(um so heller, je mehr
Schwefel angewandt wurde), oder mit
Salmiak (dunkelgrün und bei hoher
Temperatur kristallinisch und
fast schwarz), oder mit
Kartoffelstärke oder
Holzcellulose.
BeimArbeiten im kleinen führt man die
Operation im hessischen
Tiegel,
beim
Arbeiten im großen im Flammofen aus. Das
Produkt wird mit
Wasser ausgezogen, um kohlensaures, resp.
schwefelsaures
Kali zu entfernen, und dann noch einmal geglüht. Bei Weißglühhitze entstehen aus rotem chromsauren
Kali in
mannigfaltigen
Farben spielende
Flitter von Chromoxyd. Leichter zersetzt sich das
Salz
[* 2] beim
Glühen mit
Kochsalz.
Besonders schönes Chromoxyd erhält man durch Erhitzen von zweifach-chromsaurem
Ammoniak und durch Erhitzen von
Chromchlorid an der
Luft. Das geglühte Chromoxyd ist in
Säuren fast unlöslich, gibt beim
Glühen mit
Salpeter oder mit
Alkalien an der
Luft chromsaures
Alkali, wird in sehr hoher
Temperatur durch
Kohle zu metallischem
Chrom reduziert und färbt
Glasflüsseschön grün. Man benutzt
es in der
Glasmalerei
[* 3] als höchst beständige grüneFarbe
(Chromgrün), auch als unzerstörbare, photographisch
nicht reproduzierbare Druckfarbe für
Banknoten und als Schleifmaterial für Rasiermesser etc. Als metallisch schimmernde
Chrombronze erhält man das Chromoxyd durch sehr heftiges
Glühen gleicher Teile von
Kochsalz und rotem chromsauren
Kali unter einer
Kochsalzdecke und
Ausziehen mit
Wasser. Ein fast reines Chromoxyd ist dasCasaligrün, welches durch
Glühen von
rotem chromsauren
Kali mitGips
[* 4] und Auskochen der
Masse mit sehr verdünnter
Salzsäure erhalten wird.
H2CrO4 findet sich in der
Natur im
Rotbleierz, Phönicit und Vauquelinit
und wird durch
Schwefelsäure
[* 5] aus den
Chromsäuresalzen abgeschieden. Sie ist aber nur in
Lösungen bekannt, denn aus diesen
kristallisiert bei hinreichender
Konzentration Chromsäureanhydrid CrO3 . Man erhält dies am vorteilhaftesten,
indem man eine konzentrierte
Lösung von rotem chromsauren
Kali mit konzentrierter
Schwefelsäure versetzt, das auskristallisierte
saure schwefelsaure
Kali mit wenig
Wasser wäscht, zu der
LösungSchwefelsäure und dann
Wasser hinzufügt,
bis sich das ausgeschiedene Chromsäureanhydrid wieder gelöst hat, und nun verdampft man, bis sich eine Kristallhaut zeigt.
Die nach dem
Abkühlen erhaltenen
Kristalle
[* 6] legt man unter eine Glasglocke auf einen trocknen Ziegelstein, wäscht sie mit
konzentrierter reiner
Salpetersäure und trocknet sie bei 80°. Das Chromsäureanhydrid bildet scharlachrote,
wasserfreie, zerfließliche, geruchlose, anfangs sauer, dann herb schmeckende, stark ätzend wirkende
Kristalle, ist leicht
löslich in
Wasser und
Alkohol, wird beim Erhitzen fast schwarz, schmilzt bei 193°, zerfällt bei 250° in
Chromoxyd und
Sauerstoff,
entwickelt beim Erhitzen mit konzentrierter
SchwefelsäureSauerstoff, mit
SalzsäureChlor, wirkt äußerst
kräftig oxydierend, zerstört
Papier, entzündet auf die
Kristalle getröpfelten
Alkohol und verwandelt denselben in verdünnter
Lösung in
Aldehyd und
Essigsäure.
Mit
Basen bildet Chromsäure die
Chromsäuresalze. Man benutzt Chromsäure (in der
Regel eine Mischung von rotem chromsauren
Kali und
Schwefelsäure)
ganz allgemein als Oxydationsmittel zur
Darstellung vieler
Präparate, als
Ersatz der
Salpetersäure in galvanischen
Elementen und
zum
Färben von
Wolle und
Seide,
[* 7] welche dann auch noch andre
Farbstoffe aufnehmen und damit verschiedene Farbentöne
erzeugen. In der
Medizin wird Chromsäure bisweilen als
Ätzmittel angewandt. In 4-6 Teilen
Wasser gelöst, wirkt sie mehr austrocknend
und adstringierend, indem sie nur eine Schrumpfung der tierischen
Faser veranlaßt. Man behandelt deshalb
tierische
Gewebe
[* 8] mit um daraus leichter dünne
Schnitte für das
Mikroskop
[* 9] anfertigen zu können.
Saures chromsaures
Kali (dichromsaures
Kali, rotes chromsaures
Kali, Kaliumdichromat, rotes
Chromsalz) K2Cr2O7 bildet
den Ausgangspunkt für die
Darstellung der zahlreichen Chrompräparate und wird aus
Chromeisenstein
(Eisenoxydul mit
Chromoxyd)
dargestellt. Man röstet das geglühte, gepochte und gemahlene
Erz (welches 30-65 Proz.
Chromoxyd enthält)
mit möglichst reinem gebrannten
Kalk und kohlensaurem
Kali unter beständigem Umrühren im Flammofen, wobei neutrales chromsaures
Kali und chromsaurer
Kalk entstehen, und laugt die geröstete
Masse systematisch mit einer
Lösung von schwefelsaurem
Kali aus,
um den chromsauren
Kalk in chromsaures
Kali zu verwandeln.
Die erhaltene
Lauge wird mit
Schwefelsäure versetzt, worauf saures chromsaures
Kali herauskristallisiert, während die
Mutterlauge
schwefelsaures
Kali enthält und wieder zum
Ausziehen von Röstgut benutzt werden kann. Das saure chromsaure
Kali bildet morgenrote,
wasserfreie, luftbeständige
Kristalle, schmeckt kühlend bitterlich, herb metallisch, ist sehr giftig, wirkt ätzend, löst
sich nicht in
Alkohol, während 100 Teile
Wasser lösen bei
Dieses
Salz verliert bei 100° alles
Chlor und kann durch Auflösen des Rückstandes in
Salzsäure sofort
regeneriert werden, weshalb es zur Chlorentwickelung geeignet ist. Mit chromsaurem
Kali vermischter
Leim
(Chromleim) wird durch
Einwirkung des
Lichts unlöslich, so daß eine mit dieser Mischung überzogene
Platte, unter einem
Negativ belichtet und mit
Wasser behandelt, ein
Bild gibt. Das saure chromsaureKali dient zur
Darstellung von neutralem chromsauren
Kali,
Chromgelb,
Chromgrün etc., in der
Färberei¶
Chromsaures Ammoniak (Ammoniumchromat) (NH4)2CrO4 ^[(NH4)2CrO4] kristallisiert aus mit Ammoniak übersättigter
Chromsäurelösung in gelben, luftbeständigen, leicht löslichen Kristallen und gibt mit Chromsäure saures chromsaures (dichromsaures)
Ammoniak (Ammoniumdichromat) (NH4)2Cr2O7 ^[(NH4)2Cr2O7], welches große, rote. Kristalle bildet, sich
dreimal so leicht wie das Kalisalz löst, beim Erhitzen Chromoxyd hinterläßt und zur Darstellung dieses
letztern und des Ammoniakchromalauns dient.
Beim Erhitzen mit organischen Substanzen oxydiert es diese zu Kohlensäure und Wasser und wird dabei in Bleioxyd und Chromoxyd
verwandelt. Es wird im großen dargestellt und bildet unter dem NamenChromgelb die schönste gelbe Mineralfarbe, welche je
nach dem Aggregatzustand, in welchem sie auftritt, bei gleicher chemischer Zusammensetzung verschiedene
Nüancen besitzt. Bei Überschuß von chromsaurem Kali erhält man es kristallinisch, dunkler, strohfarbig, bei Überschuß
von Bleisalz dagegen wollig, leicht und hell.
Man benutzt Chromrot als Wasser-, Öl- und Kalkfarbe, es trocknet sehr schnell in Öl, ist sehr beständig,
wird aber durch Säuren gelb und durch Schwefelwasserstoff geschwärzt. Es kommt als Chromzinnober (Zinnoberimitation, österreichischer
Zinnober)
[* 14] in den Handel und ist bisweilen durch eine rote Teerfarbe nüanciert. Alle Chromgelbarten sind giftig. Ein basisches
chromsaures Eisenoxyd (Ferrichromat) scheidet sich bei längerm Erwärmen einer Lösung von neutralem Eisenchlorid mit einer
Lösung von rotem chromsauren Kali aus. Es ist feurig gelb, luft- und lichtbeständig, kommt als Sideringelb
in den Handel, kann als Wasser- und Ölfarbe benutzt werden, eignet sich aber besonders zur Benutzung in Wasserglas, mit welchem
es einen schnell trocknenden, sehr harten Anstrich liefert.
Chromsaures Quecksilberoxydul (Merkurochromat) Hg2CrO4 wird aus salpetersaurem
Quecksilberoxydul durch chromsaures Kali ziegelrot gefällt und gibt beim Erhitzen höchst zartes Chromoxyd. Saures chromsaures
oder dichromsaures Silberoxyd (Silberdichromat) Ag2Cr2O7 ^[Ag2Cr7O4] wird aus salpetersaurem Silber durch
dichromsaures Kali gefällt, ist purpurrot, in Wasser unlöslich, dient als sehr schöne, aber teure Malerfarbe.
Chromsaures Zinkoxyd (Zinkchromat) ZnCrO4 wird aus Zinksalzlösungen durch gelbes chromsaures
Kali abgeschieden und bildet ein unlösliches gelbes Pulver, welches bei längerm Stehen in der Flüssigkeit pomeranzengelb
wird. Dies Präparat erhält man auch beim Behandeln von frisch gefälltem Zinkhydroxyd mit überschüssiger Lösung von rotem
chromsauren Kali. Es wird im großen dargestellt, indem man Zinkweiß mit Ätznatronlauge kocht, dann mit
Zinkvitriollösung neutralisiert und überschüssiges rotes chromsaures Kali hinzufügt. Es kommt als Zinkgelb in den Handel.
Wird Zinkweiß mit Salzsäure übergossen, bis es sich fast vollständig gelöst hat, dann mit Chlorcalcium und gelbem chromsauren
Kali versetzt, so erhält man das gelbe Ultramarin. Dies ist eine Verbindung von chromsaurem Zinkoxyd mit chromsaurem
Kalk, das Zinkgelb dagegen eine Verbindung des Zinksalzes mit chromsaurem Kali.