»Bibliografia
critica delle antiche reciproche corrispondenze dell'
Italia colla Russia, Polonia etc.«
(Flor. 1834-42, 3 Bde.)
u. a. Auch übersetzte
er denPausanias (1826-43, 6 Bde.) und gab eine Sammlung von Übersetzungen
der griechischen
Erotiker, aus der Litteratur des
Mittelalters den Pseudoturpinus
(Flor. 1822),
2) Ignazio, ital. Dichter und Schriftsteller, geb. zu
Rom,
[* 14] studierte daselbst die
Rechte, erwarb sich den
Ruf eines geschickten
Sachwalters und wurde Mitglied des
römischen
Staatsrats,
folgte dabei aber auch seiner
Neigung für
Poesie und historische
Studien. Im J. 1874 übernahm
er den Lehrstuhl für moderne
Geschichte an der
Universität seiner Vaterstadt, den er bis an seinen
Tod bekleidete. Er starb im
Januar 1880. Von
seinen
Schriften auf dem Gebiet der
Dichtung sind zu nennen: die
Nachbildung vonPuschkins Gedichten (1855);
Außerdem schrieb er eine Anzahl sehr beifällig aufgenommener
Komödien (2 Bde.) sowie litterarhistorische Werke,
wie: »La commedia italiana del secolo XVII« (1856);
Dazu kamen noch gelehrte
Ausgaben der
Chroniken
von
Viterbo von 1261, die
Chronik des N. della Tuccia, die
Monographie »Pietro della
Valle, detto il Pelegrino«
(1880) und aus seinem
Nachlaß die »Storia moderna della scoperta dell' America alla pace di Westfalia«
(1881 bis 1883, 2 Bde.).
(spr. tschamm-),Domenico, ital. Dichter, geb. zu
Atessa in den
Abruzzen, bekleidet gegenwärtig die
Stelle einesProfessors der Litteraturgeschichte am
Lyceum
zu
Ancona.
[* 16] Im
Lauf weniger Jahre hat sich Ciampoli mit einer
Reihe beachtenswerter Leistungen auf dem Gebiet der Prosaerzählung hervorgethan.
Seinen ersten
Novellen: »Fiori di monte« (1878),
folgten die »Fiabe abruzzesi« (1877),
die
»Conti abruzzesi« (1880) und eine
weitere Sammlung von
Erzählungen aus den
Abruzzen: »Trecce nere« (1882),
originelle, zum Teil geniale Schilderungen des volkstümlichen
Lebens im süditalienischen Gebirgsland, welche ein merkwürdiges
Seitenstück der deutschen Dorfgeschichte, insbesondere der Schilderungen des deutschen Alpenvolks durch
Rosegger u. a., bilden.
Von mehreren dieser
Novellen sind Übersetzungen in deutschen
Zeitschriften erschienen. In jüngster Zeit (1883) veröffentlichte
Ciampoli die
Romane:
»Diana«, »L'Ignoto« und
»Cicuta«. Ein besonderes
Studium widmet er auch den slawischen
Litteraturen,
wie seine
»Melodie russe« (1881) und das Werk
»Studî slavi« bezeugen.
(spr. tschantschana),Stadt in der ital.
ProvinzGirgenti,
Kreis
[* 17]
Bivona, 380 m hoch im Gebiet des Plataniflusses
auf einer
Hochebene gelegen, mit (1881) 5691 Einw.,
Weizen- und Weinbau und bedeutenden Schwefelbergwerken.
(spr. ssíbbr), 1) Colley, engl. Lustspieldichter
und
Schauspieler, geboren im
November 1671 zuLondon,
[* 18] folgte den
Fahnen des
Prinzen von
Oranien, betrat dann
das
Drurylane-Theater und fand ein seiner
Natur angemessenes
Fach in den sogen. »Grims« oder Murrköpfen.
Im J. 1695 brachte er sein eignes
Lustspiel
»Love's last shift« mit Erfolg auf die
Bühne.
Da es ihm an Erfindungsgabe mangelte,
bearbeitete er ältere englische und ausländische
¶
mehr
Stücke. Im J. 1711 wurde er Miteigentümer des Drurylane-Theaters. Infolge politischer Bestrebungen 1730 unverdienterweise
zum Poeta laureatus ernannt und dadurch in eine sorgenfreie Lage versetzt, zog er sich vom Theater
[* 20] zurück und betrat es erst
als 75jähriger Greis wieder, um sich noch einmal in seiner Lieblingsrolle zu zeigen; auch von der Direktion
des Drurylane-Theaters trat er 1731 zurück. Er starb Die bekanntesten seiner Stücke, welche alle sehr tugendhaft
gehalten sind, aber wenig Tiefe und poetische Schönheiten haben, sind außer dem genannten: »Love makes a man«,
»She would and she would not«, »The
careless husband«, das noch heute gegeben wird, und »The
nonjuror«, eine Nachahmung des Tartüff. In seinen letzten Lebensjahren schrieb er eine »Apology
for his own life« (Lond. 1740; neue Ausgabe von Bellchambers, das. 1822), ein auch für die Geschichte des englischen Theaters
interessantes Werk. Ausgaben seiner dramatischen Werke erschienen London 1721, 2 Bde., und 1777, 5 Bde.
2) Theophilus, Sohn des vorigen, ebenfalls Schauspieler, geb. 1705, starb infolge eines Schiffbruchs auf der Reise nach Dublin
[* 21] im Oktober 1758. Als Künstler wie als Theaterdichter unbedeutend, wurde er bekannt durch das Werk »The
lives of the poets of Great Britain and Ireland from the time of DeanSwift« (Lond. 1753, 5 Bde.);
indessen hat dasselbe nicht ihn, sondernRob. Shiel zum Verfasser, der sich um 10 Guineen von Cibber die Erlaubnis erkaufte, dessen
Namen auf den Titel zu setzen. - Seine GattinSusannaMaria, geb. 1716, Schwester des KomponistenArne und eine der ersten tragischen
Schauspielerinnen ihrer Zeit, auch ausgezeichnete Sängerin, debütierte 1734 am Drurylane-Theater und
heiratete den Obigen, von dem sie indes 1739 wieder geschieden wurde. Sie starb