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von 181,726 Ton. (wovon 1014 mit 148,666 T. beladen) und 637 Dampfschiffe von 284,602 T. (wovon 627 mit 277,845 T. beladen) ein sowie 815 Segelschiffe mit 136,757 T. u. 499 Dampfschiffe mit 242,021 T. aus. Der Wert der Einfuhr betrug 1882: 73,490,560 Kronen, [* 2] der der Ausfuhr 25,365,200 Kronen. Die Zolleinnahmen betrugen 1882: 8,518,008 Kronen. Die Stadt selbst besaß 1881: 238 Segelschiffe von 97,041 T. und 26 Dampfschiffe von 6902 T. Dampfboote vermitteln die Verbindung mit der nächsten Umgebung und mit allen norwegischen Städten längs der ganzen Küste von Frederikshald an der schwedischen bis Wadsö sowie mit Gotenburg, Frederikshavn, Kopenhagen, [* 3] Stettin, [* 4] Lübeck, [* 5] London, [* 6] den Niederlanden, Frankreich und Nordamerika [* 7] (via Bergen). [* 8]
Eisenbahnen vermitteln den Verkehr mit Schweden [* 9] (über Kongsvinger) und mit dem Binnenland: nach Drammen und über Hamar und Röros nach Drontheim. Von Eidsvold gehen mehrere Dampfschiffe auf dem Vormen und dem langen See Mjösen nach Hamar, Lillehammer und Gjövik und stellen die Verbindung mit den Ämtern Hedemarken und Christians her. Eine andre Eisenbahn ist durch Smaalenene nach Frederikshald an der schwedischen Grenze angelegt, um sich dem schwedischen Eisenbahnnetz anzuschließen. So wird Christiania [* 10] immer mehr der Mittelpunkt auch des Binnenhandels von Norwegen.
Außerdem auch Zentrum des norwegischen Buchhandels, ist Christiania eine ebenso gebildete wie wohlhabende Stadt und gibt ein merkwürdiges Beispiel von dem Fortschritt, den Norwegen seit seiner Trennung von Dänemark [* 11] gemacht hat. Unter den Bildungsanstalten, welche Christiania zum wissenschaftlichen Mittelpunkt des Landes machen, steht die Universität Fridericiana (1811 durch freiwillige Beiträge gegründet und mit einem Fonds von 64,000 Speziesthaler dotiert) obenan. Die Zahl der ordentlichen Professoren beträgt 54, wozu noch eine Anzahl sogen. Stipendiaten (d. h. Dozenten) kommt; die der Studierenden ca. 2400. Mit der Universität verbunden sind naturhistorische Museen, ein Münzkabinett, ein Museum skandinavischer Altertümer, ein ethnographisches Museum, eine Bibliothek von 230,000 Bänden, ein botanischer Garten [* 12] und ein astronomisches und magnetisches Observatorium.
Außerdem besitzt Christiania eine höhere Militär- und eine Kriegsschule, mehrere Gymnasien und Bürgerschulen, Erziehungsinstitute, eine technische Schule und eine Kunst- und Zeichenschule, mit der eine Nationalgalerie in Verbindung steht; von sonstigen gemeinnützigen Anstalten mehrere Spitäler, Kleinkinderschulen, ein Bußgefängnis, Zuchthaus, Armenhäuser u. dgl. Auch gibt es daselbst mehrere Bankinstitute (Königlich [* 13] norwegische Bank, Nationalbank, Kreditkasse, Bank von Christiania etc.) sowie gelehrte und künstlerische Gesellschaften. Christiania ist Sitz des Storthings, der Regierung von Norwegen, des höchsten Gerichts, des Stiftsamtmanns und eines Bischofs sowie eines deutschen Berufskonsuls.
Die Umgebungen Christianias sind überaus schön. Aus dem ruhigen Becken des Fjords, welcher zwischen blauen Inseln nach S. hin verschwindet, erhebt sich das Land allmählich nach allen Seiten, besäet mit freundlichen Landsitzen (Lökker) und Bauernhäusern und, wo diese verschwinden, bis auf die Gipfel der Berge mit Wald bedeckt. Die alte Feste Akershus, die auf einem Felsen emporragt, ist jetzt zum großen Teil geschleift und dient als Arsenal und Übungsplatz für das Militär; sie bietet außerdem schöne Spaziergänge mit Aussichten über die Stadt und den buchten- und inselreichen Fjord, die zu den lieblichsten im nördlichen Europa [* 14] gehören. Im W. der Stadt liegt die Halbinsel Ladegaardsöen (einst Bygdö genannt, welch letzterer Name wieder aufgenommen ist) mit einem großen und schönen Park und dem Lustschloß Oskarshall, das mit zahlreichen Malereien norwegischer Künstler ausgestattet ist; im Fjord, der Festung [* 15] Akershus gegenüber, das Inselchen Hovedö mit den Ruinen eines alten Cistercienserklosters.
Etwa 25 km entfernt ist Krogkleven, eine tiefe Schlucht auf einer bedeutenden Höhe, von welcher sich in Kongens und Dronningens Udsigt die herrlichen Aussichten auf die von hohen Gebirgen umgebene, ein Kesselthal um den See Tyrifjord bildende Vogtei Ringerike eröffnen, wohin die Bewohner der Hauptstadt häufig wallfahrten. Bemerkenswert sind auch die großen, gewässerreichen Wälder, Nordmarken genannt, 20-60 km von Christiania und zum Eisenwerk Bärum gehörig.
Geschichte. Die alte Stadt (Opslo, wurde 1054 von Harald III., Hardraade, gegründet und war frühzeitig Sitz eines Bischofs, mit einer Kathedrale, einer Kollegiatkirche (Marienkirche), welche die zweite in der Ordnung der 14 dem König unmittelbar untergeordneten Kapellen war, nebst mehreren andern Kirchen und drei Klöstern. Im spätern Mittelalter (der Unionszeit) war Opslo die eigentliche Hauptstadt Norwegens, ohne jedoch zu großer Bedeutung zu gelangen.
Ihr Handel war zu Ende des 13. Jahrh. meistens in den Händen hanseatischer Kaufleute, wie denn auch zahlreiche deutsche Handwerker (sogen. Schuhmacher) sich daselbst niedergelassen hatten. Nachdem die Macht der Hansa gebrochen war, begann auch der Handel der eingebornen Bürger sich etwas zu heben; doch wirkten dem Aufblühen des Wohlstandes verheerende Feuersbrünste, welche die Stadt im 16. und 17. Jahrh. wiederholt heimsuchten, störend entgegen. Nach der letzten derselben (1624) gründete Christian IV. auf der andern Seite des Fjords das eigentliche Christiania, das anfänglich befestigt war, bis infolge der wachsenden Bevölkerung [* 16] und abermaliger Feuersbrünste zu Ende des 17. Jahrh. die Wälle geschleift wurden. 1716 war Christiania einen Monat lang von der Armee Karls XII. von Schweden besetzt, der vergeblich Akershus belagerte und der Stadt großen Schaden zufügte. Diesen Drangsalen folgte während des 18. Jahrh. eine Periode blühenden Handelsverkehrs (namentlich mit England) und großen Wohlstandes, die infolge der Union Norwegens mit Schweden allerdings eine empfindliche Unterbrechung erlitt; doch hat Christiania in den folgenden Jahrzehnten in jeder Hinsicht wieder bedeutende Fortschritte gemacht.