frische
Wurzel
[* 2] hat beim Zerreiben einen flüchtig-scharfen, höchst durchdringenden, zu
Thränen reizenden
Geruch und einen
scharfen, brennenden und beißenden
Geschmack; sie rötet die
Haut
[* 3] und zieht
Blasen auf derselben. Früher wurde sie medizinisch
benutzt, jetzt ausschließlich als Küchengewürz und Gemüsewurzel. Der wirksame
Bestandteil ist ein beim Zerreiben der
Wurzel sich bildendes ätherisches
Öl, welches, wie es scheint, mit dem ätherischen
Senföl völlig übereinstimmt.
CochlospermumGossypiumDec., ein schöner, auf den
Küsten von
Koromandel,
Travankor und in
Ceylon
[* 7] einheimischer
Baum
mit fünflappigen, auf der untern Seite filzigen, sehr großen, gestielten Blättern und hellgelben
Blüten, die schon vor
den Blättern erscheinen, liefert ein braunes, im
Wasser nur teilweise lösliches
Gummi
(Kuteragummi), welches
im englischen
Handel als geringe Tragantsorte vorkommt; die rote Samenwolle dient zum
Polstern.
Vor dem großen französischen
Geschwader unter
Admiral Linois aber mußte er die
Flagge streichen, ward
jedoch ausgewechselt und zum Postkapitän befördert. Seit 1802 Befehlshaber der
Pallas von 32
Kanonen, that er sich in den
Kämpfen gegen die französische
Flotte aufs rühmlichste hervor; auch blieb er auf der
See, als er 1806 für
Honiton und
später für
Westminster ins
Parlament gewählt worden war. 1809 vernichtete er zehn französische
Linienschiffe und einige
Fregatten auf der baskischen
Reede, wofür
er denBathorden erhielt. Er klagte
Lord Gambier, unter welchem er damals stand, der
Saumseligkeit an; doch wurde dieser freigesprochen.
Um so mißliebiger aber machte sich Cochrane dadurch bei dem
Ministerium, das bald Gelegenheit zur
Rache fand.
Er wurde angeklagt, bei der Ausbreitung falscher politischer Nachrichten behufs einer Börsenspekulation beteiligt gewesen
zu sein, und ohne
Beweis seiner
Schuld zu 1000 Pfd. Sterl.
Geldstrafe, zwölfmonatlichem Gefängnis und
Ausstellung
am
Pranger verurteilt wie außerdem mit Ausstoßung aus dem
Haus der Gemeinen, Verlust seines
Ranges in der
Flotte und des
Bathordens bestraft.
Durch den
Tod seines
Vaters 1831 ward Cochrane
Graf von
Dundonald. Als sich durch
Revision jenes für Cochrane so unglücklichen
Prozesses, die auf Veranlassung der
KöniginViktoria vorgenommen worden, seine Schuldlosigkeit herausgestellt, stieg er 1842 zum
Vizeadmiral, erhielt 1847 das
Großkreuz des
Bathordens und ward bald darauf Oberbefehlshaber der in den westindischen und
nordamerikanischen Gewässern stationierten
Flotte, von wo er 1851 mit dem
Rang als
Admiral der blauen
Flagge
zurückkehrte. 1854 ward er Rearadmiral von
Großbritannien.
[* 16] Cochrane starb in
Kensington. Über sein
Leben berichtete
er in »Narrative of services in the liberation of
Chile,
Peru
[* 17] and Brazil« (Lond. 1859) und in »Autobiography
of a seaman« (1860, neue Ausg. 1873).Letztere fand in dem »Life of
Lord Cochrane« von seinem SohnThomas Cochrane (1869, 2 Bde.)
ihren
Abschluß. - Ein andrer
Neffe des
AdmiralsSirAlexander Cochrane,
JohnDundas Cochrane, nahm in der englischen
Marine teil am
Kriege gegen
Frankreich in
Westindien,
[* 18] durchreiste dann zu
Fuß den Südwesten
Europas, später ebenso
Sibirien bis
Kamtschatka,
worüber er in dem Werk »Narrative of a pedestrian journey through Russia«
(Lond. 1824; deutsch,
Wien
[* 19] 1825) berichtete, und wandte sich nach seiner Rückkehr nach
Amerika,
[* 20] wo er zu
Valencia
[* 21] in
Kolumbien starb.
die InselWight) und hat sich als Politiker wie als Schriftsteller einen Namen gemacht, so besonders durch sein Werk »Young Italy«
(Lond. 1850), worin er als eifriger Verfechter der konservativen Politik auftrat. Auch im Parlament griff er mehrfach, namentlich
im Juni 1850, LordPalmerston an und nahm die österreichische und neapolitanische Regierung gegen die liberale
Partei in Schutz. Seine »Lucille Belmont« (1848) und »Ernest Vane« (1849) sind schwache Nachahmungen von BulwersRomanen.
4) John, berühmter engl. Schachspieler, geb. 1798, gest. 1878, Zeitgenosse
Stauntons, mit welchem er bei zeitweiligem Aufenthalt in England (1841-42) viele Partien wechselte. Den größten Teil seines
Lebens verbrachte Cochrane als Rechtsgelehrter in Kalkutta,
[* 29] wo er seine in der Schachwelt wohlbekannten, meist siegreichen Kämpfe
mit den Brahmanen Moheschunder und Saumchurn Guttack ausfocht. Nach ihm ist eine lebhafte Variante des
Königsspringer-Gambits »Cochrane-Gambit« genannt worden.