Gewächs in Griechenland, auf Chios, Lemnos, in Persien und Transkaukasien, kommt im südlichen Europa verwildert vor und ist durch
Gartenkultur bis in das südliche Norwegen und nach Nordamerika verbreitet worden. Das Kardobenediktenkraut ist 20-40 cm hoch,
mit gespreizt ästigem, wie die Blätter zottig und klebrig behaartem, spinnwebfilzigem Stengel, wechselständigen, buchtig
fiederteiligen Blättern mit rundlichen, in eine starre Stachelspitze auslaufenden Sägezähnen und mit gelben Blüten in
fast kegelförmigen, einzeln endständigen Köpfchen.
Das Kraut schmeckt stark und sehr rein bitter, nicht aromatisch, enthält einen kristallisierbaren Bitterstoff, Cnicin, reichlich
Kali- und Kalksalze und ist mit den Blüten offizinell. Es wird als rein bitteres Mittel viel bei Dyspepsie,
namentlich bei der chronischen Dyspepsie der Trinker, benutzt, auch bei chronischen Bronchialkatarrhen und Wassersucht. Größere
Dosen erregen leicht Übelkeit, selbst Erbrechen. Im Mittelalter glaubte man in Cnicus die heilkräftige Acarna des Theophrastus oder
die Atractylls des Dioskorides zu erkennen und führte sie besonders auf Empfehlung von Arnoldus Villanovanus
um 1350 in den Arzneischatz ein.
Fluß in Portugal, Distrikt Guarda, entspringt nahe der spanischen Grenze in der Serra de las Mesas und mündet nach
einem Laufe von 140 km links in den Douro.
ein Staat in der Republik Mexiko, der im O. an Nuevo Leon und Tamaulipas, im S. an Zacatecas, im W. an Durango und
Chihuahua, im N. an Texas grenzt, gegen welches der Rio Grande die Grenze bildet. Es ist ein im einzelnen
noch wenig bekanntes Gebiet von 156,731 qkm (2846,4 QM.) Flächeninhalt.
Der südliche Teil des Landes, das ganz dem obern Abfall des Plateaus von Neuspanien angehört, ist noch ziemlich gebirgig, indem
von Nuevo Leon her einige Zweige der Ostkordilleren hereinziehen; der nördliche Teil verflacht sich allmählich
gegen den Rio Grande hin, und auf seiner wellenförmigen Oberfläche wechseln große Waldungen mit grasreichen Ebenen und fruchtbaren
Thälern.
Der südwestlichste Teil gehört der großen Wüste des Bolson de Mapimi an, die teilweise noch von unabhängigen Indianern
durchzogen wird. Die bedeutendsten Flüsse des Staats sind im nördlichen Teil der Rio Salado, der dem Rio Grande
zuströmt und den Rio Sabinas aufnimmt, im S. Zuflüsse des San Juan. Von den Seen Coahuilas sind die größten: die durch eine
Verbreiterung des Rio de Nazas (Quellfluß des San Juan) gebildete Laguna del Muerto, die Laguna de Parras,
ein Salzsee südlich davon, und der an der Westgrenze liegende Salzsumpf Laguna de Tlahualila.
Das Klima ist im allgemeinen gemäßigt und gesund, doch mit großen Kontrasten zwischen kalten Wintern und sehr warmen Sommern
mit ausdörrenden Winden. Der Haupterwerbszweig der Bevölkerung, deren Zahl 1882 auf 130,026 Seelen geschätzt
wurde, ist die Viehzucht, daneben einiger Anbau von Weizen, Mais, Gerste, Kaffee, Baumwolle, Hülsenfrüchten, Zuckerrohr, spanischem
Pfeffer, Wein sowie europäischen Gartenfrüchten, die recht gut fortkommen. Die Berge sind reich an Silber und Eisen, und auch
Gold, Kupfer, Blei, Steinkohlen und Salz kommen
vor, doch wird der Bergbau noch sehr lässig betrieben (1878: 1580 Arbeiter).
Seit der Eröffnung der Eisenbahn von Laredo (Texas) nach Saltillo hat sich indes das Land sichtlich gehoben, und auch mehrere
Fabriken (namentlich für Baumwollweberei) sind von eingewanderten Amerikanern gegründet worden. Hauptstadt ist Saltillo.
S. Karte »Mexiko«.
(Kwanza), Strom im westlichen Südafrika, entspringt im O. Benguelas, südlich von Bihé, etwa unter 13½° südl.
Br., hat in der ersten Hälfte seines Laufs eine südnördliche Richtung, wendet sich dann nach W., tritt
mit den hohen Katarakten von Kambambe in die flachere Küstenstufe ein und mündet 2 km breit etwa 50 km südlich von San Paolo
de Loanda, unter 9° 23' südl. Br., in den Atlantischen Ozean. Er umschließt an seiner Mündung eine Insel
mit einem alten holländischen Fort, andre weiter aufwärts bei den portugiesischen Forts Calumbo und Muchima etc. Seine Wassermasse
ist sehr groß und wegen ihrer weißlichen Färbung noch fast 12 km von der Küste wohl erkennbar. Bis zu den Katarakten von
Kambambe, 225 km von der Mündung, ist er für kleinere Schiffe fahrbar und wird bis Dondo wirklich von
portugiesischen Dampfern befahren. Bis dorthin haben auch die Portugiesen Pflanzungen an den Ufern angelegt.
ein Längengebirge an der Küste des Stillen Ozeans in Nordamerika, erstreckt sich, vielfach gegliedert,
über 2000 km weit vom untern Colorado an bis zur Juan de Fuca-Straße und findet einerseits in den Gebirgszügen von Vancouver
und andrer Küsteninseln seine natürliche Fortsetzung im N. wie in dem Gebirgszug der kalifornischen Halbinsel im S. Der
mittlere Teil des Gebirges gehört der Kreidebildung an, an den Enden aber treten eocänische Gesteine auf;
vulkanische Durchbrüche kommen vor, doch keine aktiven Vulkane.
Durchbrochen wird das Gebirge von dem Columbiastrom und von der Goldenen Pforte von San Francisco, und diese Durchbrüche geben
Zutritt zu breiten Längenthälern oder Thalmulden, die zwischen den Küstenketten und dem weiter östlich streichenden Kaskadengebirge
und der Sierra Nevada eingelagert sind. Das nördliche dieser Thäler bildet den fruchtbarsten Teil Oregons und wird vom Willamette
durchzogen; das südliche, in Kalifornien, bewässern die von N. und S. der Bai von San Francisco tributären Flüsse Sacramento
und San Joaquim. Einige der bedeutenden Gipfel der Küstenkette sind der Olympus an der Juan de Fuca-Straße
(2480 m), Mount Balley (1938 m) und der erloschene Vulkan Helena (1324 m) im nördlichen Kalifornien, Monte Diablo (1175 m) bei
der San Francisco-Bai und der San Bernardino (2590 m) im SO.