(franz., spr. ssitŏajäng),Bürger, citoyenne, Bürgerin; in
Frankreich ursprünglich der stimm- und wahlfähige
Bürger der
Cité, der Stadtbürger, dann jeder
Staatsbürger; in der
Revolution 1792 durch besondere
Dekrete für die Umgangssprache
eingeführte Anrede, welche das aristokratische
Monsieur
[* 2] und
Madame verdrängen sollte, eine Zeitlang allgemein und noch unter
demDirektorium und
Konsulat bei öffentlichen
Verhandlungen und im offiziellen Titelwesen ausschließlich
im
Gebrauch war und erst nach
Gründung des Kaiserreichs völlig abkam. Nach der
Februarrevolution von 1848 kam die Anrede Citoyen in
amtlichen Aktenstücken sowie in den
Debatten der
Klubs, hier und da auch im geselligen
Leben auf kurze Zeit wieder
in
Aufnahme. Nach der gegenwärtigen französischen
Verfassung wird jeder im
Reiche geborne Mann mit dem 21. Jahr Citoyen, d. h.
Staatsbürger, ein
Ehrenrecht, zu welchem der
Fremde erst nach zehnjährigem Aufenthalt in
Frankreich gelangen kann.
ein hieroglyphisches Zeichen, das die
Inder mit rotem
Sandelholz oder
Asche von Kuhmist oder heiliger
Erde auf
Brust und
Stirn malen, um die religiöse oder philosophische
Sekte anzudeuten, zu der sie sich bekennen. Am
Stoff der
Farbe erkennt man den Gott, den man verehrt.
Das
Malen selbst wird jeden
Tag nach den gewöhnlichen
Abwaschungen unter Hersagung
eigner Gebetsformeln vorgenommen.
weingelbe bis gelblichweiße
Varietät des
Quarzes (s. d.). ^[= Mineral aus der Ordnung der Anhydride, kristallisiert hexagonal tetartoedrisch und tritt in ...]
Necker,
Gattung aus der
Familie der
Kukurbitaceen, ein- oder mehrjährige, liegende oder kletternde, unangenehm
oder nach
Moschus riechende
Kräuter mit einfachen oder ästigen
Ranken, dreieckig eiförmigen oder rundlichen, tief drei- bis
fünflappigen Blättern mit gelappten oder eingeschnittenen
Segmenten, monözischen, einzeln achselständigen,
ziemlich großen, gelben
Blüten und kugeliger oder länglicher, nicht aufspringender, vielsamiger
Beere.
DreiArten im tropischen
Afrika
[* 3] und
Asien.
[* 4]
mit dünnem, krautartigem,
bodengestrecktem, kletterndem, scharf behaartem
Stengel,
[* 7] zerstreuten, gestielten, bandförmig fünfteiligen, steif behaarten
Blättern, deren Zipfel buchtig fiederspaltig sind, gelben, grün geäderten
Blüten und kahler, außen
gelber
Frucht, deren dünne, zerbrechliche
Rinde ein weißes, schwammiges, sehr bitteres, leichtes
Fleisch einschließt, in
welchem sechs
Gruppen eilänglicher
Samen
[* 8] eingebettet liegen. Die
Koloquinte wächst von der Südküste des
KaspischenMeers durch
ganz
Persien
[* 9] bis zum
PersischenGolf, inMesopotamien, auf
Melos, im Gebiet des
RotenMeers und des
Nils, durch
die
Sahara bis
Marokko
[* 10] und tief nach dem
Sudân, in
Ostindien,
[* 11]
Japan
[* 12] und am
Kap, wird auch hier und da auf
Cypern
[* 13] und in
Spanien
[* 14] angebaut.
Die getrockneten, geschälten
Früchte von 6-8 und 10
cmDurchmesser sind offizinell als Colocynthides;
die ägyptischen samenarmen sind den samenreichen cyprischen und syrischen vorzuziehen, sie enthalten einen gefährlich drastisch
wirkenden, schwer kristallisierbaren
Bitterstoff,
Kolocynthin, welcher durch
Säuren in
Zucker
[* 15] und harzartiges Kolocynthein gespalten
wird. Die
Früchte teilen ihre ungemein starke
Bitterkeit schon durch Anfassen den
Fingern mit; das
Pulver, mit einem Fünftel
Gummi arabikum
zu einer
Paste angestoßen, liefert die
Masse zu den
TrochisciAlhandal (präparierten
Koloquinten).
Die
Wirkung der
Koloquinte gleicht derjenigen der
Aloe, ist aber ungleich stärker. Man benutzt sie auch zur Vertreibung des
Ungeziefers, indem man mit der Abkochung Bettstellen wäscht und Tünche und Tapetenkleister damit vermischt. Die
Berber beschmieren
mit der Abkochung die Wasserschläuche, um den
Dromedaren das Durchbeißen derselben zu verleiden. Die gerösteten
Samen werden
von der ärmern
Bevölkerung
[* 16] der
Sahara gegessen. Die
Koloquinte war schon den Alten bekannt, bei den Arabern unter dem
Namen
Handal. Was
Karl d. Gr. anzubauen gebot, war wohl
MomordicaElateriumRich.; auch andre
Kukurbitaceen sind
als
Surrogat der
Koloquinte in Anwendung gekommen, so die brasilische
LuffapurgansMart. undL.drasticaMart.; in Südeuropa
wird bisweilen
CucurbitaaurantiacaWilld. (Citrullus Colocyntha Risso) gebaut.
(lat.), duftendes, unzerstörbares
Holz
[* 17] von
Koniferen,
[* 18] Wacholderarten,
Zedern, besonders von
Callitris quadrivalvis
(Thuja articulata), welches seit alter Zeit aus
Afrika eingeführt wurde und zu Tempelthüren, Tafeln,
Tischen etc. verarbeitet sowie zum
Belegen von Geräten aller Art gebraucht ward. Besonders waren die
Masern und die vom
Stamm
seinem
Durchmesser nach geschnittenen
Scheiben (orbes) Gegenstand der Prachtliebe der römischen
Großen und standen in ungeheuern
Preisen. Solche
Scheiben (oft 1,25 m im
Durchmesser) wurden von einer elfenbeinernen
Säule getragen und
daher auch Monopodia genannt.
L.
(Orangenbaum), Pflanzengattung aus der
Familie der
Aurantiaceen, oft dornige
Bäume oder
Sträucher mit immergrünen,
abwechselnden, lederartigen, einfachen, durchscheinend punktierten Blättern, gegen die Blattspreite abgegliedertem, häufig
geflügeltem Blattstiel, weißen, sehr wohlriechenden, einzeln oder in achselständigen
Doldentrauben stehenden
Blüten, fleischigen, drüsigen
Blumenblättern und fleischiger, vielfächeriger
Beere, die mit einem von Saft strotzenden,
zelligen
Mus erfüllt und mit einer meist gelben, fleischigen, ölreichen, nach innen lederartigen oder pelzigen
Schale bedeckt
ist. Die wenigen
Arten sind im nördlichen
Ostindien
(Garwhal,
Khassia,
Sikkim), Kochinchina und zum Teil im südlichen
China heimisch
und werden in zahlreichen
Varietäten in allen wärmern Klimaten gebaut.
Citrus vulgaris Risso (Citrus BigaradiaDuh., Citrus AurantiumαL., gemeiner oder bitterer Pomeranzenbaum), ein 6-12 m hoher
Baum mit vielästiger
Krone, weichem, feinem, porösem
Holz,
über 10
cm langen, elliptischen, zugespitzten, kerbig gesägten Blättern, verkehrt eirundem bis kurz herzförmigem,
geflügeltem Blattstiel, kugelrunder, orangegelber, meist achtfächeriger
Frucht ohne Zitzenwarze mit bitterm
Fleisch, stammt
aus dem südlichen
Asien und findet sich in den Mittelmeerländern in sehr zahlreichen
Varietäten kultiviert und verwildert.
Man benutzt von ihm die
Blätter
(Folia Aurantii), welche etwas bitter schmecken, zerrieben stark riechen, wenig
Bitterstoff
und 0,3 Proz. ätherisches
Öl enthalten, bei allerlei nervösen und hysterischen
Beschwerden. Die
Blüten
von ungemein lieblichem, starkem
Geruch kommen getrocknet (dann fast geruchlos) und eingesalzen in den
Handel; sie dienen zur
Darstellung des
Neroliöls
(Oleum florum Aurantii,
Oleum florum Naphae) und des Orangenblütenwassers, welches ein andres ätherisches
Öl gelöst enthält und noch
¶
mehr
lieblicher duftet als das Neroliöl. Die offiziellen unreifen Früchte, Pomeranzenäpfelchen (Orangettes, Aranzinetti, Fructus
Aurantii immaturi), sind erbsen- bis kirschgroß, kugelrund, hart, grünlichschwarz oder graugrün, auf der Oberfläche grubig;
sie enthalten ätherisches Öl und Hesperidin, riechen angenehm gewürzhaft, schmecken bitter und dienen zu Tinkturen, Elixiren,
Likören, zur Darstellung des ätherischen Petitgrain und, gedrechselt, zu Rosenkränzen.
Mit der Schale der frischen, unreifen Früchte bereitet man Bischof. Die reifen Früchte kommen wie Apfelsinen und Zitronen, aber
viel seltener auf den Markt, da nur ihre Schale zum Würzen von Punsch, Likören etc. benutzt wird. Die getrockneten Schalen (Cortex
fructus Aurantii) kommen als spitz-eirunde, flache oder nach außen etwas gewölbte, außen grünlich-
oder braungelbe, runzelige, von ausgetrockneten Ölgruben grubige, innen weiße, schwammige, bitter schmeckende, angenehm
riechende Stücke vor.
Zum Gebrauch weicht man sie in Wasser ein und entfernt mit einem Messer
[* 20] die innere weiße Schicht. Die übrigbleibende äußere
Schicht bildet die Flavedo (50 Proz.). Die besten Schalen sind die spanischen (Malaga).
[* 21] Die vorzügliche
Curassaoschale, von einer auf Curassao und Barbados vorkommenden grünfruchtigen Varietät, in dünnen, außen braun- oder dunkel
schmutziggrünen Stücken, findet sich selten im Handel und wird meist durch die Schalen unreifer Pomeranzen oder einer grünfruchtigen
französischen Varietät ersetzt.
Citrus sinensis Risso (Citrus japonicaThunb., Zwergpomeranze), mit
kleinem Stamm, kugeligen, kleinen, rötlichgelben, sauren und bittern Früchten, und die ähnliche Citrus sinensis myrtifolia Risso
(Myrtenorange) werden als Zierpflanzen kultiviert und halten auch im Zimmer aus.
Citrus Bergamia Risso (Bergamottenorange),
mit dornigen oder unbewehrten Zweigen, nicht oder schmal geflügelten Blattstielen, oblongen bis verkehrt-eiförmigen Blättern,
kleinen, sehr wohlriechenden Blüten und mittelgroßen, birnförmigen oder flachkugeligen, oben eingedrückten, wulstigen Früchten
mit glatter, dünner, blaß goldgelber Schale und bitterlich-säuerlichem Fleisch, wird in Italien, Sizilien,
Griechenland,
[* 24] Spanien und Südfrankreich kultiviert; aus der Fruchtschale gewinnt man das Bergamottöl. Eine Varietät, Mellarosa
(Rosenapfelbergamotte), mit ganz kleinen, runden, sehr bittern und herben Früchten, liefert ein sehr wohlriechendes Öl und
besonders wohlschmeckende Konfitüren.
Citrus Aurantium Risso (Citrus Aurantium βL.,Apfelsine, Sinaapfel, Chinaapfel), ein 6-12
m hoher
Baum mit schwärzlicher Rinde, eiförmig-länglichen, gekerbten Blättern, schmal oder kaum geflügelten Blattstielen,
weißen, wohlriechenden, in kleinen Doldentrauben stehenden Blüten und kugelrunder, heller oder dunkler orangegelber Frucht
ohne Zitzenwarze, stammt aus dem östlichen Asien, wird in ganz Südeuropa und auf den Mittelmeerinseln, in Nordafrika, auf
den Azoren, im Orient, am Kap (wo der Baum die Größe unsrer Eichbäume erreicht) und in Südamerika
[* 25] kultiviert.
Citrus Limonum Risso (Citrus medica βL., Limonenbaum, Zitronenbaum), ein 3-5 m hoher Baum mit bewehrten
oder unbewehrten, violetten jüngern Zweigen, oblongen, zugespitzten, kerbig gesägten Blättern, ungeflügelten
Blattstielen, wenig wohlriechenden, außen roten Blüten und oblonger oder ovaler, obenoder an beiden Enden zitzenwarziger,
gelber, drüsiger, 5-7 cm langer, zehn- bis zwölffächeriger Frucht mit sehr saurem Fleisch und dünner, unebener Schale, stammt
aus dem nördlichen Ostindien und findet sich in den Mittelmeerländern, besonders in Spanien, Portugal, Italien, auf
den GriechischenInseln, in Nordafrika, Westindien
[* 30] und Südasien in mehreren Varietäten kultiviert und verwildert.
Die vor ihrer völligen Reife abgenommene Frucht ist die Zitrone unsers Handels, welche im SüdenLimone genannt wird. Der Baum
blüht das ganze Jahr hindurch und trägt daher oft gleichzeitig Blüten, grüne und gelbe Früchte. Die
erste Ernte
[* 31] fällt von Ende Juli bis Mitte September, die zweite in den November, die dritte in den Januar. Die Zitronengärten
in Oberitalien
[* 32] sind eine Art Kalthäuser; die Bäume stehen an hohen Mauern, und zwischen ihnen sind Pfeiler errichtet, so daß
die ganze Pflanzung im Winter mit Brettern eingedacht werden kann. An kalten Tagen wird sogar geheizt.