Es ist eine der schönsten Städte der Union, mit breiten Straßen, unter denen die Euclid Avenue der Stolz der Clevelander ist,
und so zahlreichen Ahorn- und andern Bäumen, daß man ihr den Namen Forest City (»Waldstadt«) gegeben hat. Ein großartiger
Viadukt und mehrere Brücken verbinden die auf beiden Seiten des Flusses gelegenen Stadtteile. Fast in der
Mitte der Stadt liegt der Monumental Park mit dem Denkmal des Kommodore Perry, an dem das Bundesgebäude (mit Postamt, Gerichtshöfen
etc.) und die größte der presbyterianischen Kirchen liegen.
Andre öffentliche Gebäude sind: das Rathaus, ein Zuchthaus und ein städtisches Gefängnis, und unter den ungemein
zahlreichen Kirchen ragen die protestantischen und katholischen Kathedralen hervor. Cleveland hat (1880) 160,146 Einw.,
wovon 23,170 Deutsche sind. Es ist eine der wichtigsten Fabrikstädte der Union, und seine 1055 gewerblichen Anstalten mit
21,704 Arbeitern erzeugten 1880 Waren im Wert von 48,6 Mill. Doll. Allen andern Anstalten voran stehen 10 Eisen- und
Stahlwerke mit 2999 Arbeitern, sodann 12 Schlächtereien, 53 Maschinenwerkstätten und Gießereien, 73 Kleiderfabriken, 23 Brauereien, 5 Anstalten
für Herstellung von Schmieröl, 10 Farbenfabriken und 6 Kornmühlen.
Ungemein lebhaft ist der Handel. Der Hafen von Cleveland wird durch den Cuyahoga gebildet, und die Einfahrt in denselben ist durch
zwei Dämme geschützt. Die Stadt führte 1883-84 Waren im Wert von 708,659 Doll. nach Kanada aus und für
54,341 Doll. ein. Von Wohlthätigkeitsanstalten sind ein Irrenhaus, ein städtisches Krankenhaus, ein Marienhospital zu nennen.
Das Schulwesen ist vortrefflich geordnet, und der deutschen Sprache schenkt man die ihr gebührende Aufmerksamkeit. An höhern
Schulen sind zu erwähnen: eine medizinische Schule, eine Rechtsschule und ein Damenseminar. Neben einer
städtischen Bibliothek besteht eine Library Association, die ihren Sitz in der Case Hall, einem Prachtbau mit Konzerthalle,
hat. Unter den fünf größern Theatern ist auch ein deutsches. Cleveland wurde 1796 gegründet, zählte aber 1830 erst 1000 Einw., 1860 dagegen
bereits 43,550. Unweit der Stadt, auf dem Eriesee, schlug der Kommodore Perry 1814 die Engländer.
(spr. klihwländ). Den Titel Herzog von Cleveland verlieh Karl II. 1679 seiner Mätresse Barbara Villiers, Tochter des
irischen Viscount Grandison; als sie 1709 starb, ging er auf ihren Sohn Charles Fitzroy (gest. 1730) und
dann auf dessen Sohn George Fitzroy (gest. 1774) über, die beide auch Herzöge von Southampton waren. 1827 wurde William Henry
Vane, Graf von Darlington, ein Nachkomme des aus der Zeit der englischen Revolution bekannten Sir Henry Vane (s. d.), zum Marquis
und 1833 zum Herzog von Cleveland erhoben. Sein Sohn Harry George Vane, geb. 1803, der jetzige Herzog von Cleveland, nahm 1834 den
Familiennamen Powlett an.
(spr. klihwländ), Grover, Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika, geb. 1837, studierte die Rechte
und ließ sich in New York als Advokat nieder. Nachdem er zum Bürgermeister von Buffalo erwählt und, mit ausgedehnten
Vollmachten ausgerüstet, die dortige Verwaltung reorganisiert hatte, ward er auf den Posten eines Gouverneurs des Staats New York
berufen und zeichnete sich hier auch durch Uneigennützigkeit, Energie und Verwaltungstalent aus. Namentlich schritt er energisch
gegen den Tammanyring ein. Daher ward er 1884 von der demokratischen Partei als Präsidentschaftskandidat aufgestellt und
siegte bei den Wahlen im November über seinen republikanischen Nebenbuhler
Blaine. Er trat sein Amt an.
Vgl. King,
Life and public services of Grover Cleveland (New York 1885).
(spr. kluh-), Meeresbucht an der Westküste von Irland, Grafschaft Mayo, etwa 23 km tief und 15 km breit,
mit vielen Eilanden, unter denen die Insel Clare, an ihrer Mündung, am bedeutendsten ist. In ihrem Hintergrund liegen Westport
und Newport. Am Südufer derselben erhebt sich der Croagh Patrick zu 765 m Höhe.
Soland.
(Prachtblume), Gattung aus der Familie der Papilionaceen, Kräuter oder Halbsträucher mit unpaarig gefiederten Blättern, prachtvollen
Blüten in end- oder achselständigen Trauben und langen, braunschwarzen Hülsen mit kleinen, nierenförmigen Samen.
Clianthus puniceus
Soland.
ist ein Strauch auf Neuseeland, mit aufrechtem, 1-1,5 m hohem, glattem Stengel und großen, prächtigen, karmesinroten, in kurzen,
wenigblumigen, aber zahlreichen, winkelständigen, herabhängenden, etwas filzigen Trauben stehenden Blüten, wird wie Clianthus Dampieri
Hort. Angl.,
aus den Wüsten Australiens, dem vorigen ähnlich, aber kleiner, mattgrün, ganz mit weißen Haaren bedeckt und mit größern
und noch schöner gefärbten Blüten, als Zierpflanze kultiviert. Die Varietät Deutsche Flagge hat weiße, rot gerandete, in der
Mitte schwarz gefleckte Blüten.
(spr. klischi), 1) (Clichy la Garenne) Ort im franz. Departement Seine, Arrondissement St.-Denis, an der Seine bei
Neuilly, zum Teil mit Paris vereinigt, mit (1881) 17,473 Einw., ist von vielen Wäscherinnen
bewohnt und hat zahlreiche Fabriken, namentlich für chemische Produkte und Darmsaiten. Der Ort stand schon
im 6. Jahrh. Im J. 1612 war daselbst Vinzenz de Paula Priester. - 2) (Clichy en l'Aunoy) Dorf im franz. Departement Seine-et-Oise,
Arrondissement Pontoise, 37 km von Versailles, im Wald von Bondy, mit 250 Einw., ein wichtiger Punkt bei der Zernierung von Paris
1870/71. - 3) Name des alten Pariser Schuldgefängnisses in der Rue de Clichy, ehedem offiziell »La Dette« genannt.
(spr. -ford), 1) Rosamunde, Tochter des Walter Fitz-Ponce, war die Geliebte König Heinrichs II., dem sie zwei
Söhne, Wilhelm Langschwert und Gottfried, später Bischof von Lincoln und Reichskanzler, gebar. Im Nonnenkloster
Godstow bei Oxford ist sie begraben. Einer geschichtlich nicht beglaubigten Sage zufolge hatte sie von Eleonore, Heinrichs eifersüchtiger
Gemahlin, schwere Verfolgungen zu erdulden und wurde in dem Labyrinth zu Woodstock verborgen gehalten, bis Eleonore 1171 in
Abwesenheit des Königs in das Schloß eindrang und sie durch Gift töten ließ. Ihr Schicksal war ein Lieblingsthema
der altenglischen Volksballade und wurde auch von mehreren neuern Dichtern, wie Addison und Th. Körner, behandelt.
2) George de Clifford, Graf von Cumberland, Günstling der Königin Elisabeth, geb. 1558 auf dem Schloß Brougham in Westmoreland, bereitete
sich zum Seedienst vor, studierte zu Cambridge und zeichnete sich am Hof durch Glanz und Gewandtheit, besonders
bei den Ritterspielen, so aus, daß ihn die Königin zu ihrem Ritter erhob. 1586 gehörte er zu den Richtern im Prozeß der Königin
Marie Stuart. Während der Kämpfe Elisabeths gegen Spanien rüstete er zu wiederholten Malen Kaperflotten gegen
mehr
die afrikanischen und westindischen Besitzungen Spaniens und Portugals aus, hatte aber keine besondern Erfolge. Gegen die spanische
Armada verstärkte er 1588 die königliche Flotte durch mehrere auf seine Kosten gebaute Schiffe. An dem Sturz des Grafen von Essex
soll er 1601 durch seine Intrigen wesentlichen Anteil gehabt haben. Er starb in zerrütteten
Vermögensverhältnissen.
3) Thomas, geb. ward 1660 Mitglied des Unterhauses, wirkte bei Karls II. Zurückberufung mit, zeichnete sich in dem
Seekrieg gegen die Holländer aus und ward dafür zum Mitglied des Geheimen Rats und 1668 zum Schatzmeister des Königs ernannt.
Er war Mitglied des berüchtigten Cabalministeriums und wurde 1672 mit dem Titel Baron Clifford of Chudleigh zum
Peer erhoben, mußte aber, da er nach der Hinrichtung Karls I. zum Katholizismus übergetreten war, nach Annahme der Testakte sein
Amt niederlegen und starb bald darauf 1673.