LuciusQuinctius, hochgefeiertes
Muster altrömischer
Tugend und Sitteneinfalt, der Vorkämpfer des patrizischen
Standes in dessen Streit mit den
Plebejern, war nach der
Verurteilung seines
Sohns Käso, welcher sich Gewaltthaten
gegen die
Plebejer erlaubt hatte, durch die Beitreibung der von ihm für seinen Sohn geleisteten hohen
Bürgschaft genötigt,
sich auf ein kleines
Gut jenseit des
Tiber zurückzuziehen, das er mit eigner
Hand
[* 5] bebaute. Dennoch wurde er 460
v. Chr. zum
Konsul gewählt, als welcher er seinen patrizischen Standesgeist durch seinen energischen
Widerstand gegen
das Terentilische
Gesetz bewies.
L. Cincius Alimentus, einer der ältesten röm. Annalisten in der Zeit des zweiten
PunischenKriegs, in welchem er auch als Prätor eine Zeitlang in
Sizilien
[* 9] kommandierte. Er verfaßte in griechischer
Sprache
[* 10] eine Geschichte
Roms von dessen
Gründung an, in der aber die frühern
Partien ganz kurz und nur seine eigne Zeit
ausführlicher behandelt war. Sie ist bis auf wenige unbedeutende
Fragmente verloren.
AndreSchriften
(»De fastis«,
»De comitiis«,
»De consulum potestate« u. a.) werden ihm mit Unrecht zugeschrieben.
(engl., spr. ssin-; fälschlichZünder,
Koksklein), durch den
Rost der
Feuerungen gefallene,
mehr oder weniger verkokte
Steinkohle, welche sich in dem Wasserbecken des Aschenfalles gelöscht hat. Sie beträgt oft zwei
Drittel der ganzen
Asche und repräsentiert daher bei großem Betrieb einen bedeutenden Wert. Um sie auszunutzen, braucht
man Sortiertrommeln, welche zuerst die reine
Asche und die ganz groben
Schlacken aussondern und den Rest
zum
Waschen vorbereiten.
Man bringt denselben auf Waschkasten und trennt ihn so in
Koks und
Schlacke, welch letztere unten aus dem
Kasten fällt, während
die reinen
Koksoben ausgetragen werden. Die von den
Schlacken genügend befreiten Cinders können als billiges Brennmaterial verwertet
werden; man hat auch versucht, in einem
Schachtofen
[* 15] gepreßten
Wind über glühende Cinders zu leiten und das so gebildete Kohlenoxydgas,
welches eine
Flamme
[* 16] von mehreren
FußLänge erzeugt, z. B. zur Kesselheizung zu benutzen.
(lat.),
Gürtel,
[* 20] insbesondere der
Gürtel für die
Alba
[* 21] der katholischen
Priester, in Form eines mit
Stickerei
geschmückten
Bandes, das nicht selber zusammengeschleift wird, sondern innerhalb mit zwei
Schnüren versehen ist, so daß,
wenn es damit befestigt worden, die beiden bis zur Mitte der Oberschenkel herabhängenden
Enden einander
nicht decken. Die letztern waren ehemals auch wohl mit kleinen, an Schnürchen befestigten goldenen
Schellen besetzt. Auch
die zu den Krönungsinsignien der deutschen
Kaiser gehörende
Alba wurde mit einem noch vorhandenen Cingulum gegürtet, bestehend
aus einer breiten gewebten Goldborte mit grotesken Tiergestalten und kleeblattförmigen, silbervergoldeten Schließen. Auch
die Gürtelschnur der
Mönche heißt Cingulum.
militare (lat.), der rotlederne Wehrgürtel, mit dem der chlamysförmige
Rock der römischen
Militärbeamten zusammengehalten wurde.
Unter den byzantinischen
Kaisern wurden kostbare Wehrgehänge als
Auszeichnung verliehen. Im übrigen wurde zur Zeit Justinians der
Ausdruck Cingulum überhaupt als Bezeichnung des Soldatenstandes
gebraucht, wie später im
Mittelalter zur Bezeichnung der Ritterwürde.
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