Mittelalters durch
Bernhardin von Siena, der am
Schlusse seiner
Predigten eine Tafel mit diesem Namenszug in goldenen
Buchstaben
zur Verehrung ausstellte, zu großem Ansehen und wurde bekanntlich auch von den
Jesuiten als Ordenszeichen adoptiert.
Das ursprüngliche Ordenszeichen war ein goldenes, rot emailliertes, durchbrochenes Christuskreuz mit goldener
Einfassung,
dessen
Enden in zwei
Zacken ausliefen, über dem
Kreuz
[* 5] eine goldene
Krone und darüber, wenn der
Orden an
Militärs verliehen ward,
kriegerische
Embleme. Dieses
Kreuz ist jetzt in der Mitte des neuen Christuskreuzes angebracht, eines achtspitzigen goldenen,
weiß emaillierten
Kreuzes mit goldenen
Knöpfen, dessen
Arme durch einen
Kranz und vier schwarze
Schilde mit den fünf
Pfennigen
verbunden sind, und das nur von einer goldenen
Krone gehalten wird.
Die
Großkreuze tragen es am breiten, ponceauroten
Band
[* 6] von der rechten
Schulter zur linken
Hüfte, die
Komture
am
Hals und die
Ritter im Knopfloch. Über dem
Kreuz der
Großkreuze befindet sich ein achtspitziger
Stern mit rotem, grün umranktem
Herzen in der Mitte. Außerdem tragen die
Großkreuze und
Komture auf der
Brust einen silbernenStern von 22
Strahlen,
in dessen Mitte in einem goldenen
Reif das Christuskreuz des
Ordens und darüber ein
Herz und ein
Kreuz sich befinden. S. Tafel
»Orden«. - Bei der Bestätigung des
Ordens behielt sich
PapstJohann XXII. das
Recht vor,
Ritter zu ernennen, unterwarf aber den
Orden den Mönchsregeln. Der päpstliche
Orden hat nur eine sehr hoch geschätzte, in gleicher
Weise für
Zivil- wie für Militärverdienste verliehene
Klasse in der Form des alten portugiesischen Ritterkreuzes, nur bei
Militärs
mit den kriegerischen
Emblemen über der
Krone, und wird an rotem
Band um den
Hals oder im Knopfloch getragen, dazu ein achtstrahliger
silberner
Stern mit dem roten Christuskreuz, umgeben von einem goldenen
Kranz in der Mitte, auf der
Brust. - Der portugiesische
Orden folgte der königlichen
Familie von
Portugal nach
Brasilien
[* 7] und wurde durch ein
Dekret vom nationalisiert, durch
ein weiteres
Dekret vom seines geistlichenCharakters entkleidet und als bürgerlicher und politischer
Orden zur Belohnung der
Dienste von In- und Ausländern bestimmt. Die
Insignien wurden nur insofern geändert, als an die
Stelle
der portugiesischen Königskrone die brasilische
Kaiserkrone trat und das
Band einen blauen
Rand erhielt.
Das erhaltene kristallinische Chrom ist grau, äußerst
hart und spröde, fast unschmelzbar,
Atomgewicht 52,4, spez. Gew. 6,81,
wird, wenn es vollkommen eisenfrei ist, vom
Magnet nicht angezogen. An der
Luft und im
Wasser ist es beständiger
als das
Eisen,
[* 14] es löst sich leicht in
Salzsäure und erwärmter verdünnter
Schwefelsäure
[* 15] und gibt, mit
Salpeter geschmolzen,
chromsaures
Kali. Das Chrom ist zweiwertig, die Atomgruppe Cr2 tritt aber sechswertig auf. Von Sauerstoffverbindungen
des Chroms kennt man Chromoxydul CrO,
Chromoxyd Cr2O3 , Chromoxyduloxyd Cr3O4
, Chromsäureanhydrid CrO3 und Überchromsäure. Chrom wurde 1797 von Vauquelin im
Rotbleierz entdeckt,
es findet keine Anwendung in der
Technik, aber viele seiner
Verbindungen sind von großer Bedeutung.
in der
Musik Bezeichnung gewisser Halbtonfortschreitungen (s.Chromatisch);
auch
Name eines neuerdings gebildeten
Vereins für Erstrebung einer
Reform unsers Musiksystems, Beseitigung der siebentönigen
Grundskala und Zugrundelegung der
Teilung derOktave in zwölf gleiche Teile (Zwölfhalbtonsystem), derart, daß z. B. auf dem
Klavier auch jede Obertaste ihren eignen
Namen haben und nicht von den Untertasten abgeleitet sein soll. Zufolge der
Agitation dieses
Vereins sind hier und da
Versuche gemacht worden mit der chromatischen
Klaviatur,
[* 16] welche eine ununterbrochene,
gleichmäßige
Folge von
Ober- und Untertasten aufweist und daher für die
Oktave den
Raum einer
Taste spart.
Vgl.
Riemann, Eine
musikalische Tagesfrage (im
»Musikalischen Wochenblatt« 1882).
(Kalichromalaun, schwefelsaures Chromoxydkali) Cr2.3SO4, K2SO4 + 24H2O ^[Cr23SO4,
K2SO4+24H2O], ein dem gewöhnlichen
Alaun
[* 17] analog zusammengesetztes
Doppelsalz, welches an
Stelle der
ThonerdeChromoxyd
enthält. Es ist eins der schönsten
Salze derChemie und wird erhalten, indem man eine mit
Schwefelsäure versetzte
Lösung
von chromsaurem
Kali mitAlkohol vermischt oder mit schwefliger
Säure behandelt, bis die
Chromsäure zu
Chromoxyd reduziert
ist. Der in 24
Stunden sich ausscheidende
Alaun wird aus einer
Lösung von 35° umkristallisiert. Gegenwärtig wird Chromalaun bei der
Darstellung gewisser
Teerfarben als Nebenprodukt gewonnen und deshalb selten dargestellt. Er bildet tief amethystrote, bei
auffallendem
Licht
[* 18] fast schwarze
Kristalle,
[* 19] löst sich in 7 Teilen
Wasser bei 15° und wird aus der rötlichblauen
Flüssigkeit durch
Weingeist unverändert gefällt. Bei
¶
mehr
75° wird die Lösung grün und verliert das Vermögen, zu kristallisieren; nach einigen Wochen aber kehrt die violette Farbe
und mit ihr die Kristallisierbarkeit zurück. Bei 25-30° verliert der Chromalaun die Hälfte seines Kristallwassers, bei 100° wird
er unter weiterm Verlust von Wasser grün, bei 350° wasserfrei, und bei noch höherer Temperatur wird
er vollständig zersetzt. Aus der grünen Auflösung des Chromalauns schlägt Weingeist eine zähe, grüne Masse nieder, die
zum Färben von Ölfirnis, Kautschukmasse und zur Bereitung grüner Tinte benutzt wird. Der Chromalaun dient in der Färberei und Kattundruckerei
als Beize zu Dampffarben, ferner zum Unlöslichmachen von Leim und Gummi, zur Darstellung von wasserdichten
Geweben und chromgarem Leder, Chromoxyd und Chromoxydsalzen. Alle diese Verwendungen reichen indes nicht aus zur Bewältigung
der großen Massen Chromalaun, welche als Nebenprodukt erhalten werden, und man sucht dieselben daher wieder auf chromsaures
Kali oder auf Chromgelb zu verarbeiten.