Juniaufstandes von 1848 aus und wurde 1855 Kapitän eines Jägerregiments. Er machte den Krimkrieg mit und diente dann in Afrika,
nahm aber seinen Abschied, begab sich mit einer Schar Freiwilliger nach Italien, um Garibaldi bei der Eroberung Neapels beizustehen,
machte den Feldzug mit dem Rang eines Obersten mit und ging 1861 nach Amerika, als eben der Bürgerkrieg
dort ausbrach. Als Oberst einer Freiwilligenschar trat er in die Unionsarmee ein, ward Adjutant Mac Clellans und 1862 General.
Nach dem Kriege gründete er in New York das Journal »New Nation«, um die Kandidatur Fremonts für die Präsidentschaft zu unterstützen. 1868 kehrte
er nach Frankreich zurück und wurde Mitarbeiter mehrerer radikaler Blätter, sah sich aber durch mehrere
Anklagen veranlaßt, nach England überzusiedeln. Nach der Revolution vom eilte er nach Paris, trat in die Redaktion
der »Marseillaise« ein und schrieb gleich in den ersten Tagen einen wütenden Artikel gegen die Regierung
der nationalen Verteidigung, der seine Entlassung aus der Redaktion zur Folge hatte.
Darauf verließ er Paris, ging nach Lyon und organisierte dort den Aufstand vom 28. Sept., nach dessen unglücklichem Ausgang er nach
Marseille floh, wo er eine Liga des Südens gründete und sich zum Chef der militärischen Streitkräfte Südfrankreichs
ausrufen ließ, aber schließlich auch vertrieben wurde. Als der Aufstand der Kommune in Paris ausbrach, eilte er
dorthin, wurde 2. April zum Delegierten des Kriegswesens ernannt und leitete die Angriffe auf die Versailler Truppen 3. und 4. April, die
mit einer Niederlage der Aufständischen endigten.
Darauf suchte er das Militärwesen der Kommune besser zu organisieren und entfernte die Unfähigen aus
den höhern Kommandos. Das Zentralkomitee behandelte er sehr verächtlich. Er wurde daher der Bestechung durch die Versailler
Regierung beschuldigt, und als 30. April die Besatzung des Forts Issy dasselbe aufs schmählichste verließ, ward er seines Postens
enthoben und nach dem Gefängnis Mazas gebracht. Am 24. Mai, als die Regierungstruppen schon in den Straßen
von Paris kämpften, wurde Cluseret frei, entkam aus der Stadt, floh nach England und von da nach Amerika, endlich in die Schweiz.
Das Kriegsgericht zu Versailles verurteilte ihn in contumaciam zum Tod. 1880 amnestiert, kehrte er nach Frankreich
zurück.
(spr. klühs'), Stadt im franz. Departement Obersavoyen, Arrondissement Bonneville, in der Landschaft Faucigny, an der
Arve, mit (1876) 1813 Einw., meist Uhrmachern.
Die Kongregation der Benediktiner von Cluses ward 966 von Hugo von Scousat gestiftet, 1066 reformiert
und zählte 1216: 145 Klöster.
L. (Klusie), Gattung aus der Familie der Klusiaceen, Sträucher und Bäume, meist im tropischen Amerika, mit gegenständigen,
einfachen, ganzen Blättern, schönen, meist einzeln stehenden, diözischen oder polygamischen Blüten und lederartiger, vielsamiger
Kapsel, enthalten einen zähen, balsamischen Saft, und ihre klebrigen Samen bleiben beim Herabfallen oft
am Stamm hängen und keimen, wenn sie zufällig in eine Rindenspalte gelangen. Sie werden in mehreren Arten als Zierpflanzen
kultiviert, einige in der Heimat als Heilmittel benutzt.
Von Clusia flavaL., mit parallel geäderten, dicken Blättern und gelben Blüten, auf Jamaica, dient der balsamische Saft häufig
als Wundmittel sowie als Surrogat des Kopaivabalsams und heißt dort Schweinsgummi, weil die wilden Schweine,
wenn sie verwundet worden
sind, angeblich sich so lange an den Stämmen reiben, bis der Saft herausfließt. Clusia rosea L., ein
sehr schöner Baum mit großen, rosenroten, schönen Blüten und gerippten Früchten von der Größe eines Apfels mit scharlachrotem
Fleisch, auf Santo Domingo, in Carolina, enthält in allen seinen Teilen einen bittern Balsam, welcher, sowie das aus der Rinde
freiwillig ausschwitzende Gummiharz, arzneilich und wie Pech und Teer zum Kalfatern der Schiffe benutzt wird.
(deutsch Klausen), Kreishauptstadt in der ital. Provinz Bergamo, im Thal des Serio, 649 m ü. M.,
hat eine Pfarrkirche mit Skulpturen und Gemälden, eine Miserikordiakirche mit Fresken aus dem 15. Jahrh. an der
Außenwand, einen Totentanz darstellend, römische Altertümer, ein Gymnasium und (1881) 2870 Einw., welche Leinen- und Tuchweberei
und bedeutenden Marktverkehr betreiben.
(spr. kleid'), Fluß im südlichen Schottland, entspringt in den Bergen des südlichen Lanarkshire, fließt in nordwestlicher
Richtung bei Lanark, Hamilton, Glasgow, Renfrew und Dumbarton vorüber und fällt nach einem Laufe von 157 km unterhalb
Greenock in den Clydebusen (Firth of Clyde) der Irischen See. Bei Lanark bildet er eine Reihe schöner Wasserfälle. Bis Glasgow,
wohin die Flut geht, ist er für Seeschiffe von 5,5 m Tiefgang schiffbar gemacht worden. Sein Flußgebiet, Clydesdale (4092 qkm),
ist reich an Obst, Pferden, Kohlen und Eisen, und innerhalb desselben wohnt fast der dritte Teil der ganzen
Bevölkerung Schottlands. Ein Kanal (s. Forth- und Glasgowkanal) verbindet den Clyde mit dem Forth.
L. (Zeiland), Gattung aus der Familie der Rutaceen, kleine Sträucher mit einfachen, lederartigen
Blättern und zwitterigen Blüten. Zwei Arten in den Mittelmeerländern, besonders in Spanien und auf den Kanaren. Cneorum tricoccumL. (kleiner Ölbaum) ist ein niedriger, immergrüner Strauch Südeuropas und Nordafrikas, an der Meeresküste, mit gelben Blüten
und roten Früchten von der Größe der Pfefferkörner, welche, wie die ganze Pflanze, scharf und bitter
schmecken. Die Blätter wirken drastisch purgierend und waren ehedem, wie auch die Früchte, offizinell.
Cneorum pulverulentum Vent.,
ein gegen 1,25 m hoher Strauch auf den Kanarischen Inseln, mit grau bestäubten Blättern, soll auf Teneriffa als Ersatzmittel
der China gebraucht werden.
L. (Heildistel, Benediktenkraut), Gattung aus der Familie der Kompositen mit der einzigen Art Cnicus benedictusL. (Centaurea benedicta
L., Kardobenediktenkraut, Bitterdistel, Bernhardinerkraut, Spinnendistel), ein einjähriges
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Gewächs in Griechenland, auf Chios, Lemnos, in Persien und Transkaukasien, kommt im südlichen Europa verwildert vor und ist durch
Gartenkultur bis in das südliche Norwegen und nach Nordamerika verbreitet worden. Das Kardobenediktenkraut ist 20-40 cm hoch,
mit gespreizt ästigem, wie die Blätter zottig und klebrig behaartem, spinnwebfilzigem Stengel, wechselständigen, buchtig
fiederteiligen Blättern mit rundlichen, in eine starre Stachelspitze auslaufenden Sägezähnen und mit gelben Blüten in
fast kegelförmigen, einzeln endständigen Köpfchen.
Das Kraut schmeckt stark und sehr rein bitter, nicht aromatisch, enthält einen kristallisierbaren Bitterstoff, Cnicin, reichlich
Kali- und Kalksalze und ist mit den Blüten offizinell. Es wird als rein bitteres Mittel viel bei Dyspepsie,
namentlich bei der chronischen Dyspepsie der Trinker, benutzt, auch bei chronischen Bronchialkatarrhen und Wassersucht. Größere
Dosen erregen leicht Übelkeit, selbst Erbrechen. Im Mittelalter glaubte man in Cnicus die heilkräftige Acarna des Theophrastus oder
die Atractylls des Dioskorides zu erkennen und führte sie besonders auf Empfehlung von Arnoldus Villanovanus
um 1350 in den Arzneischatz ein.