communaux gibt es in
Frankreich etwa 250 (1880: 244). In ihrer
Organisation lehnen sie sich an die staatlichen
Lyceen an, sind
aber meist weniger vollständig entwickelt und vielfach örtlichen Bedürfnissen angepaßt.
Manche bilden in den humanistischen
und realistischen Unterrichtsfächern aus, andre beschränken sich auf diese oder auf jene. Vgl.Lycée.
- In
Belgien
[* 2] stehen ganz ebenso 17 städtische oder provinziale
Collèges den 10 königlichen Gymnasien gegenüber, die aber
dort Athenäen heißen. Beide
Arten von Anstalten enthalten eine humanistische und eine realistische Abteilung, von denen
diese 5, jene 7 aufsteigende
Klassen hat.
In den obern beiden
Klassen der Realabteilung bestehen überdies
noch zwei
Sektionen, eine gewerblich-kaufmännische und eine wissenschaftliche, nebeneinander.
nationalia oder pontificia (lat.), klosterartige Anstalten zur
Ausbildung von
Jünglingen, zum
Zweck der Wiedergewinnung
der
Akatholiken in den Heimatsländern jener. Das erste derartige
Kollegium ward für
Deutschland
[* 3] von Ignaz von
Loyola 1552 in
Rom
[* 4] gestiftet; dieses sogen.
Collegium Germanicum ist dann 1573 von
Gregor XIII. einer Neugestaltung unterworfen
sowie von demselben als Vorbild bei der
Gründung ähnlicher
Institute in
Rom, wie z. B. eines griechischen, eines englischen,
eines maronitischen, eines illyrischen und eines ungarischen
Kollegiums (welches jedoch bald mit dem
Collegium Germanicum vereinigt
wurde), benutzt worden. Zu den
oben genannten Anstalten fügten
Clemens VIII. und
Gregor XV. noch weitere,
jener ein schottisches (1600), dieser unter andern ein irisches (1628)
Kollegium, hinzu.
(Gallertflechte),
Gattung der
Gallertflechten, mit einem laubartigen, meist lappig krausen, dunkel olivengrünen
oder braunen, gallertartigen, ungeschichteten (homöomerischen)
Thallus.
Letzterer besteht außen und innen gleichartig
aus blaugrünen
Gonidien, die verschlungene, perlschnurartige
Ketten bilden, und aus farblosen, fadenförmigen
Zellen, welche
in der Gallertmasse, die von den aufgequollenen
Membranen der
Gonidien herrührt, hinlaufen.
Die Apothecien sind sitzend, becher- oder tellerförmig, gerandet und gewöhnlich braun gefärbt. Die Gonidienschnüre entsprechen
genau den als
Nostoc bekannten
Algen;
[* 8] auch lösen sich häufig aus dem
Thallus der Collema Gonidienhaufen heraus,
welche nicht von fadenförmigen
Zellen durchwachsen sind und dann mit
Nostoc völlig übereinstimmen (vgl.
Flechten).
[* 9] Die
Arten
dieser
Gattung leben meist in feuchten, schattigen
Thälern an Felswänden,
Mauern und zwischen
Moos.
Samuel,
Mystiker und Pietist, geb. 1724 zu Wichlinghausen beiBremen,
[* 10] gest. 1803 als
Arzt daselbst. Ursprünglich
Lutheraner, hat er die Stätte seiner Wirksamkeit in der reformierten
Kirche gefunden, wo er, ein
Anhänger und Bewunderer
Bengels und
Ötingers, eine
Gruppe von Pietisten zu jener
Beobachtung der
Stufen und Fortschritte der
Heiligung zurückführte, wofür der
Pietismus sich von
Haus aus interessiert hatte. Zu seinen Anhängern
gehörten die Gebrüder Hasenkamp und
Menken (s. d.). Seine Anhänger im jülichschen und bergischen Land halten
sich an die
Kirche, verharren aber bei der ihrem
Lehrer eigentümlichen
Verwerfung der
Lehren
[* 11] von der Strafgenugthuung
Christi
und von der doppelten
Prädestination. Seine religiösen
Ansichten legte Collenbusch nieder in der
»Erklärung biblischer
Wahrheiten« (Elberf. 1807 f.).
Dann übernahm er wieder den Oberbefehl venezianischer
Truppen, machte 1467 auf eigne
Hand
[* 16] einen erfolglosen
Feldzug gegen die
Medici in
Florenz
[* 17] und starb auf
Schloß Malpaga bei
Bergamo. Einen Teil seines
Vermögens (100,000
Golddukaten) hinterließ er
Venedig zur
Gründung wohlthätiger Anstalten und bedang sich dafür die Errichtung einer
Statue
auf dem Markusplatz aus; die
Republik ließ die berühmte Reiterstatue Colleones von
Andrea dal
Verrocchio mit dem
Piedestal
von
Leopardi anfertigen, aber auf dem versteckten Platzvor derKircheSan Giovanni e
Paolo errichten, wo
sie noch jetzt steht. Am
Dom zu
Bergamo ließ Colleoni 1470, »um seine Macht noch nach dem
Tod zu zeigen«, von Amadei für 50,000
Goldgulden die schöne Cappella Colleoni mit seinem
Grabmal erbauen.