1 m langer, 4
cm dicker
Stab
[* 2] von
Holz,
[* 3]
oben mit dem königlichen
Wappen,
[* 4] und ein kurzer
Stab von
Messing, 10
cm lang,
oben mit einer
kleinen
Krone versehen. Sie werden jährlich auf
Vorschlag der
Gemeindevorstände (vestries) von den Friedensrichtern ernannt.
Im Fall der
Not kann jeder
Bürger aufgefordert werden, als
Special Constable zu dienen. Wohlhabende lassen sich
gewöhnlich durch einen Deputy Constable vertreten, sind aber für dessen
Handlungen verantwortlich. Zur Unterstützung der Constables,
die ein unbesoldetes
Ehrenamt verwalten, war es schon lange üblich, besonders in den
Städten, bezahlte
Wächter (watchmen)
anzustellen, ehe noch
SirRobertPeel 1829 inLondon
[* 5] eine wohlorganisierte
Polizei (police) einführte, die
jetzt die
Pflichten der Constables versteht. Auch in den andern
Städten und auf dem Land wird jetzt der Polizeidienst von
bezahlten Constables versehen, doch während die
Polizei der Hauptstadt (mit Ausnahme derjenigen der
City) vom
Minister des
Innern abhängt, steht diejenige der
Provinzen unter den städtischen Behörden oder Friedensrichtern.
Vgl.
Konstabler.
(spr. kónnstäbl),John, engl.
Maler, geb. zu
East Bergholt in
Suffolk, trat 1800 als
Schüler in
die
LondonerAkademie ein, wo er besonders den
Unterricht von Reinagle genoß. Seit 1820 lebte er in
Hampstead, dessen reizende
ländliche Umgebungen ihm
Motive für seine Gemälde boten. 1829 zum Mitglied der
Akademie gewählt, starb
er hochangesehen in
London. Seine
Bilder, von denen man über 100 kennt (2 davon in der Nationalgalerie und 6 in der
Sheepshankssammlung des
South-Kensingtonmuseums in
London), geben die echt englische
Landschaft mit der liebevollstenTreue
und
Wahrheit wieder. Constable komponierte nicht und suchte auch nicht besonders pittoreske
Punkte auf, er hielt sich an die freundliche
Erscheinung des bebauten
Landes,
Wiesen,
Felder,
Sträucher und
Hütten.
[* 6] Seine
Farbe ist so einfach wie frisch und selbst bei flüchtigerer
Ausführung, wie sie wohl vorkommt, doch immer voll warmenLebens.
aber erst der Anblick von
Fortunys farbenglühendem
Gemälde: die Vicaria entschied über seine Zukunft. Er wählte sich den
Orient zum Stoffgebiet und unternahm
zunächst eine
Reise nach
Spanien. In
Granada
[* 16]
schloß er sich der Gesandtschaft
Tissots zum
SultanMohammed an und begann neue
Studien,
deren Ergebnisse: die Haremsfrauen und marokkanische Gefangene
(Salon von 1874), durch die leuchtende Farbenpracht überraschten. 1875 erhielt
er für sein
Bild:
Janitschar und
Eunuch eine
Medaille dritter
Klasse, 1876 eine zweiter
Klasse für das jetzt
im
Museum zu
Toulouse befindliche Gemälde: Einzug
Mohammeds II. in
Konstantinopel, eine
Schöpfung von großer koloristischer
Wirkung und von bedeutender
Kraft
[* 17] der
Charakteristik, zugleich aber von starker
Neigung zum Grauenhaften erfüllt, da
die zerhauenen
Leichen der Verteidiger mit krassem
Realismus dargestellt sind.
Seine folgenden Gemälde: die
Favoriten des
Emirs (1879), die Tochter der
Herodias (1881) und
Christus im
Grab (1882), haben jenes große Historienbild nicht erreicht.
deRebecque (spr. kongstang. d'robcck),HenriBenjamin, berühmter franz. politischer Schriftsteller,
geb. zu
Lausanne
[* 18] aus einer nach der Aufhebung des
Edikts von
Nantes
[* 19] emigrierten
Familie, studierte die
Rechte, trat
in braunschweigische
Hofdienste und begab sich zu Anfang der
Revolution nach
Paris, wo er 1796 vor dem
Rate der Fünfhundert
mutig die
Sache seiner vertriebenen reformierten Landsleute führte. Nach dem 18.
Brumaire 1799 Mitglied
des Tribunats, vertrat er das
Repräsentativsystem und die bürgerliche
Freiheit.
Seine
Reden und
Schriften hatten ihm indes die Ungunst des Ersten
Konsuls zugezogen, weshalb er 1802 aus dem Tribunat entfernt
ward und
Paris meiden mußte. Mit
Frau v. Staël durchreiste er darauf mehrere
Länder, lebte später in
Göttingen
[* 20] wissenschaftlicher Beschäftigung und erschien 1814 im
Gefolge des
Kronprinzen von
Schweden
[* 21] wieder in
Paris. Hier trat
er, besonders im
»Journal des Débats«, für die
Sache der
Bourbonen auf, ließ sich aber dessenungeachtet im April 1815 von
Napoleon I. zum
Staatsrat ernennen und arbeitete an der Redaktion der
Additionalakte. Nach der zweiten Rückkehr
der
Bourbonen ging er nach
Brüssel,
[* 22] durfte aber 1816 nach
Paris zurückkehren und ward 1819 und
¶
mehr
1824 zum Mitglied der Deputiertenkammer erwählt. Hier und in der Presse,
[* 24] namentlich der »Minerva«, bekämpfte er die reaktionäre
Politik der Bourbonen. Nach der Julirevolution stimmte er für die Erhebung des Herzogs von Orléans
[* 25] zum konstitutionellen König.
Er wurde zum Präsidenten des Staatsrats ernannt, starb aber schon Er schrieb: »Cours de politique
constitutionelle« (Par. 1817 bis 1820, 4 Bde.;
hrsg. von Laboulaye, 2. Aufl. 1872);
Seine »Discours prononcés à la chambre
des députés« erschienen 1833 (3 Bde.; teilweise deutsch
von Buß, Freiburg
[* 26] 1834). Zur Ergänzung und Erläuterung des Werkes »De la religion considérée dans sa source,
ses formes et ses développements« (1824-30, 5 Bde.; deutsch
von Peter, Berl. 1824-1827, 3 Bde.)
hinterließ er die fast vollendete Schrift »Du polythéisme romain, considéré dans ses rapports avec la philosophie grecque
et la religion chrétienne« (1833, 2 Bde.). Außerdem
schrieb er noch: »Mémoires sur les cent jours« (1822, 2. Aufl. 1829),
einen Roman, »Adolphe« (1816, neueste
Ausg. 1879; deutsch von Künzel, Frankf. 1839),