oft Mittel- und Hinterrücken, selbst Flügel und Hinterleib verborgen liegen; der Kopf ist nach unten gerückt, der Scheitel
mit der Stirn verschmolzen, zwischen den Augen liegen zwei Nebenaugen, die Fühler sind sehr kurz, unter dem Stirnrand verborgen.
Sie bewohnen bis auf eine Gattung Amerika und sind dort ungemein zahlreich vertreten. Die gehörnte Dornzirpe
(Centrotus cornutusL.), 6-9 mm lang, schwarz, fein seidig behaart, an Knieen, Schienen, Tarsen und Rückenkiel rostrot, mit
zwei seitlichen ohrartigen Fortsätzen und einem hintern langen, scharf gekielten Dorn am Mesothorax, findet sich bei uns
im Herbst häufig auf Haselgebüsch.
Die Kleinzirpen (Cicadinella Burm.) haben einen frei hervortretenden Kopf, der Scheitel ist nach oben, die
Stirn nach vorn gewandt, die Nebenaugen stehen zu zweien oder fehlen; die Fühler sind kurz, mit Endborste, vor den Augen stehend,
der Prothorax ist meist einfach, den Mesothorax bis zum Schildchen bedeckend, die Oberflügel sind lederartig, die Hinterbeine
verlängert. Sie springen, zirpen aber nicht und finden sich in zahlreichen Arten in Europa. Die Schaumcikade
(Aphrophora spumaria L. s. Tafel »Halbflügler«) ist 11 mm lang, gelbgrau mit zwei schrägen hellern Binden auf den Deckflügeln;
das Weibchen legt im Herbste die Eier in Rindenrisse der Weide oder an den Wurzelstock einiger Wiesenpflanzen, die im
Frühjahr erscheinende Larve sticht die Futterpflanze an und saugt deren Saft; ihre Exkremente treten als Bläschen aus, welche
das Tier vollständig mit einem dichten Schaum umhüllen (Kuckucksspeichel). Sitzen viele Larven auf einer Weide bei einander,
so fließen die Schaumbläschen zu Tröpfchen zusammen und fallen herab (thränende Weiden). Nach der letzten
Häutung kommt die Cikade aus dem Schaum hervor und lebt auf Gräsern und Gebüsch. Eine Anzahl durch eigentümliche Formen
oder Farbenpracht ausgezeichneter s. auf beifolgender Tafel.
(slowen. Celje), altertümliche Stadt in Untersteiermark, in einem durch seine Naturschönheiten berühmten
Thal 238 m ü. M. an der schiffbaren Sann gelegen, Station der Wien-Triester Eisenbahn, hat eine windische Pfarrkirche mit gotischer
Kapelle, eine deutsche Kirche mit antikem Mosaikboden, ein Kapuzinerkloster, Gasanstalt, Sparkasse und (1880) 5393 Einw.
(darunter 400 Mann Militär), welche Leder-, Furnier-, Parketten-, Sprengpulver- und Thonwarenfabrikation, Verhüttung von Zinkerzen
(Staatsbetrieb), Bierbrauerei, ansehnlichen Handel, Wein- und Obstbau betreiben.
Die Stadt hat ein Obergymnasium und eine gewerbliche Fortbildungsschule und ist der Sitz einer Bezirkshauptmannschaft (für
die Umgebung), eines Kreisgerichts und eines Revierbergamts. An der Südostseite der Stadt liegt die
Ruine Ober-Cilli, einst Residenz der mächtigen Grafen von Cilli In der Nähe befinden sich das Eisenwerk Storé, das Braunkohlenlager
von Buchberg und die Baumwollspinnfabrik in Pragwald. Auch die Bäder Neuhaus, Tüffer, Römerbad und Sauerbrunn-Rohitsch sind
nicht weit von der Stadt entfernt. - Cilli ist die alte römische Kolonie Celeja Claudia, Hauptort im mittlern
Noricum, wo angeblich 234 der heil. Maximilian, Bischof von Lorch, den Märtyrertod starb. Um 1050 wird der Markgraf Günther von
Hohenwart als Marchio de Cilia bezeichnet.
Die Stadt kam an Aquileja, dann an die Heunburger. Noch im 14. Jahrh. gab es prachtvolle Ruinen von Celeja,
und die alte Stadtmauer, welche um 1452 aufgeführt wurde, zeigt noch heute eingefügte römische Basreliefs und Denksteine.
Seit 1331 war Cilli kaufweise im Besitz der genannten Grafen von Cilli, als Erben der Grafen von Heunburg, die besonders durch die
Gunst Kaiser Siegmunds, der eine Barbara von Cilli zur Gemahlin hatte, hoch emporstiegen, aber 1456 ausstarben,
worauf Stadt, Burg (Alt-Cilli) und Umgegend an das Haus Österreich fielen.
(ital., spr. tschi-), »Bergspitze«,
daher Bezeichnung vieler Berge im italienischen Sprachgebiet der Alpen, wie Cima di Gelas (3188 m) in den Seealpen,
Cima di Jazzi (3818 m) in den Walliser Alpen, Cima di Castello (3402 m) in den südrätischen Alpen, Cima di Nardis (3561 m) in der
Adamellogruppe; Cima d'Asta (2844 m), Cima di Langorei (2613 m), Cima di Rosetta (2854 m) in den südtirolischen Alpen; Cima Duodici
(2331 m) in den Lessinischen Alpen. Auch in den Apenninen werden einzelne Berge Cima genannt.
(spr. tschi-, Cima da Conegliano), Giovanni Battista, ital. Maler, geboren um 1460 wahrscheinlich zu Udine, lernte
in Venedig unter Al. Vivarini und ließ sich dann in Conegliano nieder, hielt sich aber auch zeitweise in Venedig auf, wo Giov.
Bellini den größten Einfluß auf ihn gewann. Die am spätesten datierten Werke von ihm sind von 1508. Cima wandelte
in den Bahnen Bellinis, war jedoch herber als dieser, immerhin aber ein bedeutender Maler, dem es an kräftig leuchtender Farbe
und ernster Charakteristik nicht gebrach. Seine Gemälde sind sehr häufig, so in Parma, Venedig, Conegliano,
Paris, Berlin u. a. O.
(spr. tschi-), Giovanni, ital. Maler, geboren um 1240 zu Florenz, bildete sich wahrscheinlich nach byzantinischen
Mustern, suchte aber der starren und typischen Manier derselben entgegenzuarbeiten und wurde so der Begründer der neuern italienischen
Malerei. Von seinen Werken ist nur eins urkundlich beglaubigt, ein Mosaikbild des thronenden Heilandes
und des Evangelisten Johannes in der Chornische des Doms zu Pisa, welches er 1301 und 1302 im altertümlichen Stil ausführte.
Dasselbe wurde erst 1321 durch die Hinzufügung einer Maria von andrer Hand vollendet. Auf die Autorität Vasaris werden Cimabue noch
folgende Werke zugeschrieben: drei Madonnenbilder auf Goldgrund in Santa Maria Novella in Florenz, in der
dortigen Akademie und im Louvre zu Paris und eine Reihe von Fresken in der Grabeskirche des heiligen Franz zu Assisi. Während
seine Madonnenbilder durch milde Ruhe und edle
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Feierlichkeit sich ausgezeichnen ^[richtig: auszeichnen], zeigt sich in den Wandbildern bereits das Streben nach Lebhaftigkeit
in Bewegung und Empfindung. Er starb bald nach 1302.