Cinnamomum CulilawanNees, ein hoher, dickstämmiger
Baum auf den
Molukken, mit stielrunden, kahlen
Ästen, eirund-länglichen,
kahlen, unten graugrünen Blättern und achselständigen, grauflaumhaarigen Blütenrispen, liefert den aromatisch nelkenartig
schmeckenden und eigentümlich riechenden Kulilabanzimt
(Kulilabanrinde), aus welchem man ein ätherisches
Öl zum
Parfümieren von
Seife bereitet.
Cinnamomum dulceNees (Cinnamomum chinense
Blume), ein
Baum mit stielrunden, kahlen
Zweigen, länglichen,
nach beiden
Enden spitz zulaufenden, kahlen,
oben und unten gleichfarbigen Blättern und end- oder achselständigen Blütenrispen,
in
China
[* 2] und
Japan, liefertZimtblüten.
Cinnamomum LoureiriiNees, ein
Baum mit zusammengedrückt vierkantigen, kahlen
Zweigen, fast ovalen, an beiden
Enden verschmälerten, lang zugespitzten, unterseits feinschuppigen Blättern und ähnlichen
Blütenrispen wie Cinnamomum dulce, in
Japan, liefert ebenfalls
Zimtblüten.
Cinnamomum TamalaNees, ein
Baum mit fast stielrunden, in der
Jugend
flaumhaarig-scharfen
Zweigen, länglich-lanzettlichen, an beiden
Enden zugespitzten, kahlen Blättern und
fast end- und achselständigen, ausgespreizten Blütenrispen, in
Ostindien,
[* 3] liefert in der
Rinde den echten Mutterzimt,
Cortex
Malabathri.
Zimt ist wohl das am frühsten in
Gebrauch gezogene
Gewürz und wird schon in einem chinesischen Kräuterbuch 2700
v. Chr. erwähnt;
ebenso war es im frühsten
Altertum in
Ägypten
[* 4] bekannt, und die Phöniker lieferten dem hebräischen
Altertum
die beiden Zimtsorten Cinnamomum und Kasia. Auch Theophrast erwähnt beide
Gewürze, die damals zu den größten Kostbarkeiten zählten,
und wahrscheinlich verstand man unter Kasia ungeschälte Zimtzweige, wie sie noch jetzt in
China einen bedeutenden Handelsartikel
bilden.
Auch im
Mittelalter blieb
Zimt zunächst eine kostbare
Drogue, von welcher man wußte, daß sie aus
China
stammte. Über den Ceylonzimt fehlen Nachrichten aus dem
Altertum; als
Produkt der
Insel wird er erst gegen Ende des 13. Jahrh.
genannt, aber schon damals galt der
Zimt aus Südindien weniger als der der
Insel. Bedeutend dürfte der Zimthandel
Ceylons zu jener Zeit sicher nicht gewesen sein, und die große
Menge des auf den Weltmarkt gelangenden
Zimts war
gewiß stets chinesischen Ursprungs.
Zimtkultur bestand 1590 noch nicht auf
Ceylon,
[* 5] doch scheint die Ausbeutung der
Wälder bereits organisiert gewesen zu sein.
Der holländische
GouverneurFalk versuchte zuerst die
Aussaat des
Zimtbaums, und alsbald wurde die Zimtkultur
an der Südwestküste der
Insel mit so gutem Erfolg betrieben, daß die
Holländer von dem Kandireich, in dessen Wäldern bisher
der
Zimt geschnitten worden war, unabhängig wurden und jährlich 400,000 Pfd. auszuführen, damit
den ganzen europäischen
Bedarf zu decken und dies
Geschäft völlig zu beherrschen vermochten.
Nach der Besitznahme
Ceylons durch
England (1796) wurde der Zimthandel
Monopol der
Englisch-OstindischenKompanie, welche nun
wieder mehr
Zimt aus den Wäldern ausführte. Doch scheint die jährliche
Produktion
höchstens ½ Mill. Pfd. erreicht zu haben. 1833 wurde
das
Monopol der
Kompanie, 1853 der hohe Ausfuhrzoll aufgehoben, unter welchem dieKultur durch die
Konkurrenz
des Javazimts und des chinesischen
Zimts stark gelitten hat. In neuester Zeit hat die Kaffeekultur den
Zimt auf
Ceylon mehr
und mehr zurückgedrängt.
daPistoja (spr. tschi-),GuittoneSinibaldi oder Sinibuldi, ital. Dichter und Rechtsgelehrter, geb. 1270 zu
Pistoja, studierte in
Bologna die
Rechte, wurde alsdann
Richter in seiner Vaterstadt, mußte aber als eifriger
Ghibelline, nachdem die
Guelfen dort ans
Ruder gekommen waren, die Stadt verlassen und fand eine Zuflucht bei seinem Parteigenossen
Filippo Vergiolesi in dem festen
Ort Piteccio an der
Grenze der
Lombardei. Hier verliebte er sich in Filippos
Tochter Selvaggia, die er in seinen Gedichten besungen hat.
Nach deren bald erfolgtem
Tod scheint er eine Zeitlang außerhalb
Italiens
[* 6] zugebracht zu haben. Als
Heinrichs VII. Römerzug
die
Hoffnungen der
Ghibellinen aufs neue belebte, kehrte er zurück und folgte dem
Kaiser nach
Rom.
[* 7] Um diese Zeit erschien sein
berühmter
Kommentar über die neun ersten
Bücher des
JustinianischenKodex, durch welchen er sich den
Ruf
eines der ausgezeichneten
Juristen seiner Zeit und den Doktorhut von der
UniversitätBologna erwarb. Zugleich wetteiferten
die bedeutendsten
HochschulenItaliens, ihn für sich zu gewinnen, und er lehrte seit 1318 anfangs in
Treviso, am längsten
und mit dem größten
Ruhm in
Perugia und von 1334 an in
Florenz,
[* 8] starb aber schon 1337, nach andere erst 1341 in
Pistoja.
Allgemeiner berühmt als durch sein juristisches Werk ist Cino da Pistoja als Dichter. Seine ganz der Verherrlichung
seiner geliebten Selvaggia gewidmeten Gedichte zeichnen sich durch große Zartheit und Lieblichkeit aus
und weisen ihm unter den Vorläufern
Petrarcas einen der ersten
Plätze an. Sie wurden zuerst gedruckt in den »Rime antiche«
(Flor. 1527,
Rom 1559 u. öfter),
(spr. ssänk-mars oder -mar),Henri Coiffier de
Ruzé, Marquis de, Günstling
Ludwigs XIII.
von
Frankreich, zweiter Sohn des
MarschallsMarquis d'Effiat, geb. 1620, wurde, fast noch
Knabe, von
Richelieu, einem
Freund seiner
Familie, welcher durch ihn seinen Einfluß auf
Ludwig XIII. befestigen wollte, zum
Kapitän einer
Kompanie des königlichen Leibregiments
und Garderobemeister des
Königs ernannt, gewann bald durch seine liebenswürdigen geistigen und körperlichen
Eigenschaften dessen
Gunst und ward, kaum 19 Jahre alt, Oberstallmeister.
Doch strebte der ehrgeizige, talentvolle Günstling noch höher, er wollte
Herzog und Pair sein, die
PrinzessinMaria von
Gonzaga
heiraten und politischen und militärischen Einfluß besitzen. Als
Richelieu diese
Wünsche mit Hohn und
Spott zurückwies,
beschloß Cinq-Mars, den
Kardinal zu stürzen, zumal er wußte, daß der König diesen fürchtete, aber auch
haßte. Er ging so weit, daß er sich mit dem
HerzogGaston von
Orléans,
[* 11]
Bruder des
Königs, zur
¶
mehr
Ermordung Richelieus verband. Zugleich wurde mit Spanien
[* 13] unterhandelt und mit diesem 1642 ein Vertrag abgeschlossen, um den
Minister, wenn nötig, mit Waffengewalt zu stürzen und die Partei des Herzogs von Orléans ans Ruder zu bringen. Indessen wurde
das Komplott entdeckt und Cinq-Mars zugleich mit dem Herzog von Bouillon und seinem Freunde de Thou in
Narbonne verhaftet. Cinq-Mars leugnete anfangs alles, aber die Zeugnisse Orléans', welcher dadurch sein Leben rettete, überwiesen
ihn des Bündnisses mit dem Landesfeind. Cinq-Mars und de Thou wurden zum Tode durchs Schwert verurteilt und in Lyon
[* 14] hingerichtet.
Der Herzog von Bouillon erhielt seine Freiheit erst nach Abtretung seiner unabhängigen Herrschaft Sedan
[* 15] wieder.