altes Adelsgeschlecht in
Böhmen
[* 7] und
Österreich,
[* 8] das 1745 in den Reichsgrafenstand erhoben wurde, und
von dessen
Gliedern hervorzuheben sind:
1)
JohannRudolf,
Graf von Chotkowa und Wognin (Vojnín), geb. ward 1770 niederösterreichischer
Regierungsrat, 1776
Hofrat bei der vereinigten Hofkanzlei und bald darauf
Kanzler derselben. 1788 nahm er angeblich aus Gesundheitsrücksichten
seine Entlassung, hauptsächlich aber deshalb,
weil er kein
Freund des rastlosen Neuerungsdranges
KaiserJosephs II. war. Unter
KaiserLeopold II., 1790, erhielt er die Leitung der neuerrichteten Finanzhofstelle; 1793 nahm er seine
Entlassung, ward aber 1802 zum Staatsminister und Oberstburggrafen von
Böhmen erhoben; als solcher beförderte er namentlich
den
Straßenbau und legte Manufakturen mit englischen
Webstühlen und
Spinnmaschinen
[* 9] an. Von 1805 bis 1809 Mitglied
des Konferenzministeriums und nach dem
Frieden Präses der normalen Hofkommission in politischen Gesetzsachen, starb er in
Wien.
[* 10]
(Chotebor, spr. chotjeborsch), Stadt im südöstlichen
Böhmen, an der Österreichischen Nordwestbahn (Deutschbrod-Pardubitz),
Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, mit
Schloß, Pfründnerspital, (1880) 3923 Einw.,
Glasschleiferei, Spiritusbrennerei und Bierbrauerei.
[* 20]
(Chocim, Chotschim), befestigte Kreisstadt in der russ.
ProvinzBessarabien, am rechten
Ufer des
Dnjestr, nahe der
österreichischen
Grenze, südlich von Kamenez, hat 1 armenische, 1
römisch-katholische und 3 griechisch-kathol.
Kirchen, eine
Synagoge nebst 12 israelitischen Betstuben, eine Kreisschule mit einer gewerblichen Unterrichtsanstalt
und eine israelitische Kronschule, mehrere
Leder- und Lichtefabriken, bedeutende Schuhwarenfabrikation, Bierbrauereien, Ziegelbrennereien
und (1879) 16,133 Einw. Zu Saroschani im
Kreis
[* 21] Chotin befindet sich die einzige Zuckerfabrik
Bessarabiens (1883
Produktion 100,000
Pud Sandzucker). Dicht bei der Stadt Chotin liegen alte
Befestigungen mit altertümlicher, ehedem wichtiger
Citadelle. -