deren Zahl (1881) 515,050 beträgt, betreiben außerdem Rindviehzucht, Seidenspinnerei,
Weberei
[* 2] und
Färberei, Baumwollspinnerei,
Papierfabrikation,
[* 3] Eisenindustrie, Glaserzeugung, Spitzenklöppelei sowie
Handel mit den erwähnten
Produkten. Das milde, gesunde
Klima
[* 4] der
Provinz führt viele
Fremde hierher. Die
Provinz zerfällt in drei
Kreise
[* 5] (Como,
Varese,
Lecco).
Die gleichnamige Hauptstadt liegt malerisch am Südende des westlichen
Arms des
Comersees, zwischen rings
aufsteigenden, mit
Wein-,
Oliven- und Kastanienwäldern bedeckten
Bergen,
[* 6] an der
Eisenbahn von
Mailand
[* 7] über den St.
Gotthard.
Mit seinen alten
Mauern und
Türmen und der soliden Bauart seiner
Häuser entwickelt Como ein ausgesprochen italienisches
Leben.
Unter den 13
Kirchen der Stadt ist der gotische
Dom hervorzuheben. Er wurde 1396 begonnen, die schöne
Marmorfassade ward 1526, die
Kuppel 1732 vollendet.
Bemerkenswert sind ferner die alten
BasilikenSant' Abbondio und
San Fedele, letztere stark restauriert.
Unmittelbar neben dem
Dom steht das
Rathaus (Broletto), ein großer Arkadenbau des 13. Jahrh., in dreifarbigem
Marmor ausgeführt. Die Zahl der
Einwohner beträgt (1881) 10,865, mit Einschluß der Vorstädte 25,560, welche wichtige
Seiden- und Samtmanufaktur (2000
Webstühle),
[* 8] Fabrikation von
Seife,
Handschuhen und
Strümpfen,
Metallgießerei, Bildhauerei und lebhaften
Handel betreiben.
Die
Römer,
[* 13] namentlich
Cäsar (der 6000
Kolonisten, darunter 500 angesehene griechische
Familien, dahin verpflanzte), bemühten
sich, Como zu einer bedeutenden Pflanzstadt und zu einem starken
Posten gegen die gefährlichen Alpenvölker
zu erheben. Im frühen
Mittelalter war Como
Stapelplatz für den
Handel aus
Rätien nach der obern
Donau, und schon damals blühten
hier Eisenfabriken. Eine Hauptstütze der
Ghibellinen und »das offene
ThorItaliens
[* 14] für die deutschen
Kaiser«, wurde Como 1127 nach
zehnjährigem
Krieg von denMailändern zerstört, doch von
KaiserFriedrich I. 1158 wieder aufgebaut und
mit einer starken
Befestigung versehen.
Später fiel es unter die Signorie der Rusca, dann 1335 der
Visconti, von wo an es die
Geschicke seiner Nebenbuhlerin
Mailand teilte. Die Geschichte der Stadt schrieb
Cantu (2. Aufl.,
Flor. 1856, 2 Bde.).
Ygnacio,PräsidentMexikos, geb. zu La
Pueblade losAngelos, Sohn eines
Oberstleutnants europäischer
Abkunft,
schloß sich, 20 Jahre
alt, an den
GeneralSanta Anna an und bewies in dem beginnenden
BürgerkriegMut und militärisches
Talent, welches er später sorgfältig ausbildete. Er wurde Militärbefehlshaber in
Matamoros, verteidigte 1833 die
Stadt La
Puebla lange erfolgreich, mußte sich aber endlich ergeben und zog sich für mehrere Jahre ins Privatleben zurück.
Aber obwohl im
November 1857 mit außerordentlicher
Gewalt bekleidet und 1. Dez. d. J. als konstitutioneller
Präsident proklamiert,
vermochte er die
Ruhe und
Ordnung nicht wiederherzustellen.
Mehr und mehr wendeten sich seine Anhänger
von ihm ab, und im
Januar 1858 wurde er nach blutigem
Kampf in der Hauptstadt vom
General Zuloaga gezwungen,
Mexiko zu verlassen.
Er begab sich im
Februar, nachdem er zuvor
Juarez, den
Präsidenten des obersten
Gerichtshofs, zu seinem Nachfolger bestellt
hatte, in die
Vereinigten Staaten. Doch kehrte er nach einigen
Jahren in sein Vaterland zurück, für das
er als
General gegen die
Franzosen unter den
Waffen
[* 17] stand. Am wurde Comonfort von
Guerillas unweit
San Luis Potosi ermordet.
(Komoren, Ilhas de Comoro), aus vier kleinen
Inseln bestehende
Gruppe zwischen dem Nordende
Madagaskars und der Ostküste
Afrikas, in 11-13° südl.
Br. u. 60° 30'-63° 10' östl. L. v. Gr.,
sämtlich erhaben und bergig und an ihren Rändern aus Korallenfels bestehend, mit einem Gesamtumfang von 1972 qkm (36 QM.)
und (1882) 62,900 Bew., welche sich auf die einzelnen
Inseln verteilen wie folgt:
Ihre Beschäftigung ist Ackerbau und Zucht von Rindvieh, das von Großcomoro nach Mosambik geführt wird; auch fertigen sie vorzügliche
Leinwand, Klingen (Moheli) und andre Waffen, Juwelier- und Schmiedearbeiten. Der früher bedeutende Handel
mit Indien wurde durch Sakalavenpiraten zerstört. Die drei erstgenannten Inseln sind unabhängig und werden von Sultanen regiert
(fast jeder Ort hat seinen Herrscher), Mayotta ist französisch. Großcomoro, eigentlich Angasija oder Ngazija, ist 66 km lang
und 44 km breit, am Südende mit einem 2599 m hohen, von Kersten erstiegenen, (noch 1863) thätigen Vulkan,
leidet Mangel an Bächen und Quellen, hat trotzdem aber gute Rinderzucht und mehrere ansehnliche, von Korallenmauern umschlossene
Ortschaften.
Seine Küste ist aber nur an 3-4 Punkten und auch nur während der schönen Jahreszeit zugänglich. Johanna (Anjuan, Andschuan),
eigentlich Nzuana oder Hinzuan, wird am meisten von europäischen Schiffen besucht, welche den Kanal
[* 22] von
Mosambik auf der Fahrt nach Indien passieren; die Engländer haben hier eine Kohlenstation. Die Insel ist reichbewässert und
äußerst fruchtbar. Der Hauptort Mussainudu ist stark ummauert und hat zwei schlechte Forts. Moheli (Mohilla), die niedrigste
Insel, ist gleichfalls sehr fruchtbar und hat vortreffliches Vieh. 1828 siedelten sich Howa hier an, 1867 ward
die Hauptstadt Fumboni durch ein französisches Kriegsschiff zerstört.
Mayotta, die südöstlichste Insel, wird ganz durch ein Korallenriff umschlossen, ist hoch, sehr wasserreich und fruchtbar und
hat gute Ankerplätze. Im J. 1841 mischten sich die Franzosen in die innern Streitigkeiten dieser Insel; einer
der Sultane, Andrian Suli, trat sie durch Vertrag vom an Frankreich ab und erhielt dagegen eine Rente von 5000 Frank
jährlich. Seitdem sind einige HundertSoldaten und Beamten hier stationiert; indessen hat die Insel keinen bedeutenden Aufschwung
genommen, namentlich wegen des für Europäer höchst gefährlichen Klimas (1881 kamen unter der europäischen
Bevölkerung
[* 23] 22 Sterbefälle vor gegen 4 Geburten). Die Einfuhr bezifferte sich 1882 auf 1,092,000, die Ausfuhr auf 2,115,000Fr.; es liefen 141 Schiffe
[* 24] ein, 135 aus. Das Budget wurde für 1884 auf 246,000 Fr. berechnet. In vier Postanstalten wurden 8004 Briefe
und Postkarten befördert. Hauptort ist Dsaudsi (N'zaondzi).
Vgl. A. Gevrey, Essai sur les Comores (Ponditscherri
1870).