noch:
»Novum systema jurisprudentiae naturalis et romanae«, ursprünglich als
Einleitung zu seines
Vaters Werk
»Grotius illustratus«
(Bresl. 1744-1752, 4 Bde.), dessen
Herausgabe er besorgte.
(eigentlichKoch oder Koken),
Johannes, holländ. Theolog, geb. 1603 zu
Bremen,
[* 2] wurde 1629
Professor
daselbst, 1636 in
Franeker und 1650 zu
Leiden,
[* 3] woselbst er bis zu seinem
Tod wirkte und
Gründer einer eigentümlichen
Richtung (s.
Bundestheologie) wurde. Seine »Summa doctrinae de foedere et testamento
Dei« (5. Ausg.,
Leiden 1683) hat die reformierte
Scholastik erstmalig erschüttert, indem sie die kirchlicheDogmatik erfolgreich aus der biblischen
Theologie
zu erneuern und zu bereichern unternahm.
Sein »Lexicon et commentarius sermonis hebraici et chaldaici Veteris Testamenti«
(Leiden 1669) ist das erste vollständige
Wörterbuch der hebräischen
Sprache.
[* 4]
auch gründete er eine eigne Augenklinik und leitete dieselbe
bis 1867. In diesem Jahr wurde er ordentlicher
Professor und
Direktor der Augenheilanstalt. Er schrieb:
»Ernährungsweise der
Hornhaut und die serumführenden
Gefäße des menschlichen
Körpers« (Leipz. 1852);
»De instrumentis quibus in operationibus oculorum palpebrae fixae terentur« (das.
1869);
Festschrift: »Über Augenverletzungen und ihre Behandlung«
(»De vulneribus oculi in nosocomio ophthalmiatrico
a. 1868 et 1869 observatis et de oculi vulnerati curandi modo«, das.
1871);
mit
Wilhelmi: »Die Heilanstalt für arme Augenkranke zu
Leipzig, zur
Feier ihres 50jährigen Bestehens« (das. 1870);
Ȇber die Augenerkrankungen, welche bei
Pocken in der Augenheilanstalt beobachtet wurden« (das. 1871);
»Ophthalmometrie und
Spannungsmessung am krankenAuge« (1872);
L.
(Seetraube,
Traubenampfer, Traubenbaum),
Gattung aus der
Familie der Polygonaceen,
Bäume und
Sträucher des
tropischen
Amerika,
[* 14] mit abwechselnden, großen Blättern, diesen gegenüberstehenden, in lange
Ähren oder
Trauben gestellten
Blüten und beerenartiger, dreikantiger
Nuß. Coccoloba uviferaL., ein ansehnlicher
BaumWestindiens und
Südamerikas,
welcher am
Strand und oft im
Wasser wächst, hat herzförmige, lederartige, glänzende, stachelspitzige
Blätter mit vielen,
oft roten
Rippen, weißliche, in sehr langen
Trauben vereinigte
Blüten und rote
Früchte von der
Größe mittelmäßiger Kirschen.
Er liefert das westindische oder amerikanische
Kino, die säuerlich-süßen
Früchte werden in
Amerika gegessen
und, wie die bittere und adstringierende
Wurzel
[* 15] und
Rinde, gegen
Durchfälle etc. angewendet. Das
Holz
[* 16] ist geädert,
hart und
schwer, gibt eine schöne rote
Farbe und wird zu
Möbeln etc. verarbeitet. Coccoloba pubescensL., ein
Baum in Bergwäldern von
Südamerika
[* 17] undMartinique, oft 20-25 m hoch, hat sehr große, fast kreisrunde, vielrippige, weich behaarte
Blätter,
Blüten in länglichen
Trauben und eßbare
Früchte. Man kultiviert diese und andre
Arten in unsern Warmhäusern.
Bezirksstadt in der span.
ProvinzAlicante, mit römischen
Ruinen, frequenter
Messe und (1878) 7926 Einw.,
welche Papierfabrikation
[* 18] und Flachsspinnerei betreiben.
das im
S. an
Chuquisaca
und
Potosi, im
W. an
La Paz, im N. anBeni und im O. an
Santa Cruz grenzt. Es hat 69,380 qkm (1260 QM.) Flächeninhalt
und ist bis auf einzelne
Hochebenen ein sehr gebirgiges Land, das die Abhänge der östlichen
Kordilleren bedecken. Der größte
Teil seiner Gewässer gehört dem
Rio
[* 21] Guapay an. Das
Klima
[* 22] ist gemäßigt und gesund, und bei der großen
Fruchtbarkeit des
Bodens bildet das
Departement daher den schönsten und reichsten Teil der ganzen
Republik; nur an Metallreichtum
steht es den westlichern Gegenden nach. Die
Bevölkerung,
[* 23] welche sich 1861 auf 352,392
Seelen belief, ist hauptsächlich auf
die mittlern
Distrikte beschränkt; die nördlichen und westlichen sind nur schwach bewohnt. Die Hauptbeschäftigung
der Einwohner ist der
Landbau, nächstdem die
Viehzucht;
[* 24] der
Verkehr ist dagegen der schwierigen
Kommunikationen halber wenig
bedeutend. - Die Hauptstadt Cochabamba liegt in 2570 m
Höhe an einem Zufluß des Guapay in einem fruchtbaren
Thal
[* 25] und hat 30-40,000
betriebsame und wohlhabende Einwohner, die
Handel mit
Getreide
[* 26] und namentlich mit der in den benachbarten
Waldungen gesammelten
Fieberrinde treiben. Cochabamba ist Sitz eines deutschen
Konsuls, hat 15
Kirchen, 10 Klöster, ein
Hospital, eine
sogen.
Universität und eine höhere
Schule (Colegio de artes y ciencias).
IhreGründung erfolgte 1565, allein der spanische
NameCiudad deOropesa ist durch den indianischen verdrängt worden.
Ende Oktober begleitete er Thiers nach Versailles
[* 30] zu den Waffenstillstandsverhandlungen, erwarb sich dabei
durch seine Geschicklichkeit dessen Beifall und blieb fortan sein treuer Anhänger und Freund. In die Nationalversammlung gewählt,
trat er dem linken Zentrum bei. Seit 1876 Mitglied der Deputiertenkammer, ward er 1877 zum Mitglied des Weltausstellungskomitees
ernannt und bei der Errichtung eines neuen Ministeriums für Posten und Telegraphen
[* 31] mit diesem
Amt betraut, das er bis zum April 1885 mit Erfolg verwaltete.