Juniaufstandes von 1848 aus und wurde 1855
Kapitän eines Jägerregiments. Er machte den
Krimkrieg mit und diente dann in
Afrika,
[* 2] nahm aber seinen
Abschied, begab sich mit einer
Schar Freiwilliger nach
Italien,
[* 3] um
Garibaldi bei der
EroberungNeapels beizustehen,
machte den
Feldzug mit dem
Rang eines Obersten mit und ging 1861 nach
Amerika,
[* 4] als eben der
Bürgerkrieg
dort ausbrach. Als Oberst einer Freiwilligenschar trat er in die Unionsarmee ein, ward
AdjutantMac Clellans und 1862
General.
Darauf verließ er
Paris, ging nach
Lyon
[* 6] und organisierte dort den
Aufstand vom 28. Sept., nach dessen unglücklichem
Ausgang er nach
Marseille
[* 7] floh, wo er eine
Liga des
Südens gründete und sich zum
Chef der militärischen Streitkräfte Südfrankreichs
ausrufen ließ, aber schließlich auch vertrieben wurde. Als der
Aufstand der
Kommune in
Paris ausbrach, eilte er
dorthin, wurde 2. April zum Delegierten des Kriegswesens ernannt und leitete die
Angriffe auf die Versailler
Truppen 3. und 4. April, die
mit einer
Niederlage der Aufständischen endigten.
Darauf suchte er das Militärwesen der
Kommune besser zu organisieren und entfernte die Unfähigen aus
den höhern
Kommandos. Das Zentralkomitee behandelte er sehr verächtlich. Er wurde daher der
Bestechung durch die Versailler
Regierung beschuldigt, und als 30. April die
Besatzung des
FortsIssy dasselbe aufs schmählichste verließ, ward er seines
Postens enthoben und nach dem Gefängnis
Mazas gebracht. Am 24. Mai, als die Regierungstruppen schon in den
Straßen
von
Paris kämpften, wurde Cluseret frei, entkam aus der Stadt, floh nach
England und von da nach
Amerika, endlich in die
Schweiz.
[* 8] Das
Kriegsgericht zu
Versailles
[* 9] verurteilte ihn
in contumaciam zum
Tod. 1880 amnestiert, kehrte er nach
Frankreich
zurück.
L.
(Klusie),
Gattung aus der
Familie der
Klusiaceen,
Sträucher und
Bäume, meist im tropischen
Amerika, mit gegenständigen,
einfachen, ganzen Blättern, schönen, meist einzeln stehenden, diözischen oder polygamischen
Blüten und lederartiger, vielsamiger
Kapsel, enthalten einen zähen, balsamischen Saft, und ihre klebrigen
Samen
[* 10] bleiben beim Herabfallen oft
am
Stamm hängen und keimen, wenn sie zufällig in eine Rindenspalte gelangen. Sie werden in mehreren
Arten als
Zierpflanzen
kultiviert, einige in der
Heimat als
Heilmittel benutzt.
Von Clusia flavaL., mit parallel geäderten, dicken Blättern und gelben
Blüten, auf
Jamaica, dient der balsamische Saft häufig
als Wundmittel sowie als
Surrogat des
Kopaivabalsams und heißt dort
Schweinsgummi, weil die wilden
Schweine,
[* 11] wenn sie verwundet worden
sind, angeblich sich so lange an den
Stämmen reiben, bis der Saft herausfließt. Clusia roseaL., ein
sehr schöner
Baum mit großen, rosenroten, schönen
Blüten und gerippten
Früchten von der
Größe eines Apfels mit scharlachrotem
Fleisch, auf
Santo Domingo,
[* 12] in
Carolina, enthält in allen seinen Teilen einen bittern
Balsam, welcher, sowie das aus der
Rinde
freiwillig ausschwitzende
Gummiharz, arzneilich und wie
Pech und
Teer zum
Kalfatern der
Schiffe
[* 13] benutzt wird.
(deutsch
Klausen), Kreishauptstadt in der ital.
ProvinzBergamo, im
Thal
[* 14] des Serio, 649 m ü. M.,
hat eine
Pfarrkirche mit
Skulpturen und Gemälden, eine Miserikordiakirche mit Fresken aus dem 15. Jahrh. an der
Außenwand, einen
Totentanz darstellend, römische
Altertümer, ein
Gymnasium und (1881) 2870 Einw., welche
Leinen- und Tuchweberei
und bedeutenden Marktverkehr betreiben.
L.
(Zeiland),
Gattung aus der
Familie der
Rutaceen, kleine
Sträucher mit einfachen, lederartigen
Blättern und zwitterigen
Blüten. Zwei
Arten in den Mittelmeerländern, besonders in
Spanien
[* 22] und auf den Kanaren. Cneorum tricoccumL. (kleiner
Ölbaum) ist ein niedriger, immergrünerStrauch Südeuropas und Nordafrikas, an der Meeresküste, mit gelben
Blüten
und roten
Früchten von der
Größe der
Pfefferkörner, welche, wie die ganze
Pflanze, scharf und bitter
schmecken. Die
Blätter wirken drastisch purgierend und waren ehedem, wie auch die
Früchte, offizinell.
Gewächs in Griechenland,
[* 27] auf Chios, Lemnos, in Persien
[* 28] und Transkaukasien, kommt im südlichen Europa
[* 29] verwildert vor und ist durch
Gartenkultur bis in das südliche Norwegen
[* 30] und nach Nordamerika
[* 31] verbreitet worden. Das Kardobenediktenkraut ist 20-40 cm hoch,
mit gespreizt ästigem, wie die Blätter zottig und klebrig behaartem, spinnwebfilzigem Stengel,
[* 32] wechselständigen, buchtig
fiederteiligen Blättern mit rundlichen, in eine starre Stachelspitze auslaufenden Sägezähnen und mit gelben Blüten in
fast kegelförmigen, einzeln endständigen Köpfchen.
Das Kraut schmeckt stark und sehr rein bitter, nicht aromatisch, enthält einen kristallisierbaren Bitterstoff, Cnicin, reichlich
Kali- und Kalksalze und ist mit den Blüten offizinell. Es wird als rein bitteres Mittel viel bei Dyspepsie,
namentlich bei der chronischen Dyspepsie der Trinker, benutzt, auch bei chronischen Bronchialkatarrhen und Wassersucht. GrößereDosen erregen leicht Übelkeit, selbst Erbrechen. Im Mittelalter glaubte man in Cnicus die heilkräftige Acarna des Theophrastus oder
die Atractylls des Dioskorides zu erkennen und führte sie besonders auf Empfehlung von Arnoldus Villanovanus
um 1350 in den Arzneischatz ein.