(engl., spr. klaun),Bauer,
Tölpel, Rüpel; der Lustigmacher der englischen
Bühne, dem deutschen
Hanswurst verwandt.
Er durfte früher selbst in
Tragödien nicht fehlen und hatte das
Recht, zu improvisieren. Je derber und zügelloser seine
Späße, um so lieber war er demVolk.
Später wurde er in das
Nachspiel und endlich, mit Ausnahme der Shakespeareschen
Stücke, in die
Pantomime und in die Seiltänzerbude verwiesen. Seine größte Wirksamkeit behauptete der Clown noch in den Weihnachtspantomimen
(Christmas pantomimes) auf den
Theatern Drurylane und Coventgarden, wo ihm der unnachahmliche Joe
Grimaldi in neuerer Zeit einen
besondern
Ruf gab.
(spr. klüni, lat. Cluniacum), Stadt im franz.
DepartementSaône-et-Loire,
ArrondissementMâcon, an der Grosne (Nebenfluß der
Saône) und der
EisenbahnMâcon-Paray le
Monial, ein reicher und industrieller
Ort mit mehreren alten
Kirchen, einer
Bibliothek von 5000
Bänden, einem
Museum, einer prächtigen,
ehemals hochberühmten Benediktinerabtei, in deren Gebäuden sich gegenwärtig eine fachgewerbliche
Normalschule befindet,
und (1876) 4007 Einw., welche Papierfabrikation
[* 10] und
Gerberei betreiben. - Die
Abtei Cluny wurde vom
HerzogWilhelm vonAquitanien
gestiftet und dem aus burgundischem Grafengeschlecht stammenden
Abt Berno (910) übergeben, welcher die Klosterzucht nach
der Benediktinerregel wiederherstellte. In allgemeinen
Ruf kam die
Abtei besonders durch den zweiten
Abt,
Odo (927-941), welcher
die Ordensregel verschärfte.
Neue Klöster wurden von aus angelegt, alte reformiert, und so entstand in dem Benediktinerorden
die
Kongregation von Cluny, der
Orden
[* 11] der
Cluniacenser, d. h. eine Vereinigung vieler Klöster unter dem gemeinsamen Oberhaupt,
dem
Abt. von Cluny, der deshalb den
Titel »Erzabt« führte, sowie die
Abtei zu Cluny selbst »Archimonasterium« genannt wurde. Die
Statuten dieser
Kongregation, Consuetudines genannt, regelten das klösterliche
Leben bis in seine kleinsten
Einzelheiten, zwängten selbst die
Wohlthätigkeit in bestimmte
Grenzen
[* 12] ein und ließen, indem sie
Kleidung,
Speise, selbst die
Erholung durch Vorschriften ordneten, der individuellen
Entwickelung gar keinen Spielraum.
Bezeichnend ist besonders das
Gebot des Schweigens an bestimmten
Orten und zu gewissen
Zeiten, daher für dieselben eine Art
Zeichensprache eingeführt wurde. Cluny wurde der Ausgangspunkt der auf
Befreiung der
Kirche von der Herrschaft
des
Staats und insbesondere des Kaisertums gerichteten
Reformation. Der Cluniacensermönch
Hildebrand suchte als
PapstGregor
VII. das
Ideal seines
Klosters zu verwirklichen.
IhreGunst bezeigten die
Päpste durch die zahlreichen der
Kongregation und den
Äbten verliehenen Privilegien und Auszeichnungen, durch welche die letztern den
Bischöfen gleichgestellt
und dem römischen
Stuhl unmittelbar verpflichtet wurden.
Der ausschweifende Übermut der
Mönche zu Cluny, welcher namentlich unter dem
AbtPontius (1109-1125) geübt wurde, fand allerdings
noch einmal seinen Bändiger an dem ausgezeichneten
AbtPetrus Venerabilis (s. d.) 1122-56. Mit den anwachsenden Reichtümern
stellte sich die Verweltlichung immer mehr ein. Die Reformversuche der
ÄbteHugo V. und
Yvo im 13. Jahrh.
sowie des
AbtesHeinrich I. im 14. Jahrh. scheiterten an der unbezwingbaren Zuchtlosigkeit der
Cluniacenser; 1528 geriet der
Orden in vollständige Abhängigkeit von den
Guisen.
Spätere
Reformen des sehr verbreiteten
Ordens von Cluny, wie z. B. die von
Richelieu versuchte Vereinigung
mit den
Maurinern 1634, gaben
Anlaß zu endlosen Streitigkeiten, welche erst mit der Aufhebung der
Abtei und des ganzen
Ordens 1790 endeten.
Die
Tracht der
Cluniacenser war im
Gegensatz zu der weißen der
Cistercienser schwarz.
Der von den
Äbten von Cluny in
Paris
[* 13] erbaute
Palast, das
Hôtel de Cluny, ward 1833 von
Du Sommérard zur
Aufstellung seiner reichen Sammlung von mittelalterlichen Kunstgegenständen
erworben und ging 1842 mit dieser an den
Staat über.
Vgl. Champly,Histoire de l'abbaye de Cluny (2. Aufl.,
Mâcon 1879);
(franz., spr. klühs'), die tiefen Querdurchbrüche
in den
Ketten des schweizerischen und franz.
Jura, also die Felsengen, durch welche die reichlichern
Wasser
tiefer gefurchter Jurathäler ihren
Weg in die
Ebene hinaus finden.
So in Vallorbe,
Val de
Travers, St.-Imier,
ValMontier, im Dünnernthal.
Im
Val de
Travers kommt das
Wort in der Diminutivform Clusette vor. Auch im Alpengebiet, am Eingang ins
Prätigau, an der
Tamina,
an der
Kander u. a. O. ist die romanische Form Clus gebräuchlich, in
Tirol
[* 15] und anderwärts als
Klause gesprochen.
Die beiden mit schwerem
Geschütz armierten
Sperrforts beherrschen vollständig die
Straße. Am lieferten die
Franzosen hier den
Deutschen ein
Gefecht, um ihren Abmarsch nach dem Schweizergebiet zu decken.
Juniaufstandes von 1848 aus und wurde 1855 Kapitän eines Jägerregiments. Er machte den Krimkrieg mit und diente dann in Afrika,
[* 18] nahm aber seinen Abschied, begab sich mit einer Schar Freiwilliger nach Italien,
[* 19] um Garibaldi bei der EroberungNeapels beizustehen,
machte den Feldzug mit dem Rang eines Obersten mit und ging 1861 nach Amerika,
[* 20] als eben der Bürgerkrieg
dort ausbrach. Als Oberst einer Freiwilligenschar trat er in die Unionsarmee ein, ward AdjutantMac Clellans und 1862 General.
Darauf verließ er Paris, ging nach Lyon
[* 21] und organisierte dort den Aufstand vom 28. Sept., nach dessen unglücklichem Ausgang er nach
Marseille
[* 22] floh, wo er eine Liga des Südens gründete und sich zum Chef der militärischen Streitkräfte Südfrankreichs
ausrufen ließ, aber schließlich auch vertrieben wurde. Als der Aufstand der Kommune in Paris ausbrach, eilte er
dorthin, wurde 2. April zum Delegierten des Kriegswesens ernannt und leitete die Angriffe auf die Versailler Truppen 3. und 4. April, die
mit einer Niederlage der Aufständischen endigten.
Darauf suchte er das Militärwesen der Kommune besser zu organisieren und entfernte die Unfähigen aus
den höhern Kommandos. Das Zentralkomitee behandelte er sehr verächtlich. Er wurde daher der Bestechung durch die Versailler
Regierung beschuldigt, und als 30. April die Besatzung des FortsIssy dasselbe aufs schmählichste verließ, ward er seines Postens
enthoben und nach dem Gefängnis Mazas gebracht. Am 24. Mai, als die Regierungstruppen schon in den Straßen
von Paris kämpften, wurde Cluseret frei, entkam aus der Stadt, floh nach England und von da nach Amerika, endlich in die Schweiz.
[* 23] Das Kriegsgericht zu Versailles
[* 24] verurteilte ihn in contumaciam zum Tod. 1880 amnestiert, kehrte er nach Frankreich
zurück.