eine große Bedeutung erhalten durch die Nachgrabungen von
Botta und
Place in den
Ruinen des altassyrischen
Dur-Scharrukin (Sargonsstadt),
welches dort stand.
hölzerne, steinerne und metallene
Brüstungen und
Gitter, welche in den romanischen
und gotischen
Kirchen das
Chor gegen das
Schiff
[* 6] der
Kirche und die
Kapellen des Chorumgangs gegen diesen abschließen.
Die Chorschranken sind
meist mit Bildwerk mehr oder minder reich verziert und haben namentlich in
Frankreich und
EnglandAnlaß zu hervorragenden
Schöpfungen
gegeben.
(Turbatoreschori), vor alters in einigen Mönchsklöstern (besonders in
Preußen)
[* 10] angestellte Individuen,
deren
Funktion darin bestand, die feierlichsten
Stellen des
Chorgesangs durch ein widerliches Geplärr zu unterbrechen.
Nach der Meinung einiger sollte dieses Geplärr das Hohnlachen des
Satans darstellen.
in
Kloster- und Stiftskirchen die zu beiden Seiten des
HohenChors befindlichen hölzernen Sitzreihen für
die
Geistlichkeit, gewöhnlich zu zwei
Reihen hintereinander, so daß die hintere
Reihe eine
Stufe höher liegt. Die vordere
Sitzreihe ist durch eine
Brustwehr
[* 11] mit den darauf befindlichen
Betpulten nach dem
Chor zu abgegrenzt und
jeder einzelne Sitz durch eine Scheidewand von dem benachbarten Sitz getrennt. Die Sitze sind meist zum Aufklappen eingerichtet
und an der untern Seite mit den sogen. Miserikordien, kleinen, konsolenartigen Vorsprüngen,
auf die sich der
Geistliche während des vorgeschriebenen Stehens stützen kann, versehen.
Die Rückseite der hintern Sitzreihe pflegt meist von einem
Baldachin überragt zu sein, der an beiden
Enden derselben von
einer hohen Stirnwand getragen wird. Im übrigen wurden die Chorstühle vom 14. Jahrh.
an bis zur
Renaissance mit einer
Fülle von Schnitzereien verziert, die teils biblischenInhalts sind, teils
auch das bürgerliche
Leben wie das
Leben der
Geistlichen in ernster und satirischer Auffassung schildern, häufig auch
Darstellungen
aus der Tierfabel und
Tiersymbolik enthalten. Künstlerisch besonders ausgezeichnet sind die Chorstühle im
Münster
[* 12] zu
Ulm
[* 13] (1469-74,
von
JörgSyrlin dem ältern), in der Spitalkirche zu
Stuttgart,
[* 14] der Stephanskirche zu
Wien,
[* 15] der Stiftskirche
zu
Herrenberg, in
San Domenico zu
Bologna, im
Dom zu
Siena, in
San Giorgio Maggiore zu
Venedig
[* 16] u. a. Auch in französischen und
englischen
Kirchen finden sich wertvolle Chorstühle.
Georg, griech. Dichter aus
Kreta, lebte am Ende des 16. oder im Anfang des 17. Jahrh. und ist
Verfasser des
Dramas »Erophile« (Ἐρωφίλη), das eins der ältesten neugriechischen
Dramen ist, jedenfalls das bekannteste und wegen seines
Reichtums an
Sentenzen ein Lieblingsgedicht des griechischen
Volkes (geschrieben
im
Dialekt der
InselKreta; neuerdings in
Sathas' »Κρητικὸν θέατρον«, Vened.
1879, abgedruckt). Das
Stück ist die
Nachahmung der italienischen
Tragödie »Orbecche« des
Giraldi, wahrscheinlich
mit gleichzeitiger Benutzung von »Filostrato e Pamfila« von
Antonio da
Pistoja.
Ein Beitrag zur Geschichte
der neugriechischen und der italienischen Litteratur (in den »Abhandlungen der
philosophisch-historischen
Klasse
der Königl.
SächsischenGesellschaft der
Wissenschaften«, Bd. 5, Leipz.
1870).
Die
Insel diente abwechselnd
Kosaken,
Polen, krimschen oder nogaiischen
Tataren,
Russen und
Deutschen zum Aufenthalt. 1620 wurde auf Befehl eines Kosakenhetmans ein aus Blockhäusern bestehendes
Fort
daselbst angelegt, und 1738, im türkischen
Krieg, erbauten die
Russen verschiedene jetzt verschwundene
Verschanzungen.
(Chortizkaja), Hauptort der von preußischen
Mennoniten aus der
Danziger Gegend angelegten
Kolonien im Dnjeprland,
im russischen
GouvernementJekaterinoslaw, am
Ufer des
Dnjepr, gegenüber der
InselChortitz, da, wo sich der letzte
Katarakt (der
Porog Wolnenskoi) befindet, ist ganz von Granitfelsen umgeben, die oft 15
Faden
[* 17] hoch sind, steil abfallen
und von unzähligen
Pilzen bedeckt sind, hat (1879) 1658 Einw., die lebhaften
Handel mit den umwohnenden
Russen,
Tataren,
Juden
und Armeniern unterhalten.
(Orgelton), diejenige
Stimmung, welche früher für die
Orgeln gebräuchlich war und sich vom sogen.
Kammerton
(s. d.) insofern unterschied, als sie um einen ganzen
Ton höher war als dieser. Ganz alte
Orgeln waren
sogar in dem sogen.
Kornettton ^[richtig: Kornetton] gestimmt, welcher eine kleine
Terz höher war als der
Kammer- oder Orchesterton.
Als
Grund für die höhere
Stimmung der
Orgeln gibt man an, daß die großen Kirchenräume eines durchdringendernTons
bedurft hätten als
Zimmer und Konzertsaal. Jetzt, wo die Kammertonstimmung so viel höher geworden ist, baut und stimmt man
die
Orgeln im
Kammerton.
(Chosaiten), arab. Volksstamm, der um
Mekka herum wohnte und vom 2. bis 5. Jahrh.
v. Chr. die
Kaaba in
Besitz hatte,
bis ihm dieselbe von den Koreischiten entrissen wurde.