kehrten wieder zum
Gehorsam zurück, und so wurde Civilis nach tapferster Gegenwehr genötigt, sich auf die Bataverinsel zurückzuziehen
und endlich, da sich auch unter den
Batavern Mißgunst gegen ihn regte, aus einen ihm von
Cerialis entgegengebrachten
Vergleich
einzugehen, durch welchen den
Batavern die Rückkehr in den alten
Stand gewährt wurde.
Vgl. E.
Meyer, Der
Freiheitskampf der
Bataver unter Civilis (Hamb. 1856).
(spr. tschiw-),Matteo, ital. Bildhauer, geb. 1435 zu
Lucca,
[* 7] scheint sich nach den frühzeitigen florentinischen
Meistern gebildet zu haben; wenigstens geht
seine
Kunst parallel mit der von
Mino da Fiesole. Im
Dom zu
Lucca findet man seine Hauptwerke. Das
Grabmal des Pietro da Noceto
(1472) zeigt den Mitstrebenden
Minos, aber schon auf einer ungleich höhern
Stufe der
Ausbildung.
In den anbetendenEngeln
auf dem
Altar
[* 8] der Sakramentskapelle verbindet sich der edle
Stil des 15. Jahrh. mit dem
Ausdruck einer inbrünstigen
Andacht
und hoher jugendlicher
Schönheit.
(spr. tschiwitawéckja),Kreishauptstadt in der ital.
ProvinzRom, Hafenplatz der Hauptstadt, liegt 71 km nordwestlich von derselben am
Mittelmeer, an der
EisenbahnRom-Pisa und an der
alten
Via Aurelia in öder und ungesunder Gegend. Der
Hafen von Civitavecchia, zugleich
Kriegs- und Handelshafen, ist dazu bestimmt, abseits
der Mündung des
Tiber, durch dessen Sinkstoffe alle Hafenanlagen des alten
Rom verlandet wurden,
Rom den
Verkehr mit dem
Meer zu sichern. Er ist im wesentlichen schon unter Trajan angelegt worden und besteht aus einem von zwei
Molen
bogenförmig umspannten
Bassin, welches außerdem im
Mittelalter durch einen
Wellenbrecher gegen das
Meer zu gesperrt wurde.
Den
Namen Civitavecchia erhielt es im 9. Jahrh., als die Bewohner, 828 von den
Sarazenen vertrieben, nach 40jährigem
Exil wieder
in ihre »alte Stadt« zurückkehrten. Unter Justinian war Civitavecchia Zankapfel
zwischen Griechen und
Goten, ward von
Totilas erobert, von
Narses 553 aber wieder genommen.
Noch öfters zerstört, erhob es
sich stets wieder aus seinen Trümmern.
PapstUrban VIII. erbaute die Festungswerke,
Innocenz XII. erklärte Civitavecchia für einen
Freihafen
(1696). 1849-70 war es von den
Franzosen besetzt.
delTronto (spr. tschiw-),Stadt in der ital.
ProvinzTeramo, auf steilem
Felsen am Salinello, hat
Mauern und
Türme, eine durch natürliche
Lage sehr feste
Citadelle und (1881) 826 Einw. Civitella widerstand 1557 den
Franzosen unter dem
Herzog von
Guise, ward dagegen 1798 und 1805 von den
Franzosen und 1861 von den Italienern
unter Mezzacapo genommen.
(spr. ssiwrä),Arrondissementshauptstadt im franz.
DepartementVienne, an der
Charente und der Orléansbahn, hat eine sehr alte
Kirche (St.-Nicolas), ein
Collège und (1881) 2473 Einw.,
die wollene
Zeuge fabrizieren und
Handel mit
Maronen und Sämereien treiben.
Handelsstand über und entschloß sich endlich nach langen Kämpfen, Schauspieler zu werden. Er debütierte im Wiener Burgtheater
(unter dem Namen E. Ralk) unter Laube. Nachdem er später mit Erfolg in Graz,
[* 23] Linz
[* 24] und am Hoftheater in Berlin
[* 25] gespielt, folgte
er einem Ruf an das Leipziger Stadttheater, wo er fünf Jahre wirkte, zuletzt als dramaturgischer Mitarbeiter
Laubes, des damaligen Theaterdirektors, und ging dann als Regisseur an das Hoftheater in Weimar,
[* 26] wo er zwei Jahre (bis 1872)
blieb.
Hierauf war er Oberregisseur des Landestheaters zu Prag,
[* 27] übernahm vier Jahre später (1876) selbständig die Direktion des
Berliner
[* 28] Residenztheaters und ist seit Intendant der vereinigten Stadttheater in Frankfurt
[* 29] a. M.
Er veröffentlichte: »Gedichte« (Leipz. 1868);
und einen neuen Band
[* 30] »Gedichte« (Berl. 1885).
2) (Claar-Delia) Hermine, eigentlich Deligah, Schauspielerin, Gattin des vorigen, geb. zu Wien,
betrat 1864 in Pest zum erstenmal die Bühne, kam von hier an das Thaliatheater in Hamburg
[* 31] und nach kurzer Zeit als jugendliche
Liebhaberin an das Hoftheater in Berlin, das sie 1866 mit der Schweriner Hofbühne vertauschte. Nach anderthalbjähriger
Thätigkeit an dieser nahm sie 1869 Engagement am Stadttheater in Leipzig
[* 32] und folgte 1872 einem Ruf nach Prag. Seit 1871 mit
Emil Claar verheiratet, war sie seit 1876, als derselbe die Leitung des Berliner Residenztheaters übernahm, Mitglied dieser Bühne
und leistete hier namentlich im sensationellen Genre, unter anderm als FrauBernard (»Fourchambault«),