26] und leistete
Bonaparte auf der ägyptischen Expedition durch Errichtung von Werkstätten für die Armeebedürfnisse zu
Kairo
[* 27] wesentliche
Dienste.
[* 28] Er starb
(franz., spr. kongt), in der nordfranzösischen
Poesie des 12. und 13. Jahrh.
Erzählungen von
¶
mehr
mannigfachstem, aber vorzugsweise dem gewöhnlichen Leben entnommenem Inhalt, die, eine Untergattung der Fabliaux (s. d.),
meist versifiziert, oft aber auch mit Prosa vermischt und, wie jene, nicht zum Singen, sondern zum Recitieren bestimmt waren.
Ihre Verfasser hießen Conteours. Die üblichste Versart war der vierfüßige Schlagreim. Die Jongleurs, welche auf ihrem Wanderleben
Gelegenheit zur Beobachtung des Weltlaufs hatten, benutzten die Contes, sie zu einer Chronique scandaleuse verliebter Ritter und
wollüstiger Mönche zu machen.
Die Leichtigkeit ihrer pikanten, scheinbar nachlässigen, von höflicher Bosheit gewürzten Sprache
[* 30] wurde besonders von Jean
de Boves, Gauvain und Rutebeuf ausgebildet und hat der französischen Litteratur sich tief eingeprägt.
Auch kirchliche Vorstellungen wurden oft in komischer Weise behandelt, dem zum Gegengewicht die Geistlichen selbst Contes dévots
verfaßten, wie z. B. Gautier de Coinsi (1236) in solchen die Wunderkraft der Maria verherrlichte. Später wurden die Contes zu
einfachen Erzählungen in Prosa oder Novellen, die nach dem Vorgang Boccaccios zum Teil in Sammlungen durch
eine sogen. Rahmenerzählung zusammengefaßt wurden, wie z. B.
das »Heptameron« der Margarete von Valois, die »Contes et joyeux dévis« ihres Dieners Bonaventure des Perriers, die »Contes de Eutrapel«
von Noël Dufail u. a. Eine Sammlung solcher Erzählungen hat Lacroix veranstaltet in dem Werk »Les vieux conteurs français«
(Par. 1840). Noch später, im 17. Jahrh., kamen die Contes de fées, ebenfalls in Prosa, in Mode, auf welchem
Gebiet Perrault und die Gräfin d'Aulnoy am berühmtesten wurden, während gleichzeitig Lafontaine auch die Contes in Versen wieder
mit großem Erfolg kultivierte.
Vgl. Louandre, Chefs d'œuvre des conteurs français (Par. 1873-1874, 3 Bde.).