eine Anzahl
»Gemeinden« in Norditalien an der
Grenze gegen
Tirol,
[* 2] die durch
Sprache
[* 3] und
Sitte deutschen Ursprung
bekunden. Über ihre Abkunft sind verschiedene Meinungen aufgestellt worden. Sie selbst halten sich für Abkömmlinge der
bei
Verona
[* 4] von
Marias geschlagenen
Cimbern, doch wird diese Abkunft von Neuern bestritten, da ihreSprache
durchaus nicht ein isolierter Sprachstamm,
[* 5] sondern eine dem bayrisch-tirolischen
Oberdeutsch nahestehende
Mundart ist. Am annehmbarsten
ist die
Ansicht, daß die Comúni als letzter in den
Bergen
[* 6] längere Zeit vor Verwelschung geschützt gebliebener Rest ehemaliger,
bis ins 13. und 14. Jahrh. nachweisbarer deutscher
Bevölkerung
[* 7] des Vicentinischen und
Friauls anzusehen sind.
Gegenwärtig haben übrigens die meisten dieser Comúni schon seit
Generationen den
Gebrauch der deutschen
Sprache
aufgegeben. Die Comúni zerfallen in zwei
Gruppen:
1) die
Tredici Comúni Veronesi, welche im heutigen
Distrikt Tregnago der italienischen
ProvinzVerona, d. h. im Hochthal des Progno
und in den
Thälern einiger mehr westlicher Bergflüßchen, wohnen und ehemals, zur Zeit der venezianischen
Herrschaft, eine Art von
Republik mit großen Vorrechten bildeten; der
Gebrauch der deutschen
Sprache ist hier lediglich auf
die Bewohner der beiden obersten
Kirchdörfer im Prognothal
CampoFontana und Giazza beschränkt;
ein altschott.
Geschlecht, welches von einem alten Keltenkönig
DonaldMacDuncan abstammen
wollte und daher Ansprüche auf den schottischen
Thron
[* 8] erhob. 1291 wurden diese Ansprüche nach dem kinderlosen
TodAlexanders
III. von
John Comyn,
Herrn von Badenagh, vor
Eduard I. von
England geltend gemacht. Dieser schloß sich nach
Abweisung derselben
an seinen
SchwagerBaliol (s. d.) an und wurde nach der
Schlacht bei
Dunbar 1296 von
Eduard gefangen gehalten. 1297 freigelassen,
verband sich Comyn mit seinem
Haus gegen den Prätendenten
Wallace mit
RobertBruce, um von dem englischen König
Eduard I. die
Anerkennung
der schottischen
Freiheiten zu erlangen. Überhaupt spielten die um jene Zeit sowohl in den innern
Fehden
als in den Streitigkeiten mit
England eine hervorragende
Rolle.
(spr. kongkarnoh),Stadt im franz.
DepartementFinistère,
ArrondissementQuimper, an der
Bai von La
Forest und der Orléansbahn, besteht aus der mit alten Festungswerken umgebenen Inselstadt und der auf einer gegenüberliegenden
Halbinsel angelegten
Neustadt
[* 10] und zählt (1876) 4614 Einw. Die Stadt hat einen der
besuchtesten Fischereihäfen der
Bretagne; 750 meist zum Sardinenfang (Juni bis
Dezember) bestimmte
Boote (mit 3400 Mann
Equipage)
gehören denFischern der
Bucht, 60
Unternehmungen befassen sich mit der Zubereitung der
Sardinen, 15-20,000
Barils werden jährlich ausgeführt. Concarneau hat auch
Seebäder und eine große Anstalt für
Fisch- und Krustaceenzucht.
erstreckt sich vom
StillenOzean bis
zu den
Kordilleren und hat ein
Areal von 9265 qkm (168,3 QM.) mit (1882)
170,385 Einw. Den untern Teil durchschneidet der
FlußBiobio. Das
Klima
[* 14] ist angenehm und gesund. Die Hauptbeschäftigung
der Einwohner ist
Landbau, der in keinem Teil
Chiles eifriger betrieben wird, nächstdem die
Viehzucht und
[* 15] in der neuesten Zeit
die Bearbeitung der reichen Kohlengruben von
Lota,
Coronel und Colchura, welche über 4000
Arbeiter beschäftigen. Die
Industrie
ist unbedeutend. - Die gleichnamige Hauptstadt der
Provinz liegt oberhalb der Mündung des
Biobio in der
Bai von Concepcion. Sie hat breite
Straßen, eine
Kathedrale, ein Stadthaus, ein
Lyceum, ein
Krankenhaus
[* 16] und (1882) 19,000 Einw. Ihr
Hafen
ist Talcahuano (s. d.). Sie wurde 1550 von
Pedro de
Valdivia dicht am
Meer gegründet und nach öftern Zerstörungen
durch die
Araukaner und durch
Erdbeben
[* 17] 1764 an ihre jetzige
Stelle verlegt. Concepcion ist Sitz eines deutschen
Konsuls.
1) (Concepcion del
Uruguay) Hauptstadt der argentin.
ProvinzEntre Rios, am
Uruguay, 1778 gegründet, mit höherer
Schule in stattlichem Gebäude, großer Schlächterei, lebhaftem Schiffsverkehr und (1882)
10,000 Einw. -
3) (Concepcion de la
Vega) Stadt in der Dominikan.
Republik
(San Domingo) und Hauptort der
GemeindeVega, liegt am
Camu, 85 m ü. M., von anmutigen
Hügeln umgeben, 6 km südöstlich von
Santiago und hat 9000 Einw. -
4)
(Villa de la Concepcion) Stadt im mexikan.
StaatChihuahua, 80 km westlich von
Chihuahua, im fruchtbaren Hochthal des obern
Yaqui,
besonders durch seine Äpfel berühmt. Eine Tagereise westlich davon die ehemals sehr ergiebigen Silbergruben
von
Jesus Maria. -
(franz., spr. kongssertang, auch ital.
concertato oder concertando, spr. kontscher-, »konzertierend«)
heißen diejenigen
Stimmen eines Tonstücks, welche die
Melodien entweder mit der Hauptstimme abwechselnd vortragen und verarbeiten,
oder zwischen den
Sätzen der Hauptstimme mit Solosätzen sich hören lassen und so gewissermaßen mit
der Hauptstimme wetteifern (konzertieren). So spricht man z. B. von einer
Arie mit konzertierender
Violine etc. Allgemeiner
bedeutet concertant auch, daß ein Tonstück im brillanten
Stil gearbeitet ist, ohne deshalb die Form des
Konzerts zu
haben. -
Duo oder
Trio concertant, s. v. w. Doppel-
[* 18] oder Tripelkonzert, eine
Komposition für zwei oder drei konzertierende Soloinstrumente mit
Begleitung.
¶