sie auch mit seltener Meisterschaft fruchtbar anzuwenden.
Sein Erfolg als Redner wurde aber auch wesentlich unterstützt durch
die Art seines
Vortrags, welcher trotz aller im
Charakter der damaligen griechischen Prunkrede begründeten Mängel durch wahre
Popularität,
Klarheit, edle Wortfülle,
Kraft
[* 2] und
Salbung ausgezeichnet war. Die beste
Ausgabe seiner Werke lieferteMontfaucon
(Par. 1718-38, 13 Bde.; Par.
u. Leipz. 1834-40), eine Auswahl
Dübner (Par. 1861-62, 2 Bde.).
Übersetzt wurden seine
Homilien von
Cramer (Leipz. 1748-51, 10 Bde.),
in Auswahl von
Lutz (2. Aufl.,
Tübing. 1853) und Mitterrutzner
(Kempt. 1866 ff.).
(schillernder
Asbest, Serpentinasbest), ein mikrokristallinisches, asbestähnliches,
parallelfaseriges, in feinen
Fasern biegsames, weiches
Mineral aus der
Ordnung der
Silikate (Talkgruppe), von lebhaftem, metallisch
schillerndem
Seiden- oder
Fettglanz, wenig durchscheinend, meist dunkelgrün, aber auch in weißen
Farben, durchsetzt in
Schnüren
den
Serpentin, mit welchem es in chemischer Hinsicht vollkommen übereinstimmt, bei
Reichenstein,
Zöblitz
(Sachsen),
[* 4] Eloyes
in den
Vogesen, in den
Alpen
[* 5] etc.
Keras
(Goldenes Horn), tief einschneidender
Meerbusen nördlich von der
Halbinsel, auf welcher das alte Byzanz
(s. d.) erbaut war, im
Altertum berühmt durch seinen reichen Thunfischfang;
Stadt in
Galizien, an der Ferdinands-Nordbahn (Oderberg-Krakau), hat (1880) 7023 Einw.,
Branntweinbrennerei und Likörfabrikation, lebhaften
Handel, gute
Landwirtschaft und ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft
und eines Bezirksgerichts.
Ungünstige Umstände aber zwangen ihn, schleunigst nach Zamosc zurückzukehren, von wo er später eine
bedeutende Zahl
Geschütze
[* 8] nach
Warschau
[* 9] brachte.
Vor derÜbergabeWarschaus war er unter
KrukowieckiGouverneur der Stadt, schloß
die politischen
Gesellschaften und stimmte endlich für die
Übergabe. Durch sein ganzes Verhalten erregte er bei seinen Landsleuten
den
Verdacht, daß er im geheimen Einverständnis mit den
Russen stehe. Er ging auch mit russischen
Pässen
nach
Paris,
[* 10] angeblich um seine Landsleute zur Rückkehr nach
Polen zu bewegen, trat endlich in seinem frühern
Rang als
Oberstleutnant
wieder in russische
Dienste
[* 11] und ward später Oberst. Im
Frühling 1849 wurde Chrzanowski zur Reorganisation des
piemontesischen
Heers nach
Turin
[* 12] berufen.
Obgleich er nur den
Rang eines
Generalleutnants bekleidete, war
er doch der eigentlich verantwortliche Obergeneral in dem verhängnisvollen
fünftägigen
Feldzug von 1849. Anstatt die Polinie zum Hauptstützpunkt zu nehmen, machte er
Novara zum
Mittelpunkt seiner
Aufstellung. In der
Schlacht bei
Novara(23. März) war das piemontesische
Heer schon umgangen, als Chrzanowski noch einen
Hauptschlag vorbereitete, aber auf die
Kunde, daß der Feind ihn zu umgehen suche, den
Rückzug anordnete. Nach Beendigung
des
Feldzugs, während dessen er keinen
Sold angenommen, entlassen, überreichte er dem
Ministerium einen Rechenschaftsbericht
seiner Kriegführung und blieb noch bis zum Mai 1850 in den sardinischen
Staaten. Hierauf ging, er zunächst
nach
Frankreich und dann nach
Louisiana. Nach
Paris zurückgekehrt, starb er hier
TerritoriumPatagonien, an der Mündung des Chubut, wurde 1865 durch Ansiedler aus
Wales
(England) gegründet und hatte 1883: 1286 Einw., die
Weizen bauen sowie Straußfedern und Guanakohäute
ausführen.
(Chulam), eine seit 1850 zu
Afghanistan
[* 19] gehörige
Landschaft im nordöstlichsten Teil desselben, zwischen
Balch
und
Kunduz, vom
Fluß Chulm durchzogen, der, in viele Bewässerungskanäle abgeleitet, heute den
Amu Darja nicht mehr erreicht.
Die ehemalige große Hauptstadt Chulm liegt jetzt in
Ruinen;
ihre
Stelle hat die 7 km südlich davon regelmäßig
angelegte und von
Kanälen durchzogene Stadt
Taschkurgan eingenommen, deren 10,000 Einw. eifrig
Obst- und Blumenzucht sowie
lebhaften
Handel treiben. S.
Karte
»Afghanistan«.
Hauptort des transkaukasischen
BezirksAwarien (s. d.). ^[= Bezirk im mittlern Daghestan in Transkaukasien, zwischen den Flüssen Aksai, Koisu und den Gebirgen ...]
(spr. tschuki-), ein
Departement der
RepublikBolivia,
[* 20] grenzt im
W. an das
DepartementPotosi, im N. an
Cochabamba
und
Santa Cruz, im
S. an
Tarija und erstreckt sich im O. durch die
Chaco bis zum
Paraguay, der es von
Brasilien
[* 21] trennt. Es hat 188,535 qkm (3424 QM.) Flächeninhalt. Der westliche Teil des Gebiets wird
von den stufenartigen
Abfällen der östlichen
Kordilleren durchschnitten, die noch hohe Gipfel und schöne, reiche
Thäler
enthalten; der östliche, übrigens ganz unbebaute, noch im
Besitz unabhängiger
Indianer stehende Teil besteht aus
Tiefebenen mit sumpfigen Urwäldern.
Das
Klima
[* 22] ist im Westteil gesund und angenehm, im Ostteil heiß und ungesund. Das Land ist gut bewässert, im N. vom
Rio Grande
[* 23] oder Guapay, im S. vom
Pilcomayo. Die Zahl der Einwohner betrug 1861: 273,668 ohne die freien
Indianer im O., die man auf 50,000
schätzt;
Cinti, woselbst auch Bergbau
[* 30] stattfindet. - Die Hauptstadt des Departements, zugleich die der ganzen Republik, ist die Stadt
Chuquisáca oder Sucre (nach dem gleichnamigen General). Sie liegt auf einer von Bergen
[* 31] geschützten Hochebene an einem kleinen Nebenfluß
des Pilcomayo, 2690 m ü. M., im ehemaligen Gebiet der Charcasindianer, hat meist
einstöckige Privathäuser mit vielen Blumengärten, eine stattliche Kathedrale (mit reichverziertem Marienbild)
an der schönen Plaza mayor und etwa 20,000 Einw., die sich durch Bildung auszeichnen. Chuquisáca ist Sitz eines Erzbischofs und des
obersten Gerichtshofs, hat eine übrigens unbedeutende Universität, ein Seminar, ein Colegio (Lateinschule), ein Liebhabertheater
in einer alten Kirche, ein Waisenhaus und ein Hospital.
Ihres milden Klimas halber wird die Stadt während der Wintermonate vielfach von wohlhabenden Grubenarbeitern aus Potosi aufgesucht.
Die Bewohner sind meist Mischlinge von Spaniern und Quichua-Indianern. Die Stadt wurde 1539 an der Stelle einer peruanischen
Stadt gleichen Namens gegründet; der von den Spaniern ihr gegebene NameCiudad dela Plata (wegen der reichen
Silberadern, die im nahen Gebirgsknoten von Porco gefunden wurden) ist jedoch durch den ältern, Chuquisáca (»Goldstätte«),