durch meist fünfzählige, mit Kelch und Krone versehene Blüten, fünf bis viele öfters durch Spaltung aus wenigen Grundanlagen
hervorgehende Staubblätter und drei oder mehr zu einem oberständigen, gefächerten oder ungefächerten Fruchtknoten verwachsene
Fruchtblätter.
Oft kommen bei ihnen mit Klappen aufspringende Früchte vor.
Die Ordnung umfaßt nach Eichler die Familien der
Resedaceen, Violaceen, Droseraceen, Sarraceniaceen, Nepenthaceen, Cistaceen, Hyperikaceen, Frankoniaceen, Elatinaceen, Tamarikaceen,
Ternströmiaceen, Dilleniaceen, Klusiaceen, Ochnaceen, Chlänaceen u. Dipterokarpaceen.
(Cistusgewächse), dikotyle Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Parietalen, Kräuter, Halbsträucher und Sträucher
mit ganzen Blättern und meist ansehnlichen, bunten Blüten, die aus fünf Kelchblättern, fünf in der Knospenlage gedrehten
Blumenblättern, zahlreichen Staubblättern und einem drei- bis fünfzähligen, in der Regel einfächerigen
Ovar mit randständigen Placenten bestehen.
Vgl. Dunal, Cistaceae, in De Candolles »Prodromus«.
Von den ca. 60 Arten dieser Familie
gehören die meisten den Ländern um das Mittelländische Meer, wenige Nordamerika, noch weniger dem mittlern Europa an. Verschiedene
Cistus-Arten liefern das Ladanumharz.
(griech.), die gangbarste kleinasiat.
Silbermünze aus spätgriechischer Zeit, namentlich häufig in Ephesus, Pergamon (jedoch niemals unter den pergamenischen
Königen), Laodikeia, Tralles etc. ausgeprägt. Es ist ein Tetradrachmon, welches drei Viertel des athenischen Vierdrachmenstückes
wiegt; auch die Teilstücke wurden ausgeprägt. Das Gepräge war die auf den Dionysosdienst bezügliche
Ciste (s. d.), aus welcher sich eine Schlange erhebt, auf der Rückseite zwei sich um das Futteral eines Bogens oder um einen
Dreifuß oder Tempel windende Schlangen. Merkwürdig sind die Cistophoren durch ihre Jahreszahlen und die auf ihnen genannten römischen
Beamten, darunter auch (z. B. in Apameia) der Redner Cicero als Prokonsul. Die letzten wirklichen Cistophoren schlug
M. Antonius; doch wurden Silberstücke desselben Gewichts noch vielfach unter den Kaisern in Kleinasien geprägt.
Vgl. Pinder,
Über die Cistophoren (Berl. 1856).
L. (Zistrose, Zistenröschen), Gattung aus der Familie der Cistaceen, immergrüne, schön blühende, ästige Sträucher
oder Halbsträucher mit ganzen, gegenständigen Blättern, schönen, hinfälligen Blüten und vielsamigen Kapseln. Mehrere Arten
liefern ein zähes, wohlriechendes Harz, welches als Ladanum (s. d.) in den Handel kommt, namentlich Cistus creticus L. (Cistus vulgaris
Spach), ein 0,5-1,5 m hoher, sehr ästiger Strauch mit großen, purpurroten Blüten, auf Kreta, Sizilien, in Griechenland,
Kalabrien, Syrien, dessen Blätter, wie die von Cistus salvifolius, in Griechenland als Theesurrogat dienen.
Auch Cistus cyprius Lam., ein auf Cypern und anderwärts im Orient einheimischer, bis 2 m hoher Strauch mit großen, weißen Blüten
und aufrecht stehenden, stark klebrigen Ästen, und Cistus ladaniferus L., ein ziemlich hoher, auf Hügeln in
Spanien, Portugal und Südfrankreich wachsender Strauch, welcher z. B. in der Sierra Morena große Strecken bedeckt, mit großen,
ganz weißen oder am Grunde der Kronblätter mit schwarzroten Flecken gezierten Blüten, liefern Ladanum. Die letztere Art ist
die Wappenblume Spaniens. Manche Arten werden bei uns als Ziersträucher in Kalthäusern kultiviert.
eine kleine Festung neben oder innerhalb einer größern. Die Citadelle soll der Besatzung als Zufluchtsort dienen,
von wo aus sie nach Eroberung der Festung die Verteidigung noch fortsetzen, zugleich aber in volkreichen Städten die Bürgerschaft
bei vorkommenden Unruhen im Zaum halten kann. Damit sie die Stadt gehörig zu beherrschen vermag, legt
man sie auf die dominierendste Stelle des Festungsterrains und trennt sie durch eine Esplanade von den Häusern der Stadt. In der
neuern Befestigungsweise, große Plätze mit einem Gürtel detachierter Forts zu umgeben, hat die Citadelle ihre Bedeutung verloren.
(lat.), eine wörtlich angeführte Stelle aus einem Schriftsteller, welche irgend einen Ausspruch bestätigen,
erläutern oder weiter ausführen soll.
Die betreffenden Worte werden im Druck in der Regel durch Anführungszeichen (s. d.)
hervorgehoben.
Gewisse (meist kurze) Citate, welche in die allgemeine Verkehrssprache übergegangen sind
und hier (oft merkwürdig verändert) wie Sprichwörter angewendet werden, heißen »Geflügelte Worte« (s. d.).
Vgl. Zeuschner,
Citatenschatz (3. Aufl., Leipz. 1885).
Citatenjäger, einer, der mit Citaten prunkt, um seine Belesenheit zu zeigen.
(lat.), Ladung, namentlich gerichtliche (s. Ladung);
daher Ediktalcitation, öffentliche Ladung oder Aufgebot
(s. d.);
Realcitation, Vorführung des auf schriftliche oder mündliche Ladung nicht Erschienenen vor die
zuständige Behörde.
(franz., spr. ssite), Stadt, besonders Altstadt im Gegensatz zu den neuen Anbauten und Vorstädten;
bisweilen
auch s. v. w. Bürgerschaft.
La C., die Seineinsel in Paris. Cité ouvrière, Arbeiterstadt, z. B. ein Teil
von Mülhausen, in welchem sich die für die Arbeiter erbauten Wohnhäuser befinden.
(spr. ssitoh), Ort im franz. Departement Côte d'Or, Arrondissement Beaune, mit einer Ackerbaukolonie von jungen
Sträflingen mit durchschnittlicher Bevölkerung von 500 Personen.
Dabei eine alte Cistercienserabtei, Begräbnisort mehrerer
burgundischer Herzöge.
Vgl. Michel, La colonie de Cîteaux (Par. 1874).
(lat.), im Altertum Beiname von Ländern, welche in Beziehung auf Rom diesseit eines Gebirges (z. B. der Alpen,
daher Gallia citerior) oder eines Flusses (z. B. des Iberus, daher Hispania citerior) lagen.
L. (Geigenholzbaum), Gattung aus der Familie der Verbenaceen, große Bäume in Brasilien
und Westindien, von denen Citharexylon quadrangulare Jacq., in den Wäldern von Jamaica, ein 20 m hoher Baum mit gräulicher Rinde, die
in Fetzen wie Hanf herunterhängt, und in aufrechten Trauben vereinigten, weißen, wohlriechenden Blüten, gelbe, bei der Reife
schwarze Pflaumenfrüchte mit wenig Fleisch und großem Stein trägt. Das Holz (weißes Eisenholz) dient
zum Bauen, namentlich auch zur Verfertigung der Geigen. Auch wird der Baum seiner Schönheit wegen häufig angepflanzt.