75° wird die
Lösung grün und verliert das
Vermögen, zu kristallisieren; nach einigen
Wochen aber kehrt die violette
Farbe
und mit ihr die Kristallisierbarkeit zurück. Bei 25-30° verliert der Chromalaun die Hälfte seines
Kristallwassers, bei 100° wird
er unter weiterm Verlust von
Wasser grün, bei 350° wasserfrei, und bei noch höherer
Temperatur wird
er vollständig zersetzt. Aus der grünen
Auflösung des Chromalauns schlägt
Weingeist eine zähe, grüne
Masse nieder, die
zum
Färben von
Ölfirnis, Kautschukmasse und zur Bereitung grüner
Tinte benutzt wird. Der Chromalaun dient in der
Färberei und
Kattundruckerei
als
Beize zu
Dampffarben, ferner zum Unlöslichmachen von
Leim und
Gummi, zur
Darstellung von wasserdichten
Geweben und chromgarem
Leder,
Chromoxyd und Chromoxydsalzen.
Alle diese Verwendungen reichen indes nicht aus zur Bewältigung
der großen
Massen Chromalaun, welche als Nebenprodukt erhalten werden, und man sucht dieselben daher wieder auf chromsaures
Kali oder auf
Chromgelb zu verarbeiten.
s. v. w.
Chromsäuresalze, ^[= Verbindungen der Chromsäure mit Basen, finden sich zum Teil in der Natur und werden ...] z. B. Kaliumchromat, chromsaures
Kali.
in der
Musik Bezeichnung der
Intervalle, welche auf derselben
Stufe der
Tonleiter stehende und sich nur durch
Versetzungszeichen
unterscheidende
Töne bilden. Der chromatische
Halbton ist das
Intervall, welches ein
Ton der
Grundskala (ohne
Versetzungszeichen)
mit dem durch ♯ erhöhten oder durch ♭ erniedrigten derselben
Stufe bildet, resp. ein einfach erhöhter
mit einem (durch x) doppelt erhöhten oder ein einfach erniedrigter mit einem (durch ♭♭) doppelt erniedrigten derselben
Stufe (A):
Tonleiter, die durch die zwölf
Halbtöne des temperierten
Systems laufende
Skala. Die chromatische Tonleiter
wird sehr verschieden notiert, je nach der
Tonart, in welcher sie vorkommt, und der
Harmonie, in deren
Sinn sie verstanden wird. Wenn die diatonische
Skala angesehen werden muß als ein
Dur- oder
Mollakkord mit
Durchgangstönen (vgl.
Tonleiter), und wenn die
Wahl der
Durchgangstöne, besonders von der
Terz zur
Quinte und von der
Quinte zur
Oktave, je nach der
Tonart, in welcher der
Akkord auftritt, eine verschiedene sein kann, so wird auch die chromatische Tonleiter,
die nur eine Ausfüllung der diatonischen
Skala durch chromatische Zwischentöne ist, von demselben
Gesichtspunkt aus zu beurteilen
sein. Die steigende chromatische Tonleiter führt erhöhte, die fallende erniedrigte chromatische
Töne ein.
die Farbstoffzellen in den
Geweben mancher
Tiere. Sie finden sich besonders in der
Haut
[* 6] vor und können
sich meist zusammenziehen und ausdehnen, wodurch die
Farbe des betreffenden Teils sich ändert. Bei den
Tintenschnecken
[* 7] gehört
der
Farbenwechsel infolge dieses
Spiels der Chromatophoren zu den auffälligsten
Erscheinungen. Hier sind sie während des Ruhezustandes
zu je einem kleinen
Punkt zusammengezogen, und dann ist die
Haut fast rein weiß mit dunkeln
Punkten; wenn
hingegen die im Umkreis jeder Chromatophore strahlenförmig angebrachten
Muskeln
[* 8] sich zusammenziehen, so dehnen sich die Chromatophoren bis
zu gegenseitiger Berührung aus und geben so dem
Tier ein dunkelbraunes Aussehen.
Beide Zustände können in einemAugenblick wechseln; das nervöse
Zentrum, von welchem aus die Radiärmuskeln
gereizt werden, liegt in der
Nähe der Augenganglien und scheint mit ihm in der Art verbunden zu sein, daß willkürlich oder
unwillkürlich gewisse von den
Augen aufgenommene
Eindrücke die Chromatophoren zur Thätigkeit anregen. Auch manche
Fische
[* 9] und
Krebse können
ihreFarbe ebenfalls durch das
Spiel von Chromatophoren ändern und mit ihrer Umgebung in
Einklang bringen, also auf
hellem
Grund heller, auf dunklem dunkler werden (sogen.
chromatische Anpassung, s.
Schutzfärbung), solange sie noch zu sehen
im stande sind, während sie nach Zerstörung des
Sehnervs oder anderweitiger
Blendung dieses
Vermögen einbüßen. Auch das
Chamäleon (s. d.) wechselt infolge seiner kontraktilen Chromatophoren die
Farbe ziemlich rasch.
(griech.), ein
Kaleidoskop,
[* 12] bei welchem man die das
Bild gebenden
Objekte nicht lose zwischen zwei Glasplatten
geschüttet, sondern auf einer
Walze befestigt hat, welche bei ihrer Drehung zahlreich sich modifizierende
Bilder liefert.
(griech.,
Farben- und Linienspiel), Vorrichtung, die aus zwei runden, konzentrisch übereinander liegenden,
mit rosetten- und sternförmigen
Figuren bemalten, ebenen Glasplatten besteht, welche sich mittels einer
Kurbel
[* 13] in entgegengesetzter
Richtung um einen gemeinsamen
Mittelpunkt beliebig schnell bewegen lassen. Bringt man diesen
Apparat in einerLaterna
[* 14] magika ^[richtig:
Laterna magica] (s. d.) an oder setzt ihn mit einem
Hydrooxygenmikroskop in
Verbindung und darauf in Kreisbewegung,
so lassen sich mittels desselben auf einer weißen
Fläche die mannigfaltigsten
Figuren,
Rosetten,
Sterne etc. in steter, bunter
Farbenabwechselung erzeugen. Gewöhnlich wird das Chromatrop mit einem Nebelbilderapparat verbunden.
Cr2Cl6 entsteht, wenn man über ein glühendes Gemisch von
Chromoxyd und
Kohle oder
über erhitztes Schwefelchrom getrocknetes Chlorgas leitet. Es sublimiert in prächtig violetten, metallisch glänzenden
Blättchen, die sich wie
Talk undMusivgold auf die
Haut einreiben lassen, löst sich nicht in
¶
mehr
Wasser und wird von Schwefelsäure
[* 16] und Alkalien schwer zersetzt. Mit Wasser, welches ein Minimum(1/4000) Chromchlorür enthält,
gibt Chromchlorid leicht eine grüne Lösung. Eine solche erhält man auch beim Auflösen von Chromoxyd in Salzsäure. Sie gibt beim Verdampfen
grüne, wasserhaltige Kristalle,
[* 17] die beim Erhitzen in trocknem Chlorwasserstoff
[* 18] pfirsichblütrotes, lösliches Chromchlorid liefern,
welches als unlösliches, violettes Chromchlorid sublimiert. Das violette Chromchlorid eignet sich vortrefflich
als Bronzefarbe (Chrombronze), während die grüne Lösung in der Färberei, besonders zum Schwarzfärben, benutzt werden kann.