Athanasios, neugriech. Dichter und Grammatiker, geb. 1770 zu Kastoria in Makedonien, erhielt seine Jugendbildung
zu Bukarest und Konstantinopel, studierte in Pest Medizin, wurde Erzieher der Söhne des Fürsten Alexander Murusis
der Walachei und unter seinem Nachfolger Karadschas mit der Redaktion eines neuen Gesetzbuchs für die Walachei betraut. Später
lebte er in stiller Zurückgezogenheit seinen Studien teils in Griechenland, teils in den Moldaufürstentümern. Er starb im
Januar 1847. Christópulos hat sich besonders durch seine in anakreontischem Geist gehaltenen Liebes- und Trinklieder
bekannt gemacht (»Ἐροτικά Βακχικά«, Wien 1811-12 u. öfter),
von denen eine Auswahl in deutscher Übersetzung
von Boltz (»Lieder des Athanasios Christópulos«, Leipz. 1880) erschien. Wertlos ist seine
Tragödie »Achilleus«, unbedeutend auch seine neugriechische Paraphrase des ersten Gesangs der »Ilias« (neu herausgegeben
von E. Legrand, Par. 1870). Seine grammatischen und dialektologischen Arbeiten sind trotz der lobenswerten Tendenz, der Volkssprache
zu größerer Geltung zu verhelfen, verfehlt.
Darstellungen von Christus durch die bildende Kunst. Die frühsten Christusbilder fanden sich nach Irenäus bei den
Gnostikern, die vorgaben, solche von Pilatus her nach dem Urbild zu besitzen. Wahrscheinlich war das von
Kaiser Alexander Severus in dessen Hauskapelle neben Abraham, Orpheus u. a. aufgestellte Christusbild dieser Art, ebenso das bei
Eusebius 7, 18 erwähnte. Sonst bediente man sich nur des Monogramms vom Namen Christus und der Symbole, wie des Fisches (griech.
ΙΧΘΥΣ), der gezeichnet oder geschrieben die Anfangsbuchstaben der Worte Ἰησοῦς Χριστὸς Θεοῦ
Υἱὸς Σωτήρ (Jesus Christus, Gottes Sohn, Heiland) enthielt.
Obwohl nach
Jes. 52, 14. sich Justinus Martyr und Tertullian Christus häßlich, Origenes aber laut
Psalm 45. schön vorstellten,
blieb es anfangs beim Symbol, wozu dann Szenen des Neuen und Alten Testaments kamen, worin Christus, in römischer Form und Haltung,
lehrend, Blinde und Gichtbrüchige heilend, den Lazarus erweckend, jugendlich und ohne Versuch von Porträt
dargestellt oder im Isaak, Moses, Jonas, Daniel vorgebildet war. Gemälde und Sarkophage der Katakomben zeigen öfters »den guten
Hirten« in der Tracht der Zeit.
Laut Augustin und Eusebius hatte das 4. Jahrh. noch keinen bestimmten Typus für Christusbilder. Bald aber weiß die Apokryphenlitteratur
den auch von Eusebius 1, 14 erwähnten Briefwechsel zwischen Christus
und König Abgar zu Edéssa mit einem angeblich in einem
Brief wunderbar eingedrückten Bildnis Christi in Verbindung zu bringen, das, in Edessa aufbewahrt, später (944) nach Konstantinopel
und dann nach Rom gekommen sein soll (s. Abgar). Danach schildert Johannes Damascenus im 8. Jahrh. das Bild
Christi, womit der im 11. Jahrh. bekannt gewordene Bericht des Lentulus und die byzantinischen Christusbilder harmonieren, z. B. die in
Ravenna und Rom, welche Christus mit kurzem, gespaltenem Bart, langem, in der Mitte gescheiteltem Haar und edlen Zügen darstellen.
Die Christusbilder in den Katakomben des Pontianus und Calixtus stammen aus dieser Zeit. So bleibt der Typus in den Mosaiken,
auf dem Smaragdbildnis, das Papst Innocenz VIII. aus Konstantinopel erhielt, das aber nicht vor dem 15. Jahrh. gefertigt war,
und in Bilderhandschriften, bis Giotto im 13. Jahrh. ihn veredelt, Fiesole vertieft und Leonardo da Vinci
im Abendmahl (zu Mailand) vollendet. Seit Giotto und der gleichzeitigen Skulptur an französischen Portalen erscheinen die künstlerische
Auffassung und die Betonung der menschlichen Schönheit maßgebend, so daß jeder Künstler darin ein Ideal der Würde, Heiligkeit
und Schönheit zu verkörpern sucht, wie Michelangelo, Raffael und Tizian.
Die hervorragendsten Christusbilder der frühern Malerei sind von J. ^[Jan] van Eyck, Dürer und den Genannten, aus
der Neuzeit von Thorwaldsen, Cornelius, Heinrich Heß, Schraudolph und Schlotthauer, denen der moderne Realismus besonders durch
E. v. Gebhardt einen neuen, historisch-naturalistisch gebildeten Christustypus entgegengestellt hat. Einer andern Reihe von
Christusbildern gehören die »Veronikabilder« an, wo das »Schmerzensangesicht«
auf dem Schweißtuch erscheint, nach der Legende gleichfalls wunderbar entstanden und daher die andre Gattung der »Acheiropoieta«
bildend, d. h. nicht von Menschenhand herrührend (s. Veronikabild).
Vgl. Wilh. Grimm, Die Sage vom Ursprung der Christusbilder (Abhandlungen
der Berliner Akademie 1842);
Glückselig, Christusarchäologie (Prag 1862);
Wessely, Ikonographie Gottes und
der Heiligen (Leipz. 1874);
Dietrichson, Christusbilledet (Kopenh. 1880);
Hauck, Die Entstehung des Christustypus in der abendländischen
Kunst (Heidelb. 1880).
die als Inschrift sehr häufig angewandte abgekürzte Bezeichnung des Namens Christi. Die ältesten
Formen sind ein Schrägkreuz oder Χ und die Zusammensetzung der beiden Anfangsbuchstaben des Namens: Χ
(Ch) und Ρ (R) und zwar in doppelter Weise, indem das Ρ mitten in das Kreuz hineingesetzt, dieses aber entweder liegend (×)
oder stehend (+) genommen wurde, also ☧ oder ^[img] Mit der letztern Form nahe verwandt ist das ägyptische Henkelkreuz
^[img], das Zeichen des Lebens, das ägyptische Christen geradezu statt des Kreuzes gebrauchten.
Die andre Form tritt seit dem 4. Jahrh. auf Grabdenkmälern und Grabgeräten auf und wurde
von Konstantin d. Gr. auch auf das Labarum und die Schilde der Soldaten gesetzt. Schon sehr früh fügte man diesem Zeichen das
Α Ω (A und O), später auch einen Olivenkranz oder die Taube des Heiligen Geistes hinzu. Neben diesen
ältern Zeichen erscheinen seit Anfang des 12. Jahrh. auf Münzen und Bildwerken die Buchstaben XC und XPC oder XPS (d. h.
die beiden ersten und der letzte Buchstabe des Wortes Christus) und die ähnliche Abkürzung des Namens Jesus: IH und IHC oder
IHS. Letzteres Monogramm gelangte besonders zu Ausgang des
mehr
Mittelalters durch Bernhardin von Siena, der am Schlusse seiner Predigten eine Tafel mit diesem Namenszug in goldenen Buchstaben
zur Verehrung ausstellte, zu großem Ansehen und wurde bekanntlich auch von den Jesuiten als Ordenszeichen adoptiert.