Handelsstand über und entschloß sich endlich nach langen
Kämpfen,
Schauspieler zu werden. Er debütierte im
Wiener Burgtheater
(unter dem
Namen E. Ralk) unter
Laube. Nachdem er später mit Erfolg in
Graz,
[* 2]
Linz
[* 3] und am Hoftheater in
Berlin
[* 4] gespielt, folgte
er einem
Ruf an das
Leipziger Stadttheater, wo er fünf Jahre wirkte, zuletzt als dramaturgischer Mitarbeiter
Laubes, des damaligen Theaterdirektors, und ging dann als
Regisseur an das Hoftheater in
Weimar,
[* 5] wo er zwei Jahre (bis 1872)
blieb.
Hierauf war er Oberregisseur des Landestheaters zu
Prag,
[* 6] übernahm vier Jahre später (1876) selbständig die
Direktion des
Berliner
[* 7] Residenztheaters und ist seit Intendant der vereinigten Stadttheater in
Frankfurt
[* 8] a. M.
Er veröffentlichte: »Gedichte« (Leipz. 1868);
und einen neuen
Band
[* 9] »Gedichte« (Berl. 1885).
2) (Claar-Delia) Hermine, eigentlich Deligah, Schauspielerin,
Gattin des vorigen, geb. zu
Wien,
[* 10] betrat 1864 in
Pest zum erstenmal die
Bühne, kam von hier an das Thaliatheater in
Hamburg
[* 11] und nach kurzer Zeit als jugendliche
Liebhaberin an das Hoftheater in
Berlin, das sie 1866 mit der
Schweriner Hofbühne vertauschte. Nach anderthalbjähriger
Thätigkeit an dieser nahm sie 1869
Engagement am Stadttheater in
Leipzig
[* 12] und folgte 1872 einem
Ruf nach
Prag. Seit 1871 mit
Emil Claar verheiratet, war sie seit 1876, als derselbe die Leitung des
Berliner Residenztheaters übernahm, Mitglied dieser
Bühne
und leistete hier namentlich im sensationellen
Genre, unter anderm als
FrauBernard
(»Fourchambault«),
Pieter, niederländ.
Maler, geboren um 1590 zu
Haarlem,
[* 13] bildete sich unter dem Einfluß von
FransHals und malte
ausschließlich
Stillleben mit Frühstücken, welche durch eine getreue
Nachbildung der
Viktualien und Geräte
ausgezeichnet sind. Er starb 1660 in
Haarlem.
(spr. kläckmännen),Hauptort der nach ihm benannten schott.
Grafschaft, am
Devon
[* 19] und in der
Nähe des
Forth, mit nur (1881) 1503 Einw. Das alte
Schloß bewohnte 1329
RobertBruce.
(spr. kladell),Léon, franz. Romanschriftsteler ^[richtig:
Romanschriftsteller], geb. zu
Montauban
(Tarn-et-Garonne), Sohn eines Handwerkers, studierte in
Toulouse
[* 27] die
Rechte, wandte sich dann nach
Paris,
[* 28] wo er sich
ganz litterarischen Beschäftigungen hingab, und erregte als Schriftsteller, von kleinern
Arbeiten abgesehen, zuerst mit dem
Sittenroman »Les martyrs ridicules« (1862), einer satirischen Schilderung
des niedern Litteratentreibens in
Paris, die durch eine meisterhafte Vorrede
CharlesBaudelaires eingeführt
wurde, in Schriftstellerkreisen Aussehen.
Während eines mehrjährigen Aufenthalts in seiner
Heimat, wo er
Volk und Land gründlich studierte, verfaßte er eine
Reihe
trefflicher
Novellen, wie: »Eral le dompteur« (1865),
»Achille
et Patrocle« (1869) u. a., und befestigte nach der Rückkehr in
die Hauptstadt seinen
Ruf als Schriftsteller mit den die
Serie
»Mes paysans« bildenden
Romanen: »Le Bouscassier« (1869) und »La
fête votive de St-Bartholomée Porte-Glaive« (1872),
worin er eine ausgezeichnete
Darstellung und
Beleuchtung
[* 30] des französischen
Bauernstandes gab. Von seinen übrigen, durchweg dem Volksleben entnommenen Werken nennen wir: die
Skizzen-
und Novellensammlung »Les va-nu-pieds« (1874);
Cladium MariscusR. Br., mit rundlichem, beblättertem
Halm, am
Rand und am
Rücken stachlig-zahnigen,
breit linealischen Blättern und in gipfel- oder blattwinkelständige Scheindolden gestellten, braunen Blütenköpfchen,
findet sich in
Sümpfen, auf nassen
Wiesen in Nordeuropa,
Nordamerika
[* 31] und
Neuholland und bildet vorzüglich
in
Gotland schwimmende
Inseln. Es dient zum
Decken der
Dächer und jung als
Futter für das Vieh.
Hoffm.
(Säulchenflechte,
Korallenmoos,
Knopfflechte,
Becherflechte,
Becher-,
Geweihstuppe),
Gattung der Strauchflechten,
mit schuppig-blattartigem, bisweilen auch nur krustig-körnigem
Thallus, aus welchem die sogen.
Träger
[* 32] (Podetien) entspringen. Dies sind hohle, spitz endende Stiele, die sich zuweilen wiederholt zerteilen und zierliche, strauchartige
Formen bilden; bisweilen verbreitert sich der Stiel nach
oben in einen weiten, regelmäßigen
Becher,
[* 33] von dessen
Rand nicht selten
neue Stiele sich erheben, welche ebenfalls nachoben hin becherartig werden. Auf den
Enden der Podetien
sitzen die knopfförmigen, braunen oder roten Apothecien. Die zahlreichen
Arten wachsen meist gesellig, rasenartig auf der
Erde und zwischen
Moos in trocknen Wäldern, auf
Heiden und
Hügeln und sind fast alle, je nach dem Standort, äußerst veränderlich.
unregelmäßig becherförmigen, sich aus dem sehr abändernden, kleinblätterigen, rundlappigen Laub über 2,6 cm hoch erhebenden,
graugrünlichen Trägern, die am Rand oft wiederum mit Bechern und mit großen, scharlachroten, kopfförmigen Apothecien versehen
sind, auf Hügeln und in Wäldern durch ganz Deutschland
[* 36] gemein.
CladoniarangiferinaHoffm. (Renntiermoos, Renntierflechte, Astflechte,
s. Abbildung), mit unbedeutendem, krustenförmigem Thallus und zahlreichen blaßgrünen, 2,6-16 cm hohen,
strauchförmigen Podetien, welche wiederholt dreigabeligästig sind, und deren unfruchtbare Endäste übergebogen, deren
fruchttragende aufrecht sind und braune Apothecien tragen, sehr gemein in trocknen Nadelwäldern und auf der Erde große Rasen
bildend, ist in Lappland Hauptnahrung der Renntiere während des Winters und wird auch bei uns in strengen
Wintern von den Hirschen aufgesucht. In Skandinavien verarbeitet man sie auf Spiritus.
[* 37]