nicht zu halten, worauf die Anhänger der
Schule ein neues
Organ, die »Démocratie pacifique«, gründeten, welche 1845 an der
»Phalange, revue de la science sociale« eine Hilfszeitschrift erhielt. Die oberste Leitung beider
Journale wurde Considérant
übertragen.
Considérants meiste und bedeutendste
Schriften handeln von der radikalen Weltverbesserung nach »harmonischen«
Grundsätzen, so gleich sein Erstlingswerk: »Destinée
sociale, exposition élémentaire complète de la théorie sociétaire« (Par. 1834-45, 3 Bde.;
neue Aufl. 1851, 2 Bde.). Zugleich
bewährte er sich als Redner bei seinen fourieristischen
Missionen im Innern von
Frankreich, in der
Schweiz,
[* 2] in
Belgien
[* 3] und
Deutschland.
[* 4] Im J. 1848 wurde er vom
DepartementLoiret, 1849 vom Seinedepartement in die
Nationalversammlung gewählt,
wo er mit der
Bergpartei stimmte.
(lat.), richterliches
Gutachten,
Ausspruch,
Rat; im alten
Rom
[* 7] auch der
Kreis
[* 8] von Rechtsverständigen, mit welchem
sich die
Magistrate zu umgeben pflegten.
Dionysius weist
Spuren davon schon in der Königszeit nach; später
waren es besonders die
Konsuln und Prätoren, welche bei Kriminal- wie
Zivilprozessen dergleichen Consiliarii,Assessores etc.
zu
Rate zogen, die allmählich großen Einfluß auf die
Entscheidungen der
Magistrate ausübten, wie schon aus der
Formel, der
Magistrat habe de consilii sententia entschieden, hervorgeht. Im engern
Sinn hieß Consilium auch ein stehendes
Kollegium, welches dem Oberrichter, in
Provinzen dem
Statthalter in der Privatjurisdiktion, z. B. in Untersuchungen über
Ingenuität,
Zivität,
Freiheit etc., beistand und namentlich die
Akte
der freiwilligen
Gerichtsbarkeit zu besorgen hatte. Gewählt wurden
die Mitglieder dieses Consilium vom Präses der
Provinz aus dem
Conventus (s.
Konvent). In
Rom bestand das aus fünf
Senatoren und fünf
Rittern.
nach § 6 des preußischen
Gesetzes vom über die Rechtsverhältnisse
der Studierenden und die
Disziplin auf den Landesuniversitäten s. v. w.
Entfernung von der
Universität. Diese
Strafe verbietet
ganz oder zeitweise nur den Besuch einer bestimmten
Universität, während die
Relegation oder der Ausschluß
vom Universitätsstudium, nur zulässig auf
Grund rechtskräftiger
Verurteilung wegen einer strafbaren, aus ehrloser
Gesinnung
entsprungenen
Handlung, den Betroffenen von allen deutschen
Hochschulen dauernd verbannt. Eine mildere Vorstufe des Consilium ist
die
Unterschrift des Consilium oder die protokollarische Androhung der
Entfernung.
(ital.),
Genossenschaft, besonders
Name der parlamentarischen
Partei in
Italien,
[* 10] welche, von
Cavour gegründet
und anfangs geleitet, von 1860 bis 1876 die
Majorität in der
Kammer hatte, und aus der daher die Ministerien
dieser 16 Jahre hervorgingen. Den
Kern der
Partei bildete die Mehrheit der alten sardinischen
Kammer, welcher sich die bedeutendsten
Geister des übrigen
Italien anschlossen. Ihr
Ziel war die Vollendung der italienischen
Einheit, welche sie jedoch
nicht durch revolutionäre Gewaltstreiche, sondern durch
Verhandlungen und namentlich im Einvernehmen mit
Frankreich zu erreichen
strebte, ferner die Begründung einer parlamentarischen
Verfassung, die Herstellung des finanziellen
Gleichgewichts und endlich
die Regelung des Verhältnisses zwischen
Staat und
Kirche auf
Grund der Cavourschen
Formel:
»FreieKirche im freien
Staat«. Als
diePartei 1870 die italienische
Einheit vollendet, durch die Garantiegesetze und die Beseitigung des
Defizits
im
Budget von 1875 auch ihre übrigen
Ziele erreicht hatte, fiel sie 1876 auseinander und wurde durch die
Radikalen aus der
Regierung verdrängt.
(engl., spr. kónnstäbl, ursprünglich verwandt
mit dem franz.
Connétable),
Name öffentlicher Sicherheitsbeamten in
England. Der
LordHigh Constable, einer der obersten
Kron- und
Reichsbeamten
des alten
England, war dem
Connetable vonFrankreich ganz gleich. Die
Würde des Großconstable war lehnbar,
erlosch aber mit
EduardStafford, der 1521 wegen
Hochverrats verurteilt wurde. Seitdem wird
nur für besonders feierliche Gelegenheiten
ein Großconstable ernannt. In
Schottland ist die
Würde eines
LordHigh Constable in der
Familie Errol erblich. Die Oberconstables
(High
Constables), die alsGehilfen des
Sheriffs für die
Erhaltung des
Landfriedens zu sorgen haben, wurden 1284 von
Eduard I. eingeführt. Zu ihnen kamen unter
Eduard III. die Gemeindeconstables (Petty Constables) mit gleichen Verpflichtungen.
Ihr
Amtszeichen ist ein etwa
¶
mehr
1 m langer, 4 cm dicker Stab
[* 12] von Holz,
[* 13] oben mit dem königlichen Wappen,
[* 14] und ein kurzer Stab von Messing, 10 cm lang, oben mit einer
kleinen Krone versehen. Sie werden jährlich auf Vorschlag der Gemeindevorstände (vestries) von den Friedensrichtern ernannt.
Im Fall der Not kann jeder Bürger aufgefordert werden, als Special Constable zu dienen. Wohlhabende lassen sich
gewöhnlich durch einen Deputy Constable vertreten, sind aber für dessen Handlungen verantwortlich. Zur Unterstützung der Constables,
die ein unbesoldetes Ehrenamt verwalten, war es schon lange üblich, besonders in den Städten, bezahlte Wächter (watchmen)
anzustellen, ehe noch SirRobertPeel 1829 in London
[* 15] eine wohlorganisierte Polizei (police) einführte, die
jetzt die Pflichten der Constables versteht. Auch in den andern Städten und auf dem Land wird jetzt der Polizeidienst von
bezahlten Constables versehen, doch während die Polizei der Hauptstadt (mit Ausnahme derjenigen der City) vom Minister des
Innern abhängt, steht diejenige der Provinzen unter den städtischen Behörden oder Friedensrichtern.
Vgl. Konstabler.
(spr. kónnstäbl),John, engl. Maler, geb. zu East Bergholt in Suffolk, trat 1800 als Schüler in
die LondonerAkademie ein, wo er besonders den Unterricht von Reinagle genoß. Seit 1820 lebte er in Hampstead, dessen reizende
ländliche Umgebungen ihm Motive für seine Gemälde boten. 1829 zum Mitglied der Akademie gewählt, starb
er hochangesehen in London. Seine Bilder, von denen man über 100 kennt (2 davon in der Nationalgalerie und 6 in der
Sheepshankssammlung des South-Kensingtonmuseums in London), geben die echt englische Landschaft mit der liebevollsten Treue
und Wahrheit wieder. Constable komponierte nicht und suchte auch nicht besonders pittoreske Punkte auf, er hielt sich an die freundliche
Erscheinung des bebauten Landes, Wiesen, Felder, Sträucher und Hütten.
[* 16] Seine Farbe ist so einfach wie frisch und selbst bei flüchtigerer
Ausführung, wie sie wohl vorkommt, doch immer voll warmen Lebens.