die
InselWight) und hat sich als
Politiker wie als Schriftsteller einen
Namen gemacht, so besonders durch sein Werk
»Young Italy«
(Lond. 1850), worin er als eifriger Verfechter der konservativen
Politik auftrat. Auch im
Parlament griff er mehrfach, namentlich
im Juni 1850,
LordPalmerston an und nahm die österreichische und neapolitanische
Regierung gegen die liberale
Partei in
Schutz. Seine »Lucille
Belmont« (1848) und »Ernest
Vane« (1849) sind schwache
Nachahmungen von
BulwersRomanen.
4)
John, berühmter engl.
Schachspieler, geb. 1798, gest. 1878, Zeitgenosse
Stauntons, mit welchem er bei zeitweiligem Aufenthalt in
England (1841-42) viele
Partien wechselte. Den größten Teil seines
Lebens verbrachte Cochrane als Rechtsgelehrter in
Kalkutta,
[* 3] wo er seine in der Schachwelt wohlbekannten, meist siegreichen
Kämpfe
mit den
Brahmanen Moheschunder und Saumchurn Guttack ausfocht. Nach ihm ist eine lebhafte
Variante des
Königsspringer-Gambits »Cochrane-Gambit« genannt worden.
John, Industrieller, geb. zu Haslington in
Lancashire, ward, als sein
Vater,
ein
Maschinenbauer, sich 1797 nach
Verviers begab, um daselbst
Spinnmaschinen
[* 15] zu bauen, der Obhut von Verwandten übergeben.
Von diesen verwahrlost, folgte er, zwölf Jahre alt, seinem
Vater nach und wurde von demselben in der Werkstätte beschäftigt. 1807 etablierte
er sich mit seinem ältern
Bruder,
James, in
Lüttich
[* 16] und entwickelte hier sein industrielles
Talent in immer
steigendem
Maß.
Der Zentralpunkt seiner allmählich vielfach verzweigten Thätigkeit war die großartige Anstalt
von
Seraing, welche er mit
James 1816 mit einem
Anlagekapital von 16 Mill.
Frank einrichtete. Sie umfaßte zur Zeit ihrer
Blüte
[* 17] eine Maschinenfabrik, eine
Dampfkesselfabrik,
Stab- und Blechwalzwerke, ein Eisenbahnschienenwalzwerk, einen
Hochofen, 16 Puddlings-
und viele Flammöfen, eine Schmiedewerkstätte mit 80 Feueressen, zwei Steinkohlengruben, eine Erzgrube, eine Krämpelfabrik
und wurde von 2500 Arbeitern und 22
Dampfmaschinen
[* 18] mit fast 1000
Pferdekräften betrieben.
Die kriegerische
SituationBelgiens 1838 erschütterte jedoch das Vertrauen zu den so ausgedehnten Cockerillschen
Unternehmungen,
und als die Belgische
Bank ihre
Zahlungen einstellte, geriet Cockerill Anfang 1839 in finanzielle Verlegenheiten, ein Liquidationsverfahren
ward eingeleitet und eine
Bilanz der
Aktiva und Passiva bekannt gemacht, wonach erstere gegen 26 Mill.
Fr., letztere gegen 18 Mill.
Fr. betrugen. Cockerill bevollmächtigte hierauf seinen
SchwagerPastor aus
Aachen und Piercot, seine sämtliche
Habe, jedoch mit Ausnahme der Etablissements in
Seraing und
Lüttich, allmählich zur
Deckung seiner
Schulden zu veräußern,
und begab sich nach Rußland, um im Auftrag der dortigen
Regierung dieArbeit des
Schaffens von neuem zu
beginnen, starb aber schon in
Warschau.
[* 28]
(engl., spr. kóckni), alter, schon
im 12. Jahrh. üblicher Spitzname der untern Mittelklassen von
London, soll nach einigen daher entstanden sein, daß ein
Londoner,
der zum erstenmal einen
Hahn krähen hörte, ausrief, der
Hahn wiehere (the cock neighs). Wahrscheinlicher aber stammt der
Name vom Land of Cockeign (s.
Cocagna), d. h. dem Schlaraffenland, mit welchem
London wegen des schon im
Mittelalter daselbst herrschenden
Luxus verglichen wurde. Der König von Cockney war eine von den
Figuren, welche in den am Childermas
Day
(Fest der
unschuldigen Kindlein) aufgeführten
Spielen vorkamen, die mit den deutschen
NarrenfestenÄhnlichkeit
[* 29] hatten.