(franz.), s. v. w.
Haus- oder Schloßvogtei
(Wohnung eines
Concierge); insbesondere das aus dem
Mittelalter
stammende, jetzt für Untersuchungsgefangene bestimmte Gefängnis in
Paris,
[* 5] das ehedem als königliche Burgvogtei und Fronfeste,
nachmals als Parlamentsgefängnis diente und besonders in der ersten französischen
Revolution als »Vorhalle der
Guillotine«
eine
Rolle spielte. Dasselbe liegt in der
Nähe des Justizpalastes am
Quai de l'Horloge und ist kenntlich
durch zwei alte, starke, fast fensterlose
Türme, Reste der ältesten Königsresidenz von
Paris, welche zur Conciergerie gehören.
Der Burghof mit umlaufenden
Gängen rührt aus dem 13. Jahrh. her; den Unterbau bildet eine
Reihe gewölbter, dunklerRäume.
Hierher wurden während der Schreckenszeit allabendlich die zum
Tod Verurteilten gebracht, um tags darauf das
Schafott zu besteigen;
noch jetzt zeigt man den Kerker, in welchem kurz nacheinander
Danton,
Hébert,
Chaumette und
Robespierre ihre letzte
Nacht zubrachten.
Unfern davon war die
Zelle,
[* 6] welche
Marie Antoinette vor ihrer
Verurteilung bewohnte; dieselbe wurde 1816 in
eine Sühnkapelle umgewandelt, die jedoch im Mai 1871 während des Kommuneaufstandes zerstört wurde. Der westliche Teil
der Conciergerie ist ganz neu und mit luftigen
Zellen versehen; in demselben befindet sich auch der
Kassationshof.
est (lat.), sprichwörtliche Redensart, s.
Konklamation. ^[= (lat.), das laute Rufen oder Schreien mehrerer, besonders das Jammergeschrei bei jemandes Tode; ...]
Beschlußfassung.
Conclusio causae (Aktenschluß), im frühern Prozeßverfahren die ausdrückliche
Erklärung des
Richters, daß das Streitverhältnis
festgestellt und weiteres thatsächliches Vorbringen seitens der
Parteien ausgeschlossen sei. - Conclusio libelli, im frühern Prozeßverfahren
der
Schluß der
Klage im
Zivilprozeß, enthaltend die Schlußfolgerung aus dem Klagegrund und der Geschichtserzählung,
also das eigentliche Gesuch des Klägers.
(spr. kónn-), 1) Hauptstadt des nordamerikan.
StaatsNew Hampshire, liegt an beiden
Ufern des vierfach überbrückten und schiffbaren
Merrimak, 90 km nordnordwestlich von
Boston,
[* 7] hat ein
Kapitol von gehauenem
Granit, ein
großartiges Gefängnis, ein Irrenhaus, eine Staatsbibliothek,
die verschiedensten
Fabriken,
Steinbrüche und (1880) 13,843 Einw. -
2) Dorf im nordamerikan.
StaatMassachusetts, 30 km nordwestlich von
Boston, mit (1880) 3922 Einw. Der
Ort ist merkwürdig durch
den Provinzialkongreß von 1774 sowie dadurch, daß hier den Engländern der erste aktive
Widerstand geleistet ward, woran ein 1835 errichteter Granitblock erinnert.
Name mehrerer
Schriften, worin kirchliche
Lehrsätze der protestantischen
Kirche, worüber sich streitende
Parteien vereinigt hatten, aufgestellt wurden. Am bekanntesten ist die
WittenbergerConcordia von
1536, welche die Abendmahlsstreitigkeiten beilegen sollte.
bei den
Römern die
Göttin der Eintracht, welcher mehrmals nach Verfassungskrisen Heiligtümer errichtet
wurden.
Das berühmteste derselben war der 367
v. Chr. von
Camillus am Abhang des
Kapitols errichtete
Tempel,
[* 10] der später von
Tiberius erneuert wurde und in seinem Unterbau noch erhalten ist.
Als Concordia
Augusta wurde Concordia dann zur besondern
Schutzgöttin der kaiserlichen
Familie, und ihr Kult gehörte während der Kaiserzeit zu den angesehensten.
parvaerescrescunt,discordiamaximaedilabuntur,Sprichwort
aus Sallust
(»Jugurtha«, 10): »Durch Eintracht wächst das
Kleine, durch Zwietracht zerfällt das Größte«.
Nach einem vergeblichen Versuch, sich des KönigsKarl IX. zu Monceaux zu bemächtigen (1567), erschien er vor Paris, doch ohne
Erfolg, und belagerte nach der Schlacht bei St.-Denis(10. Nov.) mit deutschen HilfstruppenChartres, worauf abermals
Friede geschlossen wurde, der aber wieder keinen Bestand hatte. Schon Anfang 1569 standen sich die Parteien
wieder in Waffen
[* 23] gegenüber. Am kam es in der Nähe von Jarnac zur Schlacht, in welcher die Hugenotten unter Colignys
und Condés Anführung von dem vom Herzog von Anjou befehligten katholischen Heer geschlagen wurden. Condé selbst
wurde verwundet und gefangen und, als man seine Wunden verbinden wollte, von Montesquiou, dem Anführer der Schweizergarde,
niedergeschossen. Condé war zweimal vermählt, zuerst mit Eleonore de Roye, einer NichteColignys (geb. 1535, gest.
die Mutter von acht Kindern wurde und ihren Gemahl hauptsächlich zum standhaften Ausharren für die Hugenotten
bewog (vgl. Delaborde, El. de Roye, princesse de Condé, Par. 1816), dann mit Franziska von Orléans, des Franz vonOrléans und der
Jakobine von Rohan Tochter, die ihm drei Söhne schenkte und starb.
Vgl. »Mémoires de
Louis de Bourbon, prince
de Condé« (Straßb. 1589, 3 Bde.;
Par. 1743, 6 Bde.).
Unterdes hatte sich der König von Navarra mit dem Hofe versöhnt, wodurch auch Condé 1580 zur Niederlegung der Waffen genötigt
wurde. Aber 1585-86 stand er wieder in Waffen, mußte 1585 nach einem mißlungenen Sturm auf Angers nach Guernsey flüchten,
entschied aber mit seiner schweren Reiterei die Schlacht bei Coutras Er starb in St.-Jean d'Angely mitten
in seinen Bemühungen, sich in Angoumois, Saintonge, Aunis, Poitou und Anjou eine unabhängige Herrschaft zu gründen. Man beschuldigte
seine zweite Gemahlin, Charlotte de la Trémouille, die er 1586 nach dem Tode der ersten, Marie de Clèves,
geheiratet hatte, Condé vergiftet zu haben, weil sie von einem Pagen, Belcastel, schwanger war und Strafe für diesen Ehebruch
fürchtete. Die Prinzessin wurde erst nach siebenjähriger Haft in Rochefort für unschuldig erklärt.
Erst nach Heinrichs IV. Ermordung zog er feierlich in Paris ein. Marschall d'Ancres wachsender Einfluß kränkte
ihn so, daß er 1614 den Hof verließ und im Juli 1615 zu den Waffen griff. Er erzwang den Vertrag von Loudun
vom intrigierte aber dann trotz der Gunstbezeigungen des Königs mit dem rebellischen Herzog von Longueville, bis
er im Louvre verhaftet und erst nach der Bastille, dann nach Vincennes gebracht wurde. Am durch Luynes befreit,
war er von nun an ein treuer Diener des königlichen Hauses und focht wiederholt gegen die Reformierten.
Die Verurteilung seines SchwagersMontmorency verschaffte ihm einen bedeutenden Güterzuwachs; 1635 erhielt er zu dem Gouvernement
von Burgund noch das von Lothringen, befehligte 1636 die zur Eroberung von Hochburgund bestimmte Armee, mußte aber schon die
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