ein Relieffries am Gebälk eine Wunderthat des
Gottes (die Bestrafung der tyrrhenischen Seeräuber) schildert, wurde 334
v. Chr.
errichtet und ist auch unter dem volkstümlichen
Namen
»Laterne des
Demosthenes« bekannt. Ähnliche Bedeutung hatten die sogen.
choregischen
Reliefs, Weihgeschenke von Siegern in den musikalischen Wettkämpfen zu
Delphi, daher sie in typischerWeiseApollon
[* 2] als Kitharaspieler und
Sänger, im langem Künstlergewand, begleitet von
Artemis
[* 3] und
Leto, darstellen; ihnen gegenüber
und sie bewillkommnend eine
Nike
[* 4] mit
Kanne
[* 5] und
Schale. Diese
Darstellungen sind stets im nachgeahmt altertümlichen
Stil gehalten.
(griech.), die
Kunst, die
Tänze durch Zeichen anzudeuten, wie die
Töne durch
Noten bezeichnet werden.
Sie bezieht sich auf die
Stellung der
Füße und die
Haltung der
Arme, auf
Bewegung ohne Fortrücken und auf die
Schritte mit dem
Grad ihrer
Geschwindigkeit in der
[* 1]
Figur
(Tour) des
Tanzes. Aus gewissen
Hieroglyphen will man erraten, daß bereits die Ägypter
eine ähnliche
Kunst besessen haben; auch dieRömer
[* 6] schrieben ihre
Saltatio durch Zeichenschrift auf, welche
jedoch verloren gegangen ist.
Als Erfinder der Choreographie gilt Thoinot Arbeau
(Anagramm von Jehan Tabourot), der in seinem Werk »Orchèsographie«
(Langres 1588; deutsch von A. Czerwinsky:
»Tänze des 16.
Jahrhunderts«,
Danzig
[* 7] 1878) zu jedem Tanztonstück unter den
Noten die
Schritte vorzeichnete; doch hat man
Belege dafür, daß dieses
Verfahren in
Frankreich schon weit früher
in
Gebrauch war. Der eigentliche Ausbildner und Vervollkommner der Choreographie ist der Tanzmeister
Beauchamp;
Noverre erklärte sich
gegen die Choreographie Le
[* 8]
Feuillet, ein
Pariser Tanzmeister, eignete sich die
Erfindung zu und gab eine »Chorégraphie, ou l'art d'écrire
la danse par caractères, figures et signes demonstratifs« (2. Aufl.,
Par. 1701; deutsch in
Tauberts »Rechtschaffenem Tanzmeister«, Leipz.
1717) heraus. Jetzt ist jeder Ballettmeister so ziemlich sein eigner Choreograph.
Vgl. St.-Léon, Stenochorégraphie, ou
l'art d'écrire promptement la danse (Par. 1852).
das weite, weiße, mit
Spitzen gezierte
Hemd der katholischen
Priester, das auch von den
Chorknaben getragen wird. Es reichte im 14. und 15. Jahrh. bis über die
Kniee herab, wurde aber später verkürzt und mit
engern Ärmeln versehen und hieß dann
Chorrock.
Auch in der englischen
Kirche bedient man sich des Chorhemdes. Vgl. Alba
[* 9] mit Abbildung.
(griech.), ein aus dem
Trochäus
(Choreus) und
Iambus zusammengesetzter Versfuß: -
v v - ^[img] (z. B. wonneberauscht,
Rosengebüsch). Die Zusammenziehung der beiden
Kürzen in eine
Länge findet hier nicht statt, wohl aber zuweilen die
Auflösung
einer
Länge in zwei
Kürzen. Die meisten Dichter, die sich des Choriambus bedienen, leiten die choriambischen
Verse durch Trochäen oder
Spondeen ein und beschließen sie mit
Iamben oder Pyrrhichien, wie z. B. im Asklepiadischen Versmaß:
Der choriambische
Rhythmus, der auch der deutschen
Sprache
[* 10] vorzüglich zusagt, verleiht den
Versen einen
geflügelten
Gang,
[* 11] der aber durch die vorn und hinten angehängten
Gewichte bedeutend gemäßigt wird.
beliebter Badeort in der südamerikan.
RepublikPeru,
[* 12] 15 km von
Lima,
[* 13] mit dem eine
Eisenbahn es
verbindet, mit (1876) 4329 Einw. Am wurde Chorillos von
den Chilenen erstürmt und in
Brand gesteckt.
1) Chörilos der Tragiker, von
Athen,
[* 14] einer der ältesten griech.
Dramatiker, trat schon 520
v. Chr. auf und war
ein Nebenbuhler des Pratinas,
Phrynichos und
Äschylos. Er scheint vorwiegend Satyrspiele gedichtet zu
haben, die noch lange geschätzt waren. Die spärlichen Überreste seiner
Dichtungen sind gesammelt bei
Nauck (»Tragicorum
graecorum fragmenta«, Leipz. 1856).
2) Chörilos der
Epiker, aus
Samos, um 470
v. Chr. geboren, mit Herodot und später mit dem Spartaner Lysander befreundet, der von
ihm eine Verherrlichung seiner Thaten erwartete, lebte in
Athen und starb um 400 hochgeehrt am
Hof
[* 15] des
makedonischen
KönigsArchelaos. Er ist dadurch merkwürdig, daß er in seinem
Epos »Perseïs« zuerst einen historischen
Stoff
der jüngsten Vergangenheit, den
Perserkrieg, behandelte. Das Gedicht, das nach einer Nachricht in
Athen neben
Homer in den
Schulen gelesen ward, scheint nicht ohne
Geist gewesen zu sein, wurde aber von den Spätern nur wenig geschätzt.
Die Bruchstücke desselben wurden herausgegeben von Näke (Leipz. 1817; auch in »Opuscula«,
Bd. 3,
Bonn
[* 16] 1842) und von
Kinkel in »Epicorum graecorum fragmenta«, Bd. 1 (Leipz.
1877).
3) Chörilos von Jasos in
Karien, gleichfalls epischer Dichter, aber höchst unbedeutend und erwähnenswert nur
als Begleiter
Alexanders d. Gr., der ihm für jeden gelungenen
Vers über seine Thaten ein Goldstück versprochen haben soll,
aber lieber der
Thersites des
Homer als des Chörilos
Achill sein wollte.
Unfern die prächtige
Ruine des ehemaligen
Cistercienserklosters mit den Grabstätten brandenburgischer
Markgrafen.
Dasselbe war 1231 auf einer
Insel
im Paarsteiner
See unter dem
Namen Gottesstadt gegründet, wurde 1258 nach Chorin verlegt, anfangs nach seiner Schutzheiligen Mariensee
genannt und 1542 aufgehoben.
Neuerdings zählt man auch die
Apetalen, d. h. die blumenblattlosen
Gewächse, dazu, weil
in vielen natürlichen
Gruppen der Choripetalen die
Blumenblätter verkümmern können oder ganz unterdrückt erscheinen.
die Erde und kam 1819 nach Frankreich, wo er seine »Voyage pittoresque autour du monde« (Par. 1821 bis 1823) erscheinen ließ,
in deren Zeichnungen Originalität, Wahrheit und Lebensfrische in gleichem Maß herrschen. Neben dem Menschen machte er auch
die Physiognomie der Pflanzenwelt zum Gegenstand seiner Darstellungen und begründete so ein neues Genre
der physiognomischen Zeichenkunst.
[* 20] Er begab sich 1819 nach Paris,
[* 21] und während er hier auf Stein zeichnen lernte, bildete er
sich unter Gérards und Regnaults Leitung zugleich in der Historienmalerei aus und reiste mit ersterm 1826 nach Reims,
[* 22] um eine
Zeichnung der KrönungKarls X. zu entwerfen. Im J. 1827 reiste er nach Südamerika,
[* 23] wurde aber auf
der Reise nach Veracruz von Straßenräubern ermordet. Die oben genannte »Voyage pittoresque« setzte er fort in dem Werk »Vues
et paysages des régions équinoxiales, recueils dans un voyage autour du monde« (Par. 1826, 24 Tafeln).
Nach seinem Tod erschien: »Recueil de têtes et de costumes des habitants de la Russie, avec des vues du mont
Caucase, etc.«