gründete er eine wissenschaftliche
Zeitschrift: »Bibliographia critica de historia e litteratura«, die es aber nur zu einem
Band
[* 2] brachte;
seit 1880 gibt er eine »Revista d'ethnologia
e de glottologia« heraus.
Außerdem veröffentlichte er die erste
Sammlung portugiesischer
Märchen:
»Contos populares portuguezes« (Lissab. 1879) und griff durch mehrere
Schriften (z. B. »A
questão do ensino« etc.) auch in die
Unterrichts- und Erziehungsfragen
Portugals ein.
2) Claudio, span.
Maler, geb. 1621 zu
Madrid,
Schüler von Rizi, erwarb sich großen
Ruf, wurde aber durch
Giordanos Ankunft,
der die
Periode des
Verfalls der spanischen
Kunst einleitete, verdunkelt und starb in
Madrid aus
Gram darüber. Er
hinterließ in
Madrid,
San Ildefonso, im Eskorial, zu Paular,
Saragossa,
[* 7]
Salamanca,
Corella, Torrejon, Valdemoro u. a. O. religiöse
Bilder, die sich durch kräftige Auffassung auszeichnen. Coello ist der letzte bedeutende spanische
Maler der klassischen Zeit.
Diese stürzten ihn aus
Neid und Habgier. Wegen
Münzfälschung,
Vergiftung der
AgnesSorel und
Hochverrats angeklagt, ward er 1453 gefangen
gesetzt, seiner
Güter im Wert von 20 Mill. beraubt und zu ewigem Gefängnis verurteilt. Er entkam jedoch 1455 aus
der
Haft und flüchtete nach
Italien.
[* 10]
PapstCalixtus III. gab ihm das
Kommando eines Teils seiner
Flotte gegen die
Türken. Coeur starb 1456 auf
der
InselChios. Seine
Kinder, vom sterbenden
VaterKarl VII. aufs dringendste empfohlen, erhielten einen Teil ihrer
Güter zurück.
Das verdammende
Urteil wurde unter
Ludwig XI. kassiert. Coeurs prächtiges, im gotischen
Stil erbautes
Haus
in
Bourges ist noch erhalten.
Michael, rumän. Geschichtschreiber und Staatsmann, geb. 1806,
wurde unter der
Regierung des
FürstenJohannStourdza (1822-28), trotz seiner
Jugend auf den neugegründeten
Lehrstuhl
der Geschichte zu
Jassy berufen. 1834 machte er eine
Reise nach
Deutschland,
[* 11] hielt sich längere Zeit in
Berlin
[* 12] auf
und machte sich mit deutscher
Wissenschaft und
Bildung bekannt. Er schrieb eine
»Histoire de la Valachie et de la Moldavie«
(Berl. 1837, Bd. 1),
gab in
Verbindung mit dem Dichter
Alecsandri und mit
Negruzzi 1840 eine wissenschaftliche
und belletristische
Revue, die »Dacia litteraria«, heraus, veröffentlichte die »Archiva
romanesca«, eine Sammlung von geschichtlichen
Dokumenten, und unter dem
Titel: »Lepotisitz« 3
Bände rumänischer
Chroniken (1845-1852).
Seit der Erwählung
AlexanderCusas zum
Fürsten der
Moldau und
Walachei (1859) nahm Cogalnitscheano, der absolutistisch
und russisch gesinnt war, den thätigsten
Anteil an den politischen Angelegenheiten des
Landes und war mehrmals
Minister und
Ministerpräsident.
Als Unterrichtsminister begründete er die
UniversitätJassy. Am übernahm er die Ministerpräsidentschaft, half
Cusa seinen
Staatsstreich durchführen und erließ eineReihe von
Gesetzen im Gebiet der
Verwaltung,
der
Justiz, des
Unterrichts, besonders das die
Fronen gegen
Entschädigung aufhebende Ruralgesetz. Am wurde Cogalnitscheano als
Ministerpräsident entlassen und das
Ministerium modifiziert. Unter der
Regierung des
FürstenKarl war Cogalnitscheano Mitglied der Abgeordnetenkammer,
und als das
MinisteriumBratianu durch seine großrumänischen
Pläne Verwickelungen mit der Türkei
[* 13] und
mit
Ungarn
[* 14] hervorrief und deshalb seine Entlassung nehmen mußte, wurde Cogalnitscheano beauftragt, ein
gemäßigt-liberales
Ministerium zu bilden, das bis bestand. 1876 übernahm Cogalnitscheano unter
Bratianu das auswärtige
Ministerium
und leitete es bis 1878, war 1879-80
Minister des Innern und wurde dann Gesandter in
Paris.
[* 15] Doch wurde
er schon 1881 von da abberufen.
Schon früher als eifriger Russenfreund ein Gegner
Bratianus, rat er jetzt offen gegen denselben
auf und bekämpfte mit allen
Mitteln dessen zu
Österreich
[* 16] und
Deutschland hinneigende
Politik, doch ohne Erfolg, da sein Ansehen
auch durch zweideutige finanzielle
Operationen erschüttert war.