Seine zuerst als »Unterlassene Werke über
Krieg und Kriegführung« (Berl. 1832-37, 10 Bde.)
erschienenen
Schriften nehmen in der
Theorie der
Kriegskunst eine bedeutende
Stellung ein, namentlich: »Vom
Krieg« (4. Aufl. 1880,
gleichzeitig Bearbeitung des Werks von v.
Scherff, Berl. 1880);
Clausius' weitereArbeiten beteiligten sich nicht nur in hervorragender
Weise an dem
Ausbau der eigentlichen mechanischen
Wärmetheorie, sondern schlossen mit der Abhandlung »Über die Art der
Bewegung, welche wir
Wärme nennen« ein neues Gebiet
auf, das der dynamischen Gastheorie, dessen weitere Bearbeitung durch Clausius,
Maxwell, Boltzmann u. a. zu den interessantesten
Resultaten geführt hat.
Höchst bedeutsam sind auch Clausius'Arbeiten auf dem Gebiet der
Elektrizität,
[* 19] in denen
er teils die Prinzipien der mechanischen
Wärmetheorie für die elektrischen
Erscheinungen verwertete, teils ein neues elektrodynamisches
Grundgesetz entwickelte, welches die vonWeber seinem
Grundgesetz als Voraussetzung dienende
Annahme, daß im elektrischen
Strom
gleiche
Mengen entgegengesetzter
Elektrizitäten sich mit gleicher
Geschwindigkeit gegeneinander bewegen,
nicht mehr notwendig macht. Seine »Abhandlungen über die mechanische
Wärmetheorie« (Braunschw. 1864 u. 1867) erschienen
in 2.
Auflage in Form einer systematischen Behandlung (Bd. 1: »Die
mechanische
Wärmetheorie«, Bd. 2: »Die
mechanische Behandlung der
Elektrizität«, das. 1876 und 1879). Außerdem schrieb Clausius:. »Über dasWesen
der
Wärme« (Zürich
1857);
»Die Potentialfunktion und das Potential« (3. Aufl.,
Leipz. 1877).
Seine Bemühungen haben in seinem Heimatsland anregend gewirkt, namentlich aber im
Ausland, besonders in
Deutschland,
[* 22] beachtenswerten
Erfolg gehabt, zumal seit der am erfolgten
Gründung einer eignen dänischen »Hausfleißgesellschaft«.
Auf mehreren größern
Reisen, bei denen er in den Hauptstädten
Vorträge hielt, und auf den
Weltausstellungen in
Wien
[* 23] und
Paris
[* 24] hat Clauson-Kaas seine
Sache mit
Glück vertreten. Er schrieb: »Über die
Arbeitsschulen und
Förderung des
Hausfleißes«
(Bremen
[* 25] 1881). Auch erscheinen unter seiner Leitung in
Kopenhagen die
Zeitschriften: »Nordisk Husflidstidende« und »Husflidsmeddelelser«.
Wilhelmine, Klaviervirtuosin, geb. zu
Prag,
[* 26] erhielt ihre
Ausbildung in dem Musikinstitut von Proksch
daselbst, trat 1849 zum erstenmal öffentlich auf und unternahm darauf größere Kunstreisen, die mit
dem glänzendsten Erfolg gekrönt waren.
Ihre Kunstrichtung ist eine durchaus gediegene und ihr Bestreben stets auf die
Darstellung
wirklich klassischer Werke gerichtet, die ihr denn auch in einer bewundernswürdigen
Weise gelingt. Seit Mitte der 50er Jahre
lebt sie in
Paris, wo sie sich 1855 mit dem Schriftsteller
Fr. Szárvady, ehemals
Sekretär
[* 27] der ungarischen
Gesandtschaft in
Paris (gest. verheiratete. Hier ist sie für
Pflege und Verbreitung klassischer
Kammermusik auch
gegenwärtig noch mit Erfolg thätig.