Ihre Beschäftigung ist
Ackerbau und
Zucht von
Rindvieh, das von Großcomoro nach
Mosambik geführt wird; auch fertigen sie vorzügliche
Leinwand,
Klingen
(Moheli) und andre
Waffen,
[* 6] Juwelier- und Schmiedearbeiten. Der früher bedeutende
Handel
mit
Indien wurde durch Sakalavenpiraten zerstört. Die drei erstgenannten
Inseln sind unabhängig und werden von
Sultanen regiert
(fast jeder
Ort hat seinen Herrscher),
Mayotta ist französisch. Großcomoro, eigentlich
Angasija oder Ngazija, ist 66 km lang
und 44 km breit, am Südende mit einem 2599 m hohen, von Kersten erstiegenen, (noch 1863) thätigen
Vulkan,
leidet Mangel an
Bächen und
Quellen, hat trotzdem aber gute Rinderzucht und mehrere ansehnliche, von Korallenmauern umschlossene
Ortschaften.
Seine
Küste ist aber nur an 3-4
Punkten und auch nur während der schönen
Jahreszeit zugänglich.
Johanna (Anjuan,
Andschuan),
eigentlich Nzuana oder Hinzuan, wird am meisten von europäischen
Schiffen besucht, welche den
Kanal
[* 7] von
Mosambik auf der
Fahrt nach
Indien passieren; die
Engländer haben hier eine Kohlenstation. Die
Insel ist reichbewässert und
äußerst fruchtbar. Der Hauptort Mussainudu ist stark ummauert und hat zwei schlechte
Forts.
Moheli (Mohilla), die niedrigste
Insel, ist gleichfalls sehr fruchtbar und hat vortreffliches Vieh. 1828 siedelten sich
Howa hier an, 1867 ward
die Hauptstadt Fumboni durch ein französisches
Kriegsschiff zerstört.
Mayotta, die südöstlichste
Insel, wird ganz durch ein
Korallenriff umschlossen, ist hoch, sehr wasserreich und fruchtbar und
hat gute Ankerplätze. Im J. 1841 mischten sich die
Franzosen in die innern Streitigkeiten dieser
Insel; einer
der
Sultane,
Andrian Suli, trat sie durch
Vertrag vom an
Frankreich ab und erhielt dagegen eine
Rente von 5000
Frank
jährlich. Seitdem sind einige
HundertSoldaten und Beamten hier stationiert; indessen hat die
Insel keinen bedeutenden Aufschwung
genommen, namentlich wegen des für
Europäer höchst gefährlichen
Klimas (1881 kamen unter der europäischen
Bevölkerung
[* 8] 22 Sterbefälle vor gegen 4
Geburten). Die Einfuhr bezifferte sich 1882 auf 1,092,000, die Ausfuhr auf 2,115,000Fr.; es liefen 141
Schiffe
[* 9] ein, 135 aus. Das
Budget wurde für 1884 auf 246,000
Fr. berechnet. In vier
Postanstalten wurden 8004
Briefe
und
Postkarten befördert. Hauptort ist Dsaudsi (N'zaondzi).
Vgl. A. Gevrey, Essai sur les Comores
(Ponditscherri
1870).
Act (spr. kómpänis äckt), engl.
Gesetz von 1862 über die
Handelsgesellschaften, welches neben der unbeschränkten
Solidarhaft auch die beschränkte Haftung der Mitglieder gestattet. Vgl.
Aktie, S. 266 f.
»La commissione omerica di Pisistrato e il ciclo epico«
(das. 1881);
»Iscrizioni
Breche di Olimpia e di
Ithaka« (das. 1881);
»La villa ercolanese dei Pisoni« (mit de
Petra, das. 1883);
dazu Abhandlungen und
Monographien über
Pindar,
Sappho u. a. Mit d'Ancona veröffentlichte er
»Canti e racconti
del popolo italiano«
(Turin
[* 14] 1869 ff.).
Auch
ist erHerausgeber der »Rivista di filologia classica« und des »Museo
italiano di antichità classica« (seit 1884).
(spr. kongpjännj),Arrondissementshauptstadt im franz.
DepartementOise, in anmutiger Gegend an der
Oise und der Nordbahn, ist altertümlich gebaut, mit krummen
Straßen, hat aber
mehrere sehenswerte gotische Bauten, z. B. die
KirchenSt.-Germain (aus dem 15. Jahrh.),
St.-Antoine (aus dem 12. Jahrh.),
St.-Jacques
(aus dem 13. Jahrh.), das Stadthaus (mit einer
Kunstsammlung), ferner ein erst im 18. Jahrh. erbautes
Schloß, das
Napoleon III. zur Jagdzeit zu bewohnen pflegte, und in welchem jetzt eine interessante Sammlung von Altertümern
von
Kambodscha sowie eine gallo-römische Sammlung untergebracht sind. Der 14½ qkm große
Park diente seit
Chlodwig den
Königen
von
Frankreich als Lieblingsjagdgrund; sein Wert wird auf 60 Mill.
Frank geschätzt, er liefert jährlich
100,000
cbmHolz.
[* 15] Die Stadt hat ein
Collège, eine
Bibliothek von 10,000
Bänden, ein
Handelsgericht und (1881) 13,567 Einw., welche
Fabrikation von
Hanfleinwand,
Tauwerk und
Zucker,
[* 16]
Schiffbau und
Handeltreiben. - Compiègne soll von den alten
Galliern erbaut sein und
hieß zu
ChlodwigsZeiten Compendium.
Karl der
Kahle erweiterte die Stadt 876 und nannte sie Carolopolis; 833 wurde
Ludwig der
Fromme hier seines
Throns entsetzt. Am fiel die
Jungfrau von Orléans vor den
Mauern von Compiègne den Burgundern in die
Hände und wurde den Engländern überliefert. In der
Nähe das
SchloßPierrefonds (s. d.).
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